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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Di 6. Jul 2021, 22:37

Hans H. hat geschrieben:Und was Aria betrifft, war in dieser sehr sachlichen Darstellung, auf die ich mich bezog, nichts von Hass zu erkennen!


Danke für die Bestätigung. Sie wird sich freuen.

:D

Doch zurück zum Thema.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mi 7. Jul 2021, 12:38

"Der CDU-Politiker Hans-Georg Maaßen fordert Gesinnungstests für Journalisten in öffentlich-rechtlichen Medien" – Zitat aus dem Spiegel:

»Dann wäre das auch eine Untersuchung wert, dass auch die Biografie von einigen Redakteuren auf den Prüfstand gestellt wird«, so Maaßen, der für die CDU im Bundestagswahlkreis 196 in Südthüringen antritt. Es gehe darum, »ob diese Leute auch die charakterliche Eigenschaft haben, die ›Tagesschau‹ durch Redaktion zu begleiten«, so Maaßen.

Was Maaßen hier fordert ist genau das, was die NSDAP und später auch die SED durchexerziert haben: Nur linientreue durften damals als Journalisten arbeiten bzw. veröffentlichen.

Weiter heißt es Spiegel – Zitat:

Konkrete Belege für seine Behauptung hatte Maaßen jedoch nicht.

Natürlich nicht, denn das Gegenteil ist richtig – ich zitiere weiter den Spiegel:

Entgegen der Vorwürfe des CDU-Politikers ist das Vertrauen der Bürger in die Medien laut der Langzeitstudie »Medienvertrauen« der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zuletzt jedoch gestiegen. Demnach gaben am Ende des Jahres 2020 56 Prozent der Befragten an, bei wichtigen Dingen wie etwa Umweltproblemen, Gesundheitsgefahren, politischen Skandalen und Krisen könne man den Medien vertrauen.
(…)
Das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk war dabei mit 70 Prozent am größten, auf Rang zwei folgten Regionalzeitungen, denen rund zwei Drittel der Deutschen vertrauen.


Dieser Maaßen ist zwar ein CDU-Mitglied, würde mit seinen Ansichten aber besser in die AfD passen, denn er informiert sich wie sie wahrscheinlich aus obskuren (aserbaidschanischen? russischen?) Quellen, die manche in diesem Forum offensichtlich auch anzapfen, aber nicht nennen wollen. :D

Übrigens ist die AfD für die FKK aber gegen die Sexualaufklärung, wenn diese links bzw. „emanzipatorisch“ ist, sprich wenn neben der Heterosexualität, auch andere Formen der Sexualität Erwähnung finden. Sie ist auch gegen Geschlechtsumwandlungen bei Kindern und Jugendlichen, so als ob das bei uns Standard wäre oder jemand von anderen Parteien es gefordert hätte.

So macht man Stimmung im Volk – Viktor Orbán lässt grüßen: Der hat das Verbot (ich habe davon schon in diesem Thread berichtet) von Büchern, Filmen und anderen Inhalten, in denen eine andere Sexualität als heterosexuelle dargestellt wird, mit dem Schutz der Kinder vor sexualisierten Gewalt begründet, d.h. er hat so getan, als ob für die sexualisierte Gewalt allein LGBTQ-Menschen verantwortlich wären.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von PundV » Mi 7. Jul 2021, 12:52

Ich stimme dir alles zu. Obwohl nicht dir Praxis bei uns, in anderen Ländern spielt schon die „Geschlechtsumwandlung“ bei Kindern und Jugendlichen eine Rolle, und da viele diversen Trends nachlaufen (z.B. Rasur bei Frauen), kann das auch in Zukunft auch hier der Fall sein. Ein Fehler, den viele Linke in vielen Ländern machen, ist dafür zu sein, weil die Rechten dagegen sind.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mi 7. Jul 2021, 13:33

PundV hat geschrieben:Ein Fehler, den viele Linke in vielen Ländern machen, ist dafür zu sein, weil die Rechten dagegen sind.
Und umgekehrt. :D

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Mi 7. Jul 2021, 14:52

Aria hat geschrieben:Was Maaßen hier fordert ist genau das, was die NSDAP und später auch die SED durchexerziert haben: Nur linientreue durften damals als Journalisten arbeiten bzw. veröffentlichen.


Unmöglich, das ist wahr.

Trotzdem ist es nicht so einfach, wie es zu sein scheint.
Es soll einen SPD-Politiker und WDR-Rundfunkrat geben, der gefordert hatte, einen beliebten Tatort-Schauspieler nicht weiter zu beschäftigen, weil er die Corona-Politik kritisiert hatte. (Und er stand mit seiner Forderung nicht allein).

Es soll auch Sendeanstalten geben, die ihren Mitarbeitern auferlegt haben, sogar beim Sprechen zu "gendern", also "Zuschauer-PAUSE-In" zu sagen, obwohl dies, wenn man Umfragen trauen darf, von fast zwei Dritteln der Bevölkerung abgelehnt wird. "Neusprech" nannte Orwell das.

