Die sog. "Sexuelle Revolution" der 1970ger Jahre zeigte sich nicht in vermehrten sexuellen Handlungen in der Bevölkerung. Es wurde lediglich offener darüber gesprochen und Bilder von unbekleideten Menschen wurden nicht mehr versteckt. Wer "in" sein wollte, machte FKK-Urlaub, ging unbekleidet schwimmen oder auf den öffentlichen Wiesen sich sonnen und/oder mit Freunden unbekleidet spielen. Es war eine Modewelle, die nunmehr abgeschwollen ist und sich erst einmal in sein Gegenteil verwandelt hat.
Auch wenn die Nacktheit als eine Provokation gegen die guten und braven Bürger praktiziert und verstanden wurde, so wurde aus der Nacktheit alleine kein sexueller Anspruch heraus definiert. Die moralische Wende von Helmut Kohl hat hier keinen Einfluss gehabt und dieses auch nicht zum Ziel gehabt.
Die Meinung, dass es zwischen der Nacktheit und der Sexualethik einen zwingenden Zusammenhang gibt, halte ich für eine Fehlmeinung. Es gibt viel mehr Möglichkeiten, über die Kleidung sexuelle Anreize zu setzen, als über die Nacktheit als solches.