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Coronavirus Covid 19

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von riedfritz » Do 3. Jun 2021, 15:16

Schau Dir die Tabelle im oben verlinkten Report zum R Wert an.
Egal welche Massnahmen ergriffen wurden, er pendelte immer um 1 rum. Mal etwas drüber, mal drunter.
Das war ja der Sinn der Maßnahmen, den R-Wert nicht steigen zu lassen! Die Inzidenzzahlen und die Todeszahlen sprechen eine andere Sprache. Ein Vergleich wäre nur möglich gewesen, wenn man keine Gegenmaßnahmen getroffen hätte.
Mehrfach hohe Fallzahlen bewirken nicht zwangsweise einen höheren R-Wert. Wo kommen denn die in der Studie als Beispiel genannten hohen Fallzahlen z.B. in Altenheimen her?
Gruß, Fritz

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Hans H. » Do 3. Jun 2021, 17:17

Hans I. hat geschrieben:
Arko hat geschrieben:Naja, wenn ich die von oben vorgegebenen Maßnahmen in Sachen Pandemie befolge, trage ich bei Corona immerhin mit einem kleinen Anteil dazu bei, das Leben und die Gesundheit meiner Mitmenschen zu schützen.

Das denken viele, ist aber falsch.
Die Ludwig-Maximilian-Universität München kommt zu folgendem Schluss:
Bei den R-Werten wie sie vom Robert-Koch-Institut täglich bestimmt werden, ...

Und was haben die R-Werte mit dem zu tun, was Arko zuvor schrieb??? -> Absolut ganz und gar nichts - somit geht diese Antwort voll daneben!
Hans I. hat geschrieben:
riedfritz hat geschrieben:Der R-Wert, also die Zahl, wieviele Personen ein Infizierter in einem bestimmten Zeitabschnitt neu ansteckt, hat nur wenig Aussagekraft, denn eine [b]Riesenanzahl von Infizierten deutet bei "1" nur an, daß wieder eine Riesenanzahl angesteckt wird. Sie gibt keinerlei Auskunft darüber, wie viele Personen schwere Krankheitsverläufe haben.
Gruß, Fritz

Du übersiehst die wissenschaftlich anerkannte Tatsache, dass die Inzidenz von Testverhalten und stark von der Anzahl der durchgeführten Tests abhängt.
Erst sprichst Du vom R-Wert und argumentierst in der nächsten Antwort mit der Inzidenz um damit der vorherigen Aussage zu widersprechen. Ja was denn nun. Wenn Du verstanden hast, was Du zitierst, dann kannst Du jedenfalls so nicht argumentieren.

Im übrigen ist die Sache erheblich komplizierter, aber das hatte ich bereits mal versucht zu erläutern. Insbesondere muss man zur Inzidenz, dem berechneten R-Wert auch noch die Prozentzahl der Positiven unter den gesamt Getesteten mit in die Berechnung einbeziehen und dann noch differenzieren zwischen denen, die sich symptomlos testen lassen, entweder weil sie etwas tun wollen, wozu sie einen Test brauchen oder weil sie verreist waren, und denen, die sich haben testen lassen, weil sie Symptome haben oder weil sie länger mit einem zusammengesessen haben, der kurz danach erkrankt ist. Diese beiden Gruppen getesteter Personen bringen sehr verschiedene Prozentzahlen mit sich und müssen sowohl mit diesen Prozentzahlen als auch mit den Absolut-Werten berücksichtigt werden. Das Ganze ergibt ein Datenraster, aus dem die Risiko-Änderung recht gut ablesbar ist, aber keinen Einzelnen Wert als Ergebnis, an dem sich die allgemeine Bevölkerung orientieren könnte.

Diese Risikoabschätzung an einem komplexeren Datenraster kann man also niemandem öffentlich vorlegen, da die meisten so wenig damit anfangen könnten, wie an einer nicht aufbereiteten Wetterkarte der Rohdaten des Wetterdienstes. Auch die Politiker verstehen nicht die Details und Virologen können denen keine auf eine Einzelzahl heruntergebrochene Bewertung liefern, weil es einfach nicht geht!

Weil keiner der Werte wie R oder Inzidenz ohne recht große Fehlerquote erfasst werden kann und keiner für sich allein eine gute Aussage bietet, folgen natürlich immer wieder diese Veröffentlichungen, wie schlecht der eine oder der andere Wert ist. Aber niemand hat einen Vorschlag, wie man einen genauen und für die Öffentlichkeit eindeutig bewertbaren Wert ableiten und benennen könnte.
Hans I. hat geschrieben:Lt. LMU waren die Maßnahmen der Bundesregierung nachweislich nicht geeignet, die Ansteckungen zu verringern.

