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Nackt auf "biegen und brechen"?

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Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von nudamus » Sa 28. Sep 2024, 22:34

Danke, BOeinNackter, für den interessanten Hintergrund. Ich finde, man kann von so manchen lernen, ohne alles, wofür sie standen oder stehen, anzunehmen. Ich schätze sehr den Gedanken, Nacktheit der oft diffusen negativen Vorbehalte ihr gegenüber zu entledigen. Manche Bemühungen fruchten besser als andere, und jeder hat einen anderen Standpunkt, der es leichter oder schwieriger macht, die Natürlichkeit zu entdecken und zu leben.

Ich habe sehr wenig von einer Scham bzgl. meiner oder anderer Menschen Nacktheit, versuche aber sensibel zu sein für anderer Leute Empfinden. So scheue ich mich überhaupt nicht, in Gegenwart anderer nackt zu sein, wenn es mit den anwesenden Menschen passt.

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Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von BOeinNackter » So 29. Sep 2024, 12:48

Es gibt, sogar auf FKK-Geländen,, Menschen, die etwas anziehen, wenn andere etwas anhaben. Es gibt sogar die Aussage, das geschehe aus Rücksicht, weil man niemanden mit seiner Nacktheit belästigen möchte.
Das Problem ist, dass unter FKKlern, die so denken, immer erst jemand diese Regel brechen müsste und sich ausziehen müsste, damit es auch andere tun.
Es hilft, zu reden. Dazu gehört auch, das Recht Bekleideter infrage zu stellen, von dem Anblick Nackter verschont zu werden. Mit dem Begriff, Schamverletzung, der gegen Exhibitionisten angewandt wird, wird ja in den Raum gestellt, dass das eine negative, emotionale Reaktion auf Nacktheit anderer eine Schädigung sei, die eine Bestrafung des Täters rechtfertigt. Diese Scham wird allgemein als unerwünschtes Schamgefühl beim Anblick von Nackten verstanden.
Das lässt außer Acht, dass es beim Exhibitionismus eigentlich um einen sexuellen Übergriff geht und einfache Nacktheit nicht ausreicht, von einem solchen Übergriff auszugehen. Wenn man sich die rechtliche und medizinische Definition von Exhibitionismus ansieht, geht es immer um eine sexuelle Motivation. Eventuell wäre dieser Straftatbestand verzichtbar und durch sexuelle Nötigung oder Ähnliches, ersetzbar. Dabei ginge es vielleicht nicht mehr um eine Verletzung durch Erregung von Fremdscham, sondern um Angst vor einer Bedrängung mit einer sexuell gemeinten Zumutung. Es wäre schön, das unterschiedliche Verhalten, das einfache Nacktheit von sexueller Nötigung unterscheidet, rechtssicherer formuliert würde. So sollte niemand mehr auf die Idee kommen, ein einsamer Nacktwanderer sei ein Exhibitionist oder begehe gerade eine sexuelle Nötigung.
Ich finde es erstrebenswert, die erreichte Akzeptanz des Nacktwanderns weiter zu pflegen. Es wird aber nicht immer nützlich sein, Menschen mit Nacktheit zu konfrontieren. Ich hoffe eher darauf, mit Menschen darüber ins Gespräch zu kommen und dadurch mehr Akzeptanz zu erreichen. Dazu ist es gut, wenn viele von uns offen damit umgehen, aber auch, wenn viele mediale Möglichkeiten gesucht und genutzt werden.

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Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von ynda » So 29. Sep 2024, 13:08

BOeinNackter hat geschrieben:Es wird aber nicht immer nützlich sein, Menschen mit Nacktheit zu konfrontieren.

Wohl wahr, also einfach mal drüber nachdenken ob ich immer und überall, wo es einem in den Sinn
kommt nackt zu sei, sich auch wirklich auszuziehen.
BOeinNackter hat geschrieben:.... mit Menschen darüber ins Gespräch zu kommen und dadurch mehr Akzeptanz zu erreichen.

