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Nacktheit und Sexualethik

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Eule » Sa 14. Dez 2024, 01:45

Die sog. "Sexuelle Revolution" der 1970ger Jahre zeigte sich nicht in vermehrten sexuellen Handlungen in der Bevölkerung. Es wurde lediglich offener darüber gesprochen und Bilder von unbekleideten Menschen wurden nicht mehr versteckt. Wer "in" sein wollte, machte FKK-Urlaub, ging unbekleidet schwimmen oder auf den öffentlichen Wiesen sich sonnen und/oder mit Freunden unbekleidet spielen. Es war eine Modewelle, die nunmehr abgeschwollen ist und sich erst einmal in sein Gegenteil verwandelt hat.
Auch wenn die Nacktheit als eine Provokation gegen die guten und braven Bürger praktiziert und verstanden wurde, so wurde aus der Nacktheit alleine kein sexueller Anspruch heraus definiert. Die moralische Wende von Helmut Kohl hat hier keinen Einfluss gehabt und dieses auch nicht zum Ziel gehabt.
Die Meinung, dass es zwischen der Nacktheit und der Sexualethik einen zwingenden Zusammenhang gibt, halte ich für eine Fehlmeinung. Es gibt viel mehr Möglichkeiten, über die Kleidung sexuelle Anreize zu setzen, als über die Nacktheit als solches.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Arno Nühm » Sa 14. Dez 2024, 11:53

Zett hat geschrieben:Oder frei vom Zwang des Porno-Nachäffens?)

Das ist auch so etwas, das ich nicht verstehe. Gibt es das wirklich in relevantem Umfang? Und wenn ja, warum? Die Leute rennen schließlich auch nicht massenhaft schwer bewaffnet in den Wald nachdem sie zu oft "Rambo" gesehen haben.
Warum sollten Leute ausgerechnet bei Pornos nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können, wenn das bei anderen Filmgenres doch offensichtlich für die große Masse der Konsumenten kein Problem ist?

A.

 

Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von naturbande » Sa 14. Dez 2024, 15:48

Bringt auch nix, dein Beitrag. (OSKAR) Ständig ein Widerspruch in sich.
Hoffentlich liest das niemand.
...
LG

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Eule » Sa 14. Dez 2024, 17:43

@ Arno Nühm
Bei Zett solltest du wissen, dass er grundsätzlich jegliche Form der Pornographie ablehnt und für alles Mögliche verantwortlich macht, was innerhalb der Sexualität als nicht gut bezeichnet wird. Die Sorge von Zett, dass der unkontrollierbare Konsum der Pornographie bei Kindern und Jugendlichen negative Folgen haben könnte, ist nicht unbegründet. Es ist leider zu beobachten, dass selbst in erklärten Kinder- und Jugendgruppen im Internet gezielt härteste Pornographie eingespielt wird und diese Kinder- und Jugendgruppen sich kaum davor schützen können. Ob es jetzt schon in den Sozialwissenschaften Erkenntnisse über die sog. "Generation Porno" gibt, ist mir nicht bekannt. Ja, man befürchtete hier eine Verrohung.
Die in meinen Augen unreflektierte Ablehnung der Pornographie bei Zett teile ich nicht, kann sie jedoch gut als solche verstehen.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Arno Nühm » Sa 14. Dez 2024, 20:23

Eule hat geschrieben:@ Arno Nühm
Die Sorge von Zett, dass der unkontrollierbare Konsum der Pornographie bei Kindern und Jugendlichen negative Folgen haben könnte, ist nicht unbegründet.

Bei Kindern und Jugendlichen würde ich da sogar mitgehen dass es sicher keine gute Idee ist, sie mit harter Pornographie zu konfrontieren. Aber an die hatte ich eigentlich auch nicht gedacht bei meiner Bemerkung.

Eule hat geschrieben: Ob es jetzt schon in den Sozialwissenschaften Erkenntnisse über die sog. "Generation Porno" gibt, ist mir nicht bekannt. Ja, man befürchtete hier eine Verrohung.

Unabhängige wissenschaftliche Studien kenne ich da leider auch nicht.
Wobei mich die ganze Debatte auch etwas an die "Killerspieldiskussion" der 2000er-Jahre erinnert. Da haben auch Leute (vor allem konservative Innen- und Sicherheitspolitiker u.ä. - Günther Beckstein, Christian Pfeiffer...) massive Panik verbreitet, dass das Spielen "gewalttätiger" Computerspiele Jugendliche zu Gewaltkriminellen machen würde. Seriöse wissenschaftliche (Meta-)Studien haben letztendlich keine Korrelation gefunden...

N.B. Das soll jetzt kein Argument für die Freigabe von Pornografie an Minderjährige sein - eher ein Vorschlag, die Ursachen eventueller problematischer Trends vielleicht auch wo anders zu suchen.

A.