Wenn Du anderer Ansicht bist, dann füge deinen Aussagen belastbare Beweise bei.
Das steht aber nicht in dem Artikel. Die Aussagen sind sehr viel differenzierter und komplexer. Die belastbaren Beweise ergeben sich allein schon aus dem Beispiel Portugal, wo die Inzidenz mit viel härteren Maßnahmen, u.a. 24-Std-Ausgangssperre, von knapp 800 auf unter 50 in einem Zeitraum gesenkt wurde, in dem die schwächeren Maßnahmen bei uns (damals hier rund 120) nur eine sehr geringe Absenkung erreicht haben.

Nach Beginn der Maßnahmen in Portugal: noch 2 Tage über 700, ein Tag über 600, ein Tag über 500, 3 Tage über 400, 2 Tage über 300, 3 Tage über 200, 10 Tage über 100, noch 15 Tage über 50 und am 12.03. bei 49,8, während wir bei 74,8 lagen, also rund 25% Abnahme bei uns in der Zeit, in der dort 94% Verminderung erreicht wurden.
Noch mal 6 Tage später lag Portugal unter 35 und D. ansteigend bei 89,5. Dann lag Portugal vom 17.03. bis heute meistens zwischen 20 und 35, nur ganz wenige Tage mal etwas über 40, also von fast 900 auf den Durchschnitt herunter, für den wir von max. ca. 120 ausgehend bis heute gebraucht haben (erstmalig eine 35 vor dem Komma).

Ja, in diesem Beispiel argumentiere ich wieder mit der Inzidenz, die ich oben als ungenau beschrieben hatte, weil dazu keine anderen Daten vorliegen. Das ist aber kein Problem bei so großen Unterschieden wie 800 und 35! Es ist aber ein Problem, wenn man bei einer Absenkung von 100 auf 80 sagen will, das sei eine Verbesserung, oder wenn man die 35.6 am 21.05. und die 35.5 am 01.06. vergleicht mit der 38 am 02.06. Die Nachrichten, die daraufhin von einem erneuerlichen Anstieg gesprochen haben sind grober Unfug, denn genau in diesen Größenordnungen der Schwankungen besagen diese gar nichts, selbst wenn es kurz mal rechnerisch 45 wären! Und das ist das Problem der Ungenauigkeit, die ich meine.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von ostfriesenpaar » Do 3. Jun 2021, 20:03

Noch einmal zum Inzidenzwert... Also eine Zahl ohne Bezugsgröße!

Folgendes Beispiel:

Ich gehe auf einen kleinen Campingplatz und frage die Leute wer schon einmal nackt baden gewesen ist...10 antworten mit ja.

Okay, Inzidenzwert =10


Nächste Woche bin ich auf einem 10 mal so großen Platz und stelle die selbe Frage.....oh weh, nun sind es 100, die schon einmal nackt gebadet haben.

....und Schwupps, wir haben einen Inzidenzwert von 100.

Fazit: ich bleibe dabei, dass dieser Inzidenzwert der größte Schwachsinn ist, da er keine Bezugsgröße hat.

 
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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von norbert » Do 3. Jun 2021, 20:22

ostfriesenpaar hat geschrieben:...

Fazit: ich bleibe dabei, dass dieser Inzidenzwert der größte Schwachsinn ist, da er keine Bezugsgröße hat.

Hat er nicht?
:roll:

 
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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Campingliesel » Do 3. Jun 2021, 20:53

Der Inzidenzwert bezieht sich doch immer auf 100.000 Einwohner in einem bestimmten Landkreis oder Stadt oder Land.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Mandragora » Do 3. Jun 2021, 20:54

Soweit ich das verstanden habe, bezieht er sich auf jeweils 100000 Einwohner.
Also: 100 von 100000: Inzidenz = 100; 10 von 10000: ebenfalls Inzidenz = 100; 0,001 von einem: genauso.
Wenn also 0,001 von mir infiziert sind, habe ich eine Inzidenz von 100, ganz einfach.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von ostfriesenpaar » Do 3. Jun 2021, 21:10

Mandragora hat geschrieben:Soweit ich das verstanden habe, bezieht er sich auf jeweils 100000 Einwohner.
Ja, das ist richtig.
Nur leider ist es für diesen imaginären Inzidenzwert vollkommen unwichtig, ob von diesen 100.000 einer , 10, 100.....oder alle 100.000 getestet werden.

