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Geschichte der FKK

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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Tim007 » Sa 6. Nov 2021, 17:45

Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute. Seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Eule » Sa 6. Nov 2021, 18:21

@ Campingliesel
Ich bin immer wieder verblüfft darüber, wie du die Welt vor 30 Jahren siehst. Scheinbar haben wir in unterschiedlichen Welten gelebt, denn der Schönheitswahn ist nicht erst ab 1990 entstanden, den gab es schon vor Jahrhunderten. Und das mit der Sexualisierung unserer Gesellschaft ist auch länger her.


@ Aria
Dein Beispiel mit dem Schwangerschaftsabbruch hatte ich schon als solches verstanden. Ich wollte nur nicht auf das Thema Schwangerschaftsabbruch näher eingehen, weil dieses dann vom Thema dieses Threads abgelenkt hätte.

Also ich habe Äußerungen von Bischöfen gehört, die waren einfach nur dumm und dämlich. Aber ebenso Äußerungen von anderen Bischöfen, die sehr gut waren. Nur weil ein Bischof oder die Mehrheit von Bischöfen eine Meinung vertritt, ist dieses noch keine Lehrmeinung.

Eule hat geschrieben:Wenn sich nun ein Katholik darüber beschwert, es bedauert oder sich durch den Beschluss der kath. Bischofskonferenz in seiner Entscheidung, einem FKK-Verein beizutreten behindert fühlt, so ist dieses durchaus stimmig.
Na bitte, warum nicht gleich so.
Ich habe nicht diese Aussage als solches angegriffen. Nur dein Rückschluss, dass die kath. Kirche für eine derartige Entscheidung die Verantwortung trage, halte ich für falsch.

Eule hat geschrieben:Was jedoch nicht stimmig ist, und darauf kommt es an, dieser Beschluss stellt keine Lehrmeinung der kath. Kirche dar.
Nein, darauf kommt es nicht an, denn niemand hat hier behauptet, dass die zitierten Beschlüsse der deutschen Bischofskonferenz Lehrmeinung der katholischen Kirche wären!
Im Kontext warst du nur so zu verstehen.

Die Frage ist also, woher kommt es, dass sich die FKK gesellschaftspolitisch immer noch dort befindet, wo sie vor 100 Jahren war, obwohl der einstige Spiritus Rector der Gegner der FKK nicht mehr viel zu sagen hat.

Meine Antwort darauf: Erst seit 20-30 Jahren haben die Kirchen auf dem moralischen Gebiet nicht mehr viel zu sagen in diesem Land. Diese Zeit ist zu kurz, um auszulöschen, was dem Volk in den Jahrhunderten zuvor in Sachen Schamhaftigkeit und Sittlichkeit eingepflanzt worden ist.
Welche Zeitspanne willst du hier als erforderlich ansetzen. Denn die Kirchen haben nicht erst seit 20-30 Jahren ihre „Hoheit“ über die Moral verloren. Das II. Vatikanum ist jetzt 60 Jahre her und deutlich davor war die „Hoheit“ bezüglich moralischer Fragen nicht mehr bei der kath. Kirche.


@ homo sapiens
… dass Menschen, selbst wenn sie Religion als eine Zuflucht von Menschen empfinden, die nicht zugeben wollen oder koennen, dass sie fuer manche Sachen keine Erklaerung haben, doch immer wieder ihren eigenen Standpunkt hinterfragen und ueberpruefen.
Die Religion ist nicht dafür zuständig, auf alles eine Antwort geben zu müssen. Und Menschen, die ihren Standpunkt immer wieder hinterfragen und überprüfen sind mir wirklich lieber, als Menschen, die dieses nicht tun. Und dieses unabhängig davon, ob diese Menschen religiös sind oder nicht.


@ MathiasF
Im übrigen haben und werden sich normale FKKler nicht durch die Kirche beeinflussen lassen.
Volle Zustimmung auch von mir.

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Tim007 » Sa 6. Nov 2021, 19:02

Vielen Dank, Eule.
So sehe ich das auch.

Doch zurück zur Frage: "Geschichte der FKK".

Dazu eine vielleicht simple Frage: Ab wann kann man von "FKK" sprechen?

Es wird schon immer Menschen gegeben haben, die gerne nackt waren. Auch wenn zumindest ich keine Lust auf Definitionsstreitigkeiten habe:

Wenn FKK "ohne Hose" ist: Seit Beginn der Menschheitsgeschichte?
Wenn mehr dahinter steckt: Ab Beginn der Industrialisierung?

