Wir haben die soziale Gesetzgebung nicht den Kirchen, sondern der Sozialdemokratie zu verdanken.
Das ist richtig - und der zentrale Unterschied zwischen christlicher und sozialdemokratischer (im weiteren Sinne zwischen rechter und linker) Sozialgesetzgebung.
Christliches Kümmern um die Schwachen ist immer CARITAS. Nächstenliebe. Die ist essentiell freiwillig und in der konkreten Form und Höhe beliebig. Dem einen gebe ich etwas, dem andern (der könnte z. B. eine andere Religion haben) wenig und dem dritten nichts.
Aus diesen Prämissen stammen die Fürsorgesysteme in der Neuen Welt. Die USA haben ein sehr sehr ausgefeiltes Stiftungswesen, das z. T. sehr großzügige Stipendien an Student(inn)en vergibt, aber in der Regel an die eigene Klientel.
Das europäische System entstammt in vielen Strukturen dem Vorbild der Bismarckschen Sozialgesetzgebung. Und die geschah aus Angst vor den gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie (sein Zitat), nicht aus Barmherzigkeit.
Heute wird zumindest ein Teil der Sozialleistungen als ein einklagbares Menschenrecht angesehen (Art. 20 GG).
Da selten die "Linken" dauerhafte belastbare Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat haben und das Geld nie reicht, ist die Verwirklichung immer kompromissbehaftet. Man könnte sich z. B. ein einkommensunabhängiges BAföG (nicht rückzahlbar) vorstellen, die Empfänger sind schließlich erwachsen. Aber dies ist in diesem Lande nicht mehrheitsfähig.
Kindergeld ist einkommensabhängig, Kinder reicher Eltern erhalten de facto mehr (da es Steuerfreibeträge für Kinder gibt). Ein gleich hohes Kindergeld in (mindestens) der Höhe des Hartz-4-Satzes für alle Kinder ohne jegliche Steuerermäßigung - das wäre die linke Perspektive, aktuell gibt es für bestimmte Kinder einer bestimmten Zielgruppe halt mehr, das ist die rechte Perspektive.
Und was hat das mit FKK zu tun? Mehr als man glaubt.
Nacktheit macht Menschen gleich. Kein Vorführen extravaganter Badebekleidung.
Habe ich erlebt: An wilder Badestelle. Nebenan. Die jungen Männer waren nackt, die Mädels im Bikini.
Aufgefordert, sich doch auch auszuziehen, kam die Antwort: "Den Bikini habe ich erst vorige Woche für - es folgte ein für mich astronomischer Betrag für ein bissken Stoff - gekauft, den ziehe ich doch jetzt nicht aus.