 
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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Campingliesel » Do 3. Jun 2021, 21:12

Mandragora hat geschrieben:Soweit ich das verstanden habe, bezieht er sich auf jeweils 100000 Einwohner.
Also: 100 von 100000: Inzidenz = 100; 10 von 10000: ebenfalls Inzidenz = 100; 0,001 von einem: genauso.
Wenn also 0,001 von mir infiziert sind, habe ich eine Inzidenz von 100, ganz einfach.


Sag ich doch!

Unser Landkreis hat knapp 1000 km² und auch knapp 100.000 Einwohner. Momentan haben wir eine Inzidenzzahl von 14. D.h. daß ich statistisch gesehen auf ca 70 km² einen (") Infizierten treffen könnte.

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Horst » Do 3. Jun 2021, 22:32

Infektionen in 7 Tagen : Einwohnerzahl x 100 000 = Inzidenzwert

@ostfriesenpaar
Wie viele Einwohner jeweils getestet wurden, fließt da allerdings nicht ein.

Gruß
Horst

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Re: Coronavirus Covid 19

Beitrag von Hans H. » Do 3. Jun 2021, 22:51

@Horst: das ist natürlich richtig so, aber bei so viel geballter Inkompetenz in dieser Diskussion wollen das manche nicht wissen, denn dann könnten sie ja nicht so argumentieren, wie sie es tun. Fakten stören einfach, wenn man eine Meinung verbreiten will, zu denen die Fakten nicht passen.

Natürlich wäre ein Inzidenzwert nur dann absolut genau, wenn täglich alle Einwohner getestet werden. Wie bei jeder Statistik kommt es daher darauf an, wie viele getestet wurden und was für Gruppen von Menschen getestet wurden. Die starken Unterschiede bei unterschiedlichen Gruppen in der Vergangenheit hatte ich bereits erwähnt. Statistisch heißt das, dass man je nach Testort und Testgrund unterschiedliche Teilmengen von der Gesamtheit hatte, die sich in ihren Eigenschaften deutlich unterscheiden. Deshalb gibt es das Ungenauigkeitsproblem und deshalb muss man für eine klare Bewertung andere Faktoren hinzuziehen, wie es die Virologen für ihre Aussagen auch tun.

Nur, wie gesagt, ist das Gesamtbild dieser zusätzlichen Faktoren zu kompliziert, um in den Medien einfach dargestellt zu werden. Da werden die Dinge mit viel Halbwissen verzerrt und dann wieder festgestellt, dass es Widersprüche gäbe, die es aber bei genauer Betrachtung gar nicht gibt. Andererseits ist die Verteilung der getesteten Typen (mit Typen ist gemeint z.B. ob nach einem Kontakt, nach einer Reise oder um Essen gehen zu dürfen u.a.) in den letzten Wochen nicht mehr so verschieden und schwankend, wie es im letzten Spätsommer und Herbst war, so dass zurzeit die Werte der aufeinanderfolgenden Wochen ganz gut vergleichbar sind.

Noch einmal zur Fehlerbreite: Die Inzidenz, so wie man sie ermitteln kann, ist zu ungenau, um zu sagen, dass es ein Anstieg wäre, wenn der Wert an einem Tag bei 35 und am nächsten Tag über 40 liegt. Der Bereich der Ungenauigkeit ist größer als 10 bei Werten in dieser Größenordnung. Aber Inzidenzen um 100 lassen sich klar und deutlich unterscheiden von 35. Bei 100 sind Schwankungen von 80 bis 120 keine signifikanten Änderungen.

Wenn aber der Wert über mehrere Tage auf unter 50 heruntergeht, ist die Aussage wiederum eindeutig möglich, dass es eine deutliche Verbesserung ist. Deshalb wird ja auch verlangt, dass der Wert 5 Tage unter 50 oder für die nächste Stufe - ich weiß nicht genau - irgendwo unter 35 oder unter 30 liegt. Bei sehr ungenauen statistischen Werten bewirkt die Erhärtung durch die Folge von 5 Tagen eine wesentliche Verbesserung der Genauigkeit für die resultierende Aussage. Das ist in der Statistik immer so: wenn ein Einzelwert sehr ungenau ist, braucht man eine Serie von Messungen für eine bessere Abschätzung. Mit zunehmender Anzahl der Einzelmessungen wird die statistische Fehlerbreite immer kleiner.

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