 

Re: Geschichte der FKK

Beitrag von MathiasF » Sa 6. Nov 2021, 19:33

Tim007 hat geschrieben:Doch zurück zur Frage: "Geschichte der FKK".

Ob im Mittelalter die Leute nackig in den Fluß gesprungen sind, ist sicher interessant. Hat aber nichts mit FKK in dem Sinne zu tun. Für mich beginnt die Geschichte der FKK mit der Gründung des ersten Vereins. Das ist 1898 in Essen passiert und damit für mich der Ursprung. Zumindest für Deutschland.
Was ich allerdings noch nicht herausgefunden habe, ist, wer den Namen FKK überhaupt erfunden hat.

Weiß da jemand mehr?

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Campingliesel » Sa 6. Nov 2021, 19:53

@ Eule

Ich bin immer wieder verblüfft darüber, wie du die Welt vor 30 Jahren siehst. Scheinbar haben wir in unterschiedlichen Welten gelebt, denn der Schönheitswahn ist nicht erst ab 1990 entstanden, den gab es schon vor Jahrhunderten. Und das mit der Sexualisierung unserer Gesellschaft ist auch länger her.


Es geht hier nicht einfach um die Welt vor 30 Jahren, sondern es geht darum, wann der Schönheitswahn und die Sexualisierung negativen Einfluß auf die FKK genommen hat. Und das geschah eben erst seit den 90ern. Vorher wußten eben alle, die FKK gemacht haben, daß es dabei nicht auf die Schönheit ankam und man nicht irgendwelchen Schöneheistsidealen entsprechen mußte-. Ebenso wußten die FKKler, daß die FKK keinen Bezug zur Sexualität hat, also eben die Nacktheit am FKK-Platz nicht den Zweck hatte, sexuelle Interessen zu zeigen oder darauf zu reagieren.

Da Du aber eben kein echter FKKler bist, scheinst Du das nicht zu wissen. Soll ich nun zum xten Mal die Erklärung und den Inhalt der FKK aus Wikipedia hier reinsetzen oder bist du selbst in der Lage, das durchzulesen? Da steht das nämlich klar und deutlich drin, was Sinn und Zweck der FKK ist. Was all die anderen Leute machen oder denken oder schon immer machten und dachten, spielt dabei überhaupt keine Rolle. NICHT-FKKler wissen das nicht und werden das auch nie begreifen. Und bevor es die FKK überhaupt gegeben hat, hatte die Nacktheit eben nur den Sinn und Zweck der Schönheit und der Sexualität. Die FKK wollte sich aber davon ausdrücklich distanzieren.
Sicher haben wir wohl in unterschiedlichen "Welten" gelebt. Ich bin mir der FKK aufgewachsen, und Du nicht. Selbst wenn ich parallel auch auf Textilplätzen bzw Schwimmbad war, bin ich trotzdem mit der FKK aufgewachsen. Und kenne eben deswegen auch den Unterschied in der Denkweise der Leute.

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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Hans H. » Sa 6. Nov 2021, 20:49

Campingliesel hat geschrieben:Es geht hier nicht einfach um die Welt vor 30 Jahren, sondern es geht darum, wann der Schönheitswahn und die Sexualisierung negativen Einfluß auf die FKK genommen hat. Und das geschah eben erst seit den 90ern.
Tja, immer einfach mal losschreiben, ohne zu lesen, worauf die aktuelle Diskussion beruht. Es waren nun mal Texte aus den 1920er Jahren zitiert worden, die belegen, dass es genau diese Bedenken auch damals gab. Und die 1920er Jahre waren, wenn ich mich nicht total irren sollte, etwas ( ;) ) früher, als die 1990er Jahre, oder?

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Campingliesel » So 7. Nov 2021, 00:02

Aria hat geschrieben:Ein Fundstück aus dem FKK-Museum: Zitat aus Licht-Land (Offizielles Organ der Liga für freie Lebensgestaltung - Illustrierte Blätter für Körperkultur und Lebenserneuerung) vom 1. März 1928 (drittes Bild):