Mein Reden immer wieder. Wobei ich nicht meine es einfach so ungefragt zu erzählen. Aber in vielen etwas
längeren Gesprächen mit Bekannten, Nachbarn etc ergibt sich irgendwann die Möglichkeit es sozusagen
beiläufig zu erwähnen. Es kommt dann mit Sicherheit eine Nachfrage und dann kann man was zum Thema
FKK, Nacktbaden und Wandern erzählen.
Allein schon im Sommer die Frage: "Und was machst du/sie am Wochenende?" Oder "Was hast du/sie am WE
so gemacht?" Die Frage kommt doch häufig, also ehrliche Antwort :!:
"Ich war auf einer Nacktwanderung" oder "Ich war am FKK Strand"
Wo ist das Problem das zu sagen?
Und wer mich dann 'verurteilen' sollte, hat meine Freundschaft eh nicht verdient :!:

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Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von Arko » So 29. Sep 2024, 14:23

Genau so! Und dann selbstbewusst auftreten. Einer meiner Fußballkumpels war völlig überrascht, als ich vom FKK erzählt habe. Auf die Frage, ob ich da denn komplett nackt wäre, habe ich gelacht und gesagt “Aber sicher! Was denn sonst ?“

Und das hat ihm allen Wind aus den Segeln genommen. Es kamen dann noch ein paar Nachfragen, aber es war dann okay und ich wurde nicht ausgestoßen... :D

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Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von ynda » So 29. Sep 2024, 14:35

Arko hat geschrieben: Es kamen dann noch ein paar Nachfragen, aber es war dann okay und ich wurde nicht ausgestoßen...

So ist es, die Erfahrung hab ich in aller Regel, also fast nur, auch gemacht. Nicht nur dass, bei einigen,
vor allem den Älteren, kam dann raus, sie haben in ihren jüngeren Jahren auch FKK gemacht (Jedenfalls das,
was die allermeisten darunter verstehen, ohne A.K's. Lehren!).
Auf die Frage warum heute nicht mehr, wussten sie es meist selbst nicht soo genau, waren verschiedene
diffuse Gründe. Aber auch, weil sie oft auch gar nicht mehr an Strände zum baden gehen.
Und ich konnte erfahren, ich bin gar nicht der Einzige in der Straße, der nackt im Garten liegt. ;) :D

 
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Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von Eule » Mo 30. Sep 2024, 22:37