 

Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von OSKAR » So 15. Dez 2024, 07:58

Arno Nühm möchte Aufklärung zu meiner Aussage:
Es ist eine schreckliche Verkrampfung der FKK-Bewegung, Sexualität wie eine Schimäre vor sich herzutragen.“
und schreibt:
Kannst Du mir den Satz bitte mal erklären, so rein sprachlich?“

und das soll denn auch so sein:
Aus dem Internet kopiert:
Schimäre
Was bedeutet Schimäre? Einfach erklärt bedeutet es: Einbildung, Trugbild
________________________________________
Schimäre (Sprache: Deutsch)
Wortart: Substantiv, weiblich
Bedeutung/Definition
Trugbild, Hirngespinst, leere Wahnvorstellung [Gebrauch: bildungssprachlich]
Artikel/Genus
Das grammatikalische Geschlecht ist feminin, es heißt also die Schimäre. Alle Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) im Singular und Plural sind unter dem Punkt Grammatik/Fälle aufgeführt.
Andere Schreibweisen
vor allem in Österreich: Chimäre

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Zett » So 15. Dez 2024, 23:31

Arno Nühm hat geschrieben:
Zett hat geschrieben:Oder frei vom Zwang des Porno-Nachäffens?)

Das ist auch so etwas, das ich nicht verstehe. Gibt es das wirklich in relevantem Umfang? Und wenn ja, warum? Die Leute rennen schließlich auch nicht massenhaft schwer bewaffnet in den Wald nachdem sie zu oft "Rambo" gesehen haben.
Warum sollten Leute ausgerechnet bei Pornos nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden können, wenn das bei anderen Filmgenres doch offensichtlich für die große Masse der Konsumenten kein Problem ist?.

Ok, Du magst psychologisch ungeschult sein, vielleicht noch dazu sehr naiv. Der Sex-Trieb ist der stärkste Trieb des Menschen, stärker als der Lebenserhaltungstrieb. Wir wünschen uns nicht nur, wir brauchen befriedigenden Sex. Was wir als befriedigend empfinden, hängt zum einen vom genetisch in uns angelegtem "Programm" ab, zum anderen von dem, was uns die Gesellschaft ("das Leben") erzählt, was befriedigender Sex sei und dem, wie wir diesem Bild gerecht werden.
Beispiel: Wenn wir bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit "erzählt" und gezeigt bekommen, dass Analsex eine tolle Sache ist oder dass Oralsex eine tolle Sache ist, dann können wir sehr wohl unterscheiden, dass das Erzählte und Gezeigte nicht zwangsläufig Realität ist, aber wir finden irgendwann (nach ausreichender Gehirnwäsche) Sex ohne Analsex oder Sex ohne Oralsex nicht mehr befriedigend.

Dies ist das, was ich unter "Nachäffen von Pornos" meine - verkürzt erklärt.

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Konrad R. » Mo 16. Dez 2024, 00:14

Zett hat geschrieben:Beispiel: Wenn wir bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit "erzählt" und gezeigt bekommen, dass Analsex eine tolle Sache ist oder dass Oralsex eine tolle Sache ist, dann können wir sehr wohl unterscheiden, dass das Erzählte und Gezeigte nicht zwangsläufig Realität ist, aber wir finden irgendwann (nach ausreichender Gehirnwäsche) Sex ohne Analsex oder Sex ohne Oralsex nicht mehr befriedigend.

Woher Deine Erkenntnis, wieviel betrifft das?
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ ... -1.3630696
"Oralsex als passiver Partner haben bereits 56 Prozent der Männer und 48 Prozent der Frauen erlebt. .
Aktiven Analverkehr kennen 19 Prozent der Männer, passiven 17 Prozent der Frauen."
Sahen die Quoten in Zeiten vor den Pornofilmen anders aus?

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von HTJ » Mo 16. Dez 2024, 09:18

Zett hat geschrieben:
Was bitte ist bei Dir "freie" Sexualität???



Ich möchte das gerne mal erläutern:

- Geschlechtsverkehr ohne Angst vor den Folgen, wie ungewollte Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheiten, sowohl in einer festen Beziehung, als auch bei einem one-night-stand
- Geschlechtsverkehr ganz selbstverständlich auch vor der Ehe oder ganz unabhängig von einer Ehe
- Geschlechtsverkehr nicht nur im dunklen unter der Bettdecke, sondern in allen Stellungen und Varianten, sofern dies einvernehmlich
zwischen zwei erwachsenen Menschen geschieht.
Kurz gesagt, Sexualität darf nicht mit Angst oder Scham verbunden sein.

 

Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von naturbande » Mo 16. Dez 2024, 17:09

Danke, gut erklärt, finde ich.
Frei eben und nicht wie im Islam, wo Frauen in ihren Rechten beschränkt sind, Verhüllungspflichten herrschen und Ehen teilweise Minderjährigen (samt ihren Verpflichtungen) aufgezwungen werden... (zur Ergänzung)
...
LG

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