Für einen Christen, der der Freikörperbewegung angehört, ist es tief schmerzlich, immer wieder zu erleben, wie die Kirchen und kirchlichen Vereine unsere Bestrebungen bekämpfen, angeblich aus gründen christlicher Sittlichkeit. Man darf daran nicht gleichgültig vorübergehen; handelt es doch nicht bloß darum, dass solche, die allen Grund haben, sich ihres nackten Körpers zu schämen, nun einen plausiblen Vorwand gefunden haben, unsere Bestrebungen zu schmähen, – das kann uns ganz kühl lassen –, der Jammer ist der, dass viele, besonders junge Leute, die sich nach sittlicher Reinheit sehnen und sie in unserer Bewegung finden könnten, durch die ganz unverständlichen Autoritäten sich abhalten lassen, zu uns zu kommen. Es ist wohl nicht böser Wille, aber doch Gedankenlosigkeit und Weltfremdheit, die uns in Artikeln kirchlichen Zeitschriften entgegentritt, wenn man dort einerseits Prostitution, zweifelhafte Nachtlokale, schlechte Filme, Schundliteratur, andererseits Frauenmoden, Bubikopf, Turnbekleidung und – o Schrecken aller Spießer – Nacktkultur in einem Atem nennt und als Zeichen sittlichen Verfalls wertet.

An diesem Zitat sind 2 Aussagen bemerkenswert:

1. Wer nicht „schön“ sei, hätte allen Grund, sich seines/ihres nackten Körpers zu schämen – Stichwort Schönheitswahn.
2. Jugend würde abgehalten, FKK-Bewegung beizutreten, indem man sie in die Nähe von zweifelhaften Dingen rücke – Stichwort Sexualisierung.

Und das sind so ziemlich genau die Dinge, die auch heute genannt werden, wenn man der Frage nachgeht, warum FKK von der Mehrheitsgesellschaft abgelehnt wird; es hat sich also in diesem Punkt seit mindestens 90 Jahren nichts geändert.

PS: Fast hätte ich’s vergessen: Die Rolle der Kirchen damals wird auf den Punkt gebracht – bin gespannt, was Eule dazu sagen wird, spricht er doch dauernd davon, dass nicht die kirchliche, sondern die bürgerliche Moral gegen die Nacktheit als solche eingestellt war. :D


Nach meiner Auffassung ist das nur deine eigene Interpretation.

.Wer nicht „schön“ sei, hätte allen Grund, sich seines/ihres nackten Körpers zu schämen – Stichwort Schönheitswahn.


Der Originalsatz lautet so:

Mandarf daran nicht gleichgültig vorübergehen; handelt es doch nicht bloß darum, dass solche, die allen Grund haben, sich ihres nackten Körpers zu schämen, nun einen plausiblen Vorwand gefunden haben, unsere Bestrebungen zu schmähen


Hier steht absolut nichts davon drin, daß sich jemand ihres nackten Körpers schämt, weil sie sich nicht schön genug findet, sondern eben einfach nur wegen des nackten Körpers. Aus welchem Grund das ist, steht nicht drin.

Auch dieser Satz:

Es ist wohl nicht böser Wille, aber doch Gedankenlosigkeit und Weltfremdheit, die uns in Artikeln kirchlichen Zeitschriften entgegentritt, wenn man dort einerseits Prostitution, zweifelhafte Nachtlokale, schlechte Filme, Schundliteratur, andererseits Frauenmoden, Bubikopf, Turnbekleidung und – o Schrecken aller Spießer – Nacktkultur in einem Atem nennt und als Zeichen sittlichen Verfalls wertet.

meint absolut nicht das, was du da hineininterpretierst, sondern daß die Kirchen einfach die Nacktheit der FKK mit der Nacktheit der Sexualität auf dieselbe Stufe stellten und der FKK unterstellte, all diese Dinge der Sexualität zu praktizieren.
Dabei war das eben nicht das ZIel der FKK. Und es hat auch lange gedauert, bis das viele begriffen haben. Erst ab den 50ern hat sich das drastisch durchgesetzt, sodaß eben auch der große FKK-Boom entstehen konnte.

Heute ist das aber leider oft der Fall, daß die FKK dazu mißbraucht wird und daß eben deswegen die jungen Leute die FKK meiden, auch wenn es eben eigentlich mehr FKK-Plätze gibt. wo es keinen Mißbrauch gibt. Und heute verstehen das die jungen Leute so langsam wieder und bevorzugen eben deshalb wieder mehr die Vereine oder öffentiche FK-Campingplätze, wo es mehr Sicherheit gibt und auch die FKK-Grundsätze beherzigt werden. Leider ist es aber schwer, das angeschlagene Image wieder zu reparieren, was durch den Mißbrauch ja immer noch herrscht.

Keiner von uns hat die 1920er erlebt und deren damaligen Zeitgeist oder das allgemeine gesellschaftliche Denken je erlebt.

