Um Nacktheit und Sexualethik soll es hier gehen. Menschen, die gern nackt sind, gemeinsam mit anderen, ern nackt wandern sollten sich eigentlich auch Gedanken um ihre eigene Sexualität gemacht haben. Schließlich bedeutet heute Nacktheit, anders als vor über 100 Jahren, dass sie oft nur ein klein wenig wenier anhaben, als Andere, die Bikini oder badehose anhaben. Dieser kleine Unterschied verdeckt nur die Körperteile, die mit Sexualität verbunden werden. Muss man es nicht begründen, warum man gerade auf diese Bedeckung verzichten will? Vermutet man nicht dass Menschen, die gern und ganz entspannt nackt sind, ein ganz anderes Verhältnis zu diesen Körperteilen und damit auch zu ihrer Sexualität? Kann man nicht erwarten, dass diese Menschen, ohne großes Nachdenken, etwas darüber erzählen können?
Bei der ganzen sexuellen Befreiung, die sich angeblich in unserer Gesellschaft, während meiner Lebenszeit, ereignet haben soll, ist das Reden über Sexualität noch nicht viel einfacher geworden. Heute kann man sagen, dass zur Sexualerziehung zu allererst gehört, dass es Gesprächspartner gibt, von dnen man weiß, dass sie offen sind für alle Fragen und Gespräche, weil sie von sich aus solche Themen aufgreifen.
Zu einer heutigen Sexualethik sollte heute gehören, dass das Schöne und Gute an der Sexualität im Vordergrund steht und erst in zweiter Linie die möglichen Probleme, wie ungewollte Schwangerschaft und Krankheiten.
Es sollte auch immer um die gesellschaftliche Realität gehen, zur Darstellung, Beurteilung und Tabuisierung von Sexualität.
Wichtig ist auch, zu verstehen, dass man wissen sollte, was man möchte, und was man nicht möchte, um es wirklich deutlich sagen zu können, wirklich ja oder nein sagen zu können, so deutlich und klar, dass es von verständigen Menschen respektiert wird.
Naturismus ist in einer Zeit entstanden, in der der Kampf gegen die Natur, auch die des eigenen Körpers, abgelöst wurde, von einer Hinwendung zur Natur, zu der auch unsere Sexualität gehört. Wir alle sind immer noch mit diesen beiden Seiten beschäftit, der Auseinandersetzung mit unserer Natur und der Freude an unserer Natur. Wer nackt ist und das geniest, ist ein Stück weit auf einem guten Weg und vielleicht bewirkt die positive Sicht unserer eigenen Natur auch ein positiveres Verhältnis zu der natur mit all den anderen Lebenwesen, die durch unsere Lebensweise bedroht sind, weil wir immer noch die Natur im Schach halten wollen.
Eine neue Ethik zu unserem Umgang mit unserer Welt, zu der auch unsere Sexualität gehört, ist eine andauernde Baustelle und wir Naturist*innen könnten sicher Gutes dazu beitragen, wenn wir endlich darauf verzichten würden, zu behaupten, Nacktheit habe nichts mit Sexualität zu tun. Es geht auch etwas eingehender und differenzierter.