Auch wenn es kein FKK-Strand ist, kann ich zum FKK-Teil des Inselbad in Stuttgart-Untertürkheim den aktuellen Stand der Zugangsbeschränkung liefern.
Inselbadschild, <=20160907, hat geschrieben: FKK Bereich
Aufenthalt nur unbekleidet erlaubt
Kinder nur in Begleitung Erwachsener
Außerdem zeigt das Schild noch zwei Pictogramme mit durchgestrichenem Fotoapparat und Videocamera. Anderswo ist auf einem Aushang noch mitgeteilt, daß Mobiltelefone nicht gestattet sind, wahrscheinlich nicht wegen akustischer Ruhestörung, sondern wegen Fotomöglichkeit heutzutage.
Waldkauz, 20160826 13:49, hat geschrieben: ... Im Inselbad Untertürkheim hängt meines Wissens ein Schild am Eingang zum FKK-Bereich, wonach unter 16 (?) jährigen Besuchern der Eintritt nur in Begleitung eines Erwachsenen gestattet ist. Ich war schon lange nicht mehr im Inselbad, doch bestimmt hängt das Schild immer noch da. Beim Alter bin ich mir nicht so sicher (da könnte Calcit sicher für Aufklärung sorgen) ...
dieser Thread
In einem Schwimmbad kann der Betreiber wegen Hausrecht die Regeln festsetzen, eine deutlich andere Situation als am Strand, selbst wenn dort im Bad die Umgangsformen mit "einfacher Nacktheit" ganz andere sind als in einem "FKK-Club" oder einem sonstigen Schweinchenstrandäquivalent.
Die erste Regel, die mit der Nacktpflicht, wird im Inselbad wohl von der ganz überwiegenden Mehrheit der Besucher, wie auch von mir, begrüßt. "Clothing Optional", in freier Wildbahn beim Baden und Wandern begrüßenswert, ist im Schwimmbad für den Erhalt eines FKK-Angebotes eher schädlich als nützlich, Verzicht auf allgemeine Kleidungsabrüstung vergrault zu viele der nicht dickfelligen Besucher, es wird immer textiler und das war es dann mit der FKK-Möglichkeit wegen schrumpfender Nacktenzahl. Es gibt aber auch gegenteilig Destruktives: An anderer Stelle hatte ich schon mal erwähnt, wie ich miterlebte, wie eine Familie das Bad verließ, die Eltern waren vorher beide nackt und der im empfindlichen Alter befindliche Sohn wollte sich nicht ausziehen, der Bademeister sprach ein Machtwort, die Eltern standen hinter ihrem Sohn und alle drei gingen. Das fand ich bedauerlich wegen Fronterzeugung innerhalb der Familie trotz der elterlichen Solidarisierung, außerdem entstanden da vielleicht gleich drei zukünftige Nicht-FKKler, die als Steigerer der Nacktquote innerhalb der Bevölkerung entfallen.
Die zweite Regel, Erwachsenenbegleitung, könnte neben den beiden von "Waldkauz" bereits genannten Gründen auch darin liegen, daß in der Textilkultur aufgewachsene Kinder dort eine Art Kulturschock erleben könnten ohne daß dieser, wenn sie allein sind, von Bezugspersonen abgefedert werden kann, abgesehen davon, daß sie vielleicht meinen, das wäre der richtige Platz um alle Säue rauszulassen. Der Aspekt der durch Kinder beeinträchtigten Ruhe spielt eher keine Rolle, der FKK-Teil im Inselbad ist keine Außenstelle der Geriatrie, und die Bademeister werden mit den Rabauken im Textilteil auch fertig, gelegentlich unter Polizeieinsatz.
Schon etliche Jahre ist es her als ich völlig unvorbereitet mit dem Thema konfrontiert wurde: Ich wollte nur kurz zum Münztelefon außerhalb des FKK-Teils (ich weiß nicht, ob es das jetzt noch gibt) und wenige Meter hinter dem sichtgeschützten Eingang sprach mich ein etwa 10-jähriger an, nicht Rabaukentyp, sondern eher Marke Lausbub, und wollte von mir zum FKK-Teil mitgenommen werden. Bei etwaigen Fragen solle ich sagen, ich wäre sein Vater. Das störte mich erstens wegen Unwahrheit und zweitens wegen Unglaubwürdigkeit. Ob er sich dort ausziehen oder nur gucken wollte wurde nicht geklärt. Da es mir unheimlich war, in möglicherweise voll verkorkste Familienverhältnisse mit noch verkorksteren Erziehungsvorstellungen, zu denen Eltern ein Recht haben, hineingezogen zu werden, schlug ich ihm vor, er solle doch mit seinen Eltern wiederkommen, dann wäre es gar kein Problem, dort mit ihnen hineinzugehen. Damit war die Unterhaltung spannungsfrei beendet, ich hatte eine potentiell gefährliche Laus aus meinem Pelz geschüttelt und bei ihm kaum das Vorurteil eingepflanzt, daß Nackte beißen selbst wenn sie angezogen sind, so daß er nicht für alle Zukunft nacktuntauglich wird.
Etwas erinnerte mich das daran, als ich in gleichem Alter bei forscherischer, alleiniger und langer Strandwanderung auf Norderney in der Ferne Schilder auf Pfosten quer über den Strand sah, und die wollte ich als Umkehrpunkt dann noch lesen. Da stand nach meiner Erinnerung etwa "FKK-Strand, Unbeteiligte gehen unten am Wasser weiter". Ich ging nicht weiter, sah kurz hinter einem Schild eine 3-köpfige Familie, sowas aber auch, etwas bis dahin Ungesehenes, die waren ja nackt, unerhört, das in einer Zeit als Adenauer noch nicht schrumpelig war. Niemand hat mich gebissen, meine Mutter anschließend auch nicht als ich ihr (mein Vater hatte keinen Urlaub zu der Zeit bekommen) meine Schandtat gebeichtet hatte nachdem wir einige Tage später auf einem großen Strandsegler unter Gegröhl der ca. zehn Mitfahrenden den ihr wohl vorher nicht bekannten FKK-Strand durchfahren hatten. Das Erlebnis hatte sich in mir traditionell deformiertem Klemmi eingeprägt und ein Ziel schlummerte in mir. Das Lebensalter mußte sich noch verdoppeln bis ich erstmals auf einem inoffiziellen FKK-Strand normal wurde, und wenn schon exzentrisch, dann richtig mit ca. N50.6, W01.3 .
Man sieht, nicht jeder Anstoß verdorrt, und jetzt ist es mir nicht einmal peinlich in diesem teilweise wilden Forum zu schreiben. So etwas können Schilder anrichten.