Und es ist gerade deshalb zu typisch, daß heute viele denken, daß es damals genauso gewesen sein müßte wie heute. Oder es wird eben wie hier auch falsch ausgelegt.
Und das ist der große Irrtum. Vor allem von Dir. Es hat sich in den Jahren, was die allgemeinen Zeitgeister betrifft, sicher viel geändert, aber die FKK blieb in den Grundsätzen gleich. Und besonders eben in den beiden entscheidenden Punkten:

1. Schönheitsideale spielen keine Rolle
2. Sexualität ist kein Inhalt und Ziel der FKK.

Egal, was sonst in den früheren Zeiten für gesellschaftliche Ansichten herrschten, in religiöser, sexueller oder modischer Hinsicht - bei der FKK war das unwichtig.

Diese Texte aus den 1920er belegen also nicht, daß es diese Bedenken genauso gab wie heute. Die Ausgangslage ist nämlich völlig anders.

Damals dachten das die Kirchen, vor allem die katholische, nämlich nur, heute wird es vielfach tatsächlich so praktiziert, z.B. eben da, wo der Mißbrauch der FKK stattfindet. Die ersten FKKlker waren nämlich meistens sogar evangelische Christen.

 
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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Eule » So 7. Nov 2021, 18:12

@ Tim
Wir wollen jetzt nicht wieder das Thema der Definition bezüglich des Begriffes FKK aufleben lassen. Die Freikörperkultur entstand aus einem Protest gegen die Verfremdung des Körpers in der Frühindustriealisierung Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie wurde begleitet von der Reformbewegung, der Bewegung zurück zur Natur, den Wandervögeln und der Medizin, welche die positiven Eigenschaften der Naturelemente wieder entdeckte und herausstellte.

Für viele ist es heute schon FKK, wenn sie "ohne Höschen" herumlaufen, baden oder Sport treiben. Ob man es nun "Nacktkultur" oder "Freikörperkultur" nennt, meistens wird der Begriff der Kultur entweder nicht berücksichtigt oder sehr niederschwellig angesetzt. Sei es drum, Hauptsache ist doch, dass der Mensch sich aus den Fesseln der Bekleidungszwänge befreit, ein kindliches (nicht kindisches) Verhältnis zu seinem Körper zurück gewinnt und diesen so als moralisch völlig in Ordnung akzeptiert.

Wir leben jetzt in einer völlig gespaltenen Welt. Statt Natürlichkeit umgeben wir uns immer mehr mit der Virtualität. Selbst unsere Nahrung ist nicht mehr natürlich, da es mit "naturidentischen" Stoffen "verbessert" wird. Vielen Menschen fehlt der Bezug zu den natürlichen Verhältnissen, wir leben in einer Welt, wo alles zu jeder Zeit erhältlich ist. Natürliche Zusammenhänge interessieren uns nur insoweit, wie wir diese nach unseren Vorstellungen manipulieren können.

Ich habe hier im Forum gelernt, dass der kleine Schritt zur natürlichen Unbekümmertheit zum eigenen Körper, also der kindliche Blick auf den eigenen Körper, heute schon als ein enormer kulturhistorischer Schritt angesehen wird. Und so lasse ich alle Nudisten oder Naturisten sich als FKK'ler zu bezeichnen, auch wenn in meinen Augen bei diesen nach meiner Auffassung eigentlich ein wesentlicher Faktor zum Begriff der FKK fehlt. FKK = "ohne Höschen". Ist auch ok so.

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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von ynda » So 7. Nov 2021, 20:24

Eule hat geschrieben:Für viele ist es heute schon FKK, wenn sie "ohne Höschen" herumlaufen, baden oder Sport treiben. Ob man es nun "Nacktkultur" oder "Freikörperkultur" nennt, meistens wird der Begriff der Kultur entweder nicht berücksichtigt oder sehr niederschwellig angesetzt. Sei es drum, Hauptsache ist doch, dass der Mensch sich aus den Fesseln der Bekleidungszwänge befreit, ein kindliches (nicht kindisches) Verhältnis zu seinem Körper zurück gewinnt und diesen so als moralisch völlig in Ordnung akzeptiert.

Hatte ich gelegentlich hier auch schon mal, mit anderen Worten wohl weißlich, zum Ausdruck gebracht.
Für die allermeisten ist es FKK, wenn sie an einen Badestrand gehen der für die Menschen ausgeschildert ist, die
gern nackt sind. Aber mit dem Grundgedanken der FKK haben eben diese "allermeisten" nichts am Hut, sie kennen
ihn zwar überwiegend, aber er ist nicht ausschlaggebend für den Besuch am Nacktbadestrand. Die sind halt einfach
gern nackt beim Baden im See, im Meer in der Sonne, aus welchen Gründen auch immer.
Das ist doch auch OK so, wie ich finde.
Und nein, ich spreche ausdrücklich nicht von "Schweinchenstränden" bevor das wieder angeleiert wird!!!