@ BOeinNackter
Auf deinen gestrigen Beitrag will ich eingehen.
Es gibt, sogar auf FKK-Geländen,, Menschen, die etwas anziehen, wenn andere etwas anhaben.
Hier zeigt sich eine große Unsicherheit und ein mangelndes Selbstwertgefühl.
Es gibt sogar die Aussage, das geschehe aus Rücksicht, weil man niemanden mit seiner Nacktheit belästigen möchte.
Hier wird die Rücksichtnahme mit der persönlichen Unsicherheit verwechselt.
Das Problem ist, dass unter FKKlern, die so denken, immer erst jemand diese Regel brechen müsste und sich ausziehen müsste, damit es auch andere tun.
Dieser Drang, nicht der Erste zu sein, zeigt von einem mangelnden Gefühl der Übernahme von persönlicher Verantwortung.
Dazu gehört auch, das Recht Bekleideter infrage zu stellen, von dem Anblick Nackter verschont zu werden.
Gibt es dieses Recht wirklich? :roll: Mir ist ein solches nicht bekannt.
Mit dem Begriff, Schamverletzung, der gegen Exhibitionisten angewandt wird, wird ja in den Raum gestellt, dass das eine negative, emotionale Reaktion auf Nacktheit anderer eine Schädigung sei, die eine Bestrafung des Täters rechtfertigt.
Exhibitionismus ist keine Schamverletzung, es ist eine Straftat (§ 183 StGB).
Diese Scham wird allgemein als unerwünschtes Schamgefühl beim Anblick von Nackten verstanden.
Ja, hier bin ich voll und ganz bei dir. :D Dieses entspricht der Ansicht von sehr erzkonservativen Menschen.
Das lässt außer Acht, dass es beim Exhibitionismus eigentlich um einen sexuellen Übergriff geht und einfache Nacktheit nicht ausreicht, von einem solchen Übergriff auszugehen.
Die Nacktheit als solches ist weder eine Straftat nach dem StGB noch eine Ordnungswidrigkeit nach dem OWiG. Auch wenn einige Bürger dieses anders sehen.
Eventuell wäre dieser Straftatbestand verzichtbar und durch sexuelle Nötigung oder Ähnliches, ersetzbar.
Dieses sehe ich nicht so. Eine sexuelle Nötigung wäre eine Vergewaltigung oder ein Missbrauch und beides ist strafbar.
Dabei ginge es vielleicht nicht mehr um eine Verletzung durch Erregung von Fremdscham, sondern um Angst vor einer Bedrängung mit einer sexuell gemeinten Zumutung.
Hier sehe ich keine Qualitätsveränderung zum bestehenden Recht. Der Begriff der Bedrängung setzt ein weiteres Handeln voraus und dieses wäre nach meinem Verständnis zweifellos als ein sexuell motiviertes Handeln anzusehen und näher am Strafrechtsverständnis, als die jetzige Regelung.
Es wäre schön, das unterschiedliche Verhalten, das einfache Nacktheit von sexueller Nötigung unterscheidet, rechtssicherer formuliert würde.
Du wirst dieses Ziel nicht erreichen können, da dieses zumindest im OWiG immer als ein unbestimmter Rechtsbegriff abgefasst werden muss. Denn die Entwicklung in der Zukunft kannst du nicht in einer fest und klar formulierten Rechtsnorm erfassen.
Ich finde es erstrebenswert, die erreichte Akzeptanz des Nacktwanderns weiter zu pflegen.
Auch hier bin ich voll und ganz bei dir. :D
Ich hoffe eher darauf, mit Menschen darüber ins Gespräch zu kommen und dadurch mehr Akzeptanz zu erreichen. Dazu ist es gut, wenn viele von uns offen damit umgehen, aber auch, wenn viele mediale Möglichkeiten gesucht und genutzt werden.
Ein toller Schlusssatz von dir. Diese deine Hoffnung teile ich ebenso voll und ganz. :D

 

Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von CHICO » Di 1. Okt 2024, 07:19

Wenn BOeinNackter schreibt:

Ich hoffe eher darauf, mit Menschen darüber ins Gespräch zu kommen und dadurch mehr Akzeptanz zu erreichen. Dazu ist es gut, wenn viele von uns offen damit umgehen, aber auch, wenn viele mediale Möglichkeiten gesucht und genutzt werden.“

Und ich würde es noch eine Idee deutlicher fassen:
„…wenn viele von uns offensiv damit umgehen…“

Damit meine ich, z. B. nackt zu wandern oder auch nackt zu baden immer zu praktizieren, wenn es sozialadäquat ist; auch wenn man beim Wandern oder Baden der alleinige oder der erste ist, der es tut.

Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

Axel Geertz

 

Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von CHICO » Di 1. Okt 2024, 07:33

Nachtrag:

Von meinen vielen mehr als ca. 3.000 nackten Wanderungen habe ich sicher 99% alleine gemacht. Die Erfahrung gebe ich hier gerne weiter!

Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“

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Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von gesine » Di 1. Okt 2024, 10:49

CHICO hat geschrieben:Nachtrag:

Von meinen vielen mehr als ca. 3.000 nackten Wanderungen habe ich sicher 99% alleine gemacht.


Das wundert mich nicht im Geringsten :lol:

 

Re: Nackt auf "biegen und brechen"?

Beitrag von CHICO » Di 1. Okt 2024, 11:21

Ja, so:
- „Das wundert mich nicht im Geringsten“ - sollen es alle vom Typ „Gesine“ verstanden wissen.
-
[b]Vor solcher Begleitung ist dringend zu warnen! [/b]Warum ich warne, muss jeder selber herausfinden, da nicht jeder auch mein Anspruchsniveau hinsichtlich Begleitung hat.

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