zweiausowl hat geschrieben:Ich mag es nicht, euch die Wahrheit zu sagen.
Aber warum denn nicht? Ich sage gerne die Wahrheit, auch wenn es manchen schwer fällt sie zu ertragen.
Zeigt mir einen Schweinemäster der so klein ist das er keine 1000 Schweine auf seinen Hof hält. Gibst nur im Bio Bereich.
Die erste Aussage ist richtig, die zweite falsch.
In unserer Region ist wiederholt Einzelbauern die Schweinehaltung untersagt worden, weil sie hygienische Bedingungen nicht einhalten konnten.
Bei aller Sympathie für die kleinen Wirtschaften. Es mag Ausnahmen geben, aber genauso wie man Autos preiswert nicht mehr manuell zusammenschrauben kann, kann man das in der Tierhaltung auch nicht machen.
Wer gutes Rindfleisch aus Weidehaltung essen möchte, der muss direkt beim Bauern im Hofladen sein Fleisch kaufen. Da kannst du dir auch die Rinder anschauen die im nächsten Jahr schlachtreif sind. Das gleiche gilt für Schweinefleisch und Geflügel.
Auch diese Idee ist mitunter problematisch, weil so eine Weidehaltung aufwendiger ist, als eine Stallhaltung, jedenfalls dann, wenn man verhindern möchte, dass Tiere mit Kot und Urin kontaminiertes Gras fressen, wie das bei der Weidehaltung nun mal nicht zu vermeiden ist. Selbst wenn man die Flächen groß hält und den Tierbestand klein, was freilich unwirtschaftlich ist.
Dazu kommt die Belastung der Grund- und Oberflächenwässer mit Fäkalien, die bei der Stallhaltung sauber getrennt werden.
Das ist alles nicht so einfach.
Nur weil es vom Metzger ist und die Tiere nicht bei Tönnies geschlachtet heißt das nicht das sie NICHT aus der Massentierhaltung stammen.
Und nur wiel Fleisch aus der Massentierhaltung stammt, muss es nicht schlecht sein. Im Gegenteil, die Großanlagen haben eine bessere Überwachung des Tierwohls, einschließlich direkt angesteller Tierärzte, als so mancher Kleinbauer. Wenn man sich mal hochtechnisierte Anlagen in der Milchwirtschaft anschaut, die teilweise durchdigitalisiert sind, da kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Sowas kann man aber nur mit entsprechender Wirtschaftlichkeit realisieren und das geht nur bei hohen Tierbeständen.
Auch das kennen wir aus der Industrie, dass hohe Qualität nur mit Massenfertigung durch zu halten ist.
Das Bild des bio-wirtschaftenden Einzelbauern ist eine romantisch verklärte Folklore, die sich mit der Zeit auflösen wird.
Dann schaust du selber nach um was für einen Mäster es sich handelt. Macht das mal.
Machen wir ab und zu. Wir haben nämlich um die Ecke einen Bauern, der im Haupterwerb in einer "Massentierhaltung" arbeitet (und weiß worauf es ankommt) und im Nebenerwerb ein paar Rinder, Hühner und Kaninchen hält. Wenn der auf seinem Hof schlachtet, dann schlagen wir auch zu, dann muss ich mit den großen Einkaufstaschen los.
Aber!
Richtig gut schmeckt es besonders dann, wenn wir das Fleisch gleich zubereiten können und nicht erst einfrieren müssen.