Ich denke auch die Grundidee der FKK Gründerväter spielt auch für die Nudisten eher eine untergeordnete Rolle und
darum frage ich mich, ob diese FKK Grundidee überhaupt noch soo wichtig ist, eine soo große Bedeutung hat, wie einige ......
Egal, ich bin einfach gerne nackt und missionarische Eiferer brauch ich nicht.
Und so ist auch die Geschichte der FKK zwar interessant, aber auch nicht mehr so wichtig.

Ist nur meine ganz persönliche Meinung, nichts anderes.

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Re: Geschichte der FKK

Beitrag von Hans H. » So 7. Nov 2021, 21:44

@ynda: Das sehe ich genauso und auch diesen Satz: "Und so ist auch die Geschichte der FKK zwar interessant, aber auch nicht mehr so wichtig." Die Zitate von Aria hatte ich interessiert gelesen und bei einigen der Schlussfolgerungen bin ich voll dabei in Bezug auf die damalige Entwicklung und das Zurückdrängen der FKK sowohl in den 1930er Jahren als auch wieder in den 1950er Jahren. Aber aktuell ist das für die Entwicklung nicht mehr wichtig, weil sich einige Rahmenbedingungen sehr geändert haben. "Nicht mehr so wichtig" bedeutet natürlich nicht, dass man das ruhig alles vergessen könnte. Je nachdem, in welche Richtung die Moral der Gesellschaft sich in den nächsten Jahrzehnten bewegt, kann ein Rückblick auf die Geschichte möglicherweise sinnvoll sein, oder es bewegt sich so, dass man diesen auch nicht braucht. Man weiß es nie vorher, denn Änderungen kamen in der Geschichte oft sehr plötzlich über weniger Jahre.

Mit der Grundidee der Gründerväter kann man wohl kaum noch FKK-Anhänger gewinnen. Wenn auch heute sehr in Mode gekommen ist, vegetarisch oder vegan zu leben, passt eine zwanghafte Koppelung an FKK überhaupt nicht mehr in unsere Zeit. Auf dem Platz Rauchen zu verbieten ist zwar voll in Ordnung im Rahmen des heutigen Nichtraucherschutzes, aber Leute nicht zuzulassen, die woanders rauchen, würde ich auch für intolerant halten. Auch da hat sich das allgemeine Bild der FKK verändert, dass kaum noch jemand so etwas zwangsweise mit einem FKKler verbindet.

Der dritte wichtige Punkt, der Naturschutz sollte völlig unabhängig von der FKK jeden interessieren. Da ist es durchaus noch so, dass FKK-Freunde im Durchschnitt nach meine Beobachtung naturverbundener sind, was man ja auch daran sieht, dass sie weniger Dreck am Strand zurücklassen und die vorhandenen Mülleimer oft nicht einmal gefüllt sind, während sie am Textilstrand überlaufen, weil FKKler mehr Abfall selbst wieder mitnehmen. Das ist eine Beobachtung, aber besteht noch dieser zwingende Zusammenhang zwischen FKK und dem Naturschutzgedanken? Ich würde auch das nicht zwingend sehen, aber jeden, der sich nicht entsprechend verhält, zu überzeugen versuchen, nichts am Strand zurückzulassen. Das gilt schließlich genauso für Bergwanderer. Auch da sollte man es schaffen, leer wieder herunterzutragen, was man gefüllt hinaufgeschleppt hat. Damit will ich sagen: das ist somit kein Alleinstellungsmerkmal der FKK.

Der Punkt, den Du am Ende des ersten Absatzes ansprichst "Und nein, ich spreche ausdrücklich nicht..." ist ein Thema des Respektes, wie hier sehr gut in einem früheren Beitrag dargestellt wurde und ist auch nicht ein Thema, das allein für die FKK gilt, sondern grundsätzlich und überall. Dass Sex nichts am öffentlichen Strand zu suchen hat, gilt zwar heute wie damals, ist aber deshalb nicht ein Thema, das ganz speziell auf die Gründerväter zurückzuführen wäre, sondern zu jeder Zeit aufgrund des gegenseitigen Respektes und der Rücksichtsnahme auf Empfindungen anderer selbstverständlich sein muss, egal, ob man die damaligen alten Regeln kennt, oder nicht.

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