Andere Sendeanstalten sollen bestimmte GästInnen gar nicht erst einladen, wenn deren Meinung nicht behagt.

Meinungsfreiheit ist ein empfindliches Pflänzlein. Wir sind in Deutschland weit entfernt von einer "Lügenpresse", aber wachsam muss man sein. Und man darf extremistischen Parteien, die sich solcher Begriffe bedienen, nicht noch Munition liefern.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mi 7. Jul 2021, 17:13

Das mit dem Rundfunkrat, der im WDR die Handwerker vertritt, hatten wir schon, oder? Ja, tatsächlich, ist hier zu finden.

Doch davon abgesehen: Mir scheint, du bist wieder auf deinem Lieblingskurs: Dem, der Relativierungen. :D

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Mi 7. Jul 2021, 18:13

Aria hat geschrieben:Mir scheint, du bist wieder auf deinem Lieblingskurs: Dem, der Relativierungen. :D


Falsch. Der Kurs ist für mich klar: Pluralität: Meinungsvielfalt und -freiheit.
Was Maaßen fordert, ist skandalös.
Was seine Kritiker (teilweise) tun, ebenso.

Mit Deinem Schwarz-Weiß-Denken wirst Du das nicht erkennen können.
Macht nichts. Take it easy.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Do 8. Jul 2021, 09:46

Aria hat geschrieben:
Weiter heißt es Spiegel – Zitat:

Konkrete Belege für seine Behauptung hatte Maaßen jedoch nicht.

Natürlich nicht, denn das Gegenteil ist richtig – ich zitiere weiter den Spiegel:

Entgegen der Vorwürfe des CDU-Politikers ist das Vertrauen der Bürger in die Medien laut der Langzeitstudie »Medienvertrauen« der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zuletzt jedoch gestiegen. Demnach gaben am Ende des Jahres 2020 56 Prozent der Befragten an, bei wichtigen Dingen wie etwa Umweltproblemen, Gesundheitsgefahren, politischen Skandalen und Krisen könne man den Medien vertrauen.
(…)
Das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk war dabei mit 70 Prozent am größten, auf Rang zwei folgten Regionalzeitungen, denen rund zwei Drittel der Deutschen vertrauen.



Komisch in der Welt stand das Gegenteil:
„Die große Mehrheit der Journalisten steht links der Mitte“

https://www.welt.de/vermischtes/plus231 ... Mitte.html

Und was noch kommt ist bedrückend:
Eine Befragung unter 150 Volontären des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kam zuletzt zu einem bemerkenswerten Ergebnis: Demnach würden fast 60 Prozent der Volontäre die Grünen wählen, 25 Prozent die Linken. Bei den Nachwuchsjournalisten würde die Union an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.


Nanu. Soso.
Und der Maaßen hat keine Belege für seine Behauptungen?

Hier mal ein Auszug aus einem Interview:
Döpfner argumentiert in diesem Sinne, und bezieht sich dabei auf Daten zu den politischen Einstellungen von Journalisten:

„Es ist klar, dass Journalisten grösstenteils dem linksliberalen Meinungsspektrum zuzuordnen sind. Das ist kein Klischee, es ist durch Umfragen und Forschung belegt. Zum Beispiel zitiert Professor Hans Mathias Kepplinger, einer der bekanntesten deutschen Kommunikationsforscher […] eine Statistik, nach der die Parteipräferenzen deutscher Journalisten zu 36 Prozent bei den Grünen und zu 25 Prozent bei der SPD, aber nur zu 11 Prozent bei der CDU/CSU und nur zu 6 Prozent bei der FDP liegen. 23 Prozent entfallen auf ‚Sonstige‘ oder ‚ohne Parteineigung‘. Mehrere Studien zeichnen ein ähnliches Bild: Deutsche Journalisten fühlen sich weit überwiegend linken Parteien nah, ....

https://uebermedien.de/35884/journalist ... rnalismus/
Ich muss jetzt nicht erklären wer Döpfner ist?
Na gut:
... schließlich ist er Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Verlags und Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger.


Aha. Aber Maaßen hat keine Belege. Und das gerade vom Spiegel, das mit Relotius nun wirklich nicht die hellste Kerze auf der Torte ist.
Und Maaßen war mal was?

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von riedfritz » Do 8. Jul 2021, 10:15

@ bummler: Du stellst da zwei Dinge gegenüber, die nicht zusammenpassen.
Vetrauen in die Medien und politische Neigungen der Journalisten.
Ganz einfach: Kritischer Journalismus veträgt sich nicht mit einer Verbindung zu konservativem Gedankengut. Kein Wunder, wenn Maaßen mehr Kontrolle über die Medien fordert.
Gruß, Fritz

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Kartunger » Do 8. Jul 2021, 10:43

Bummler hat geschrieben:... Und Maaßen war mal was?

Ein Wolf im Schafspelz. Er ist in meinen Augen mßgeblich an der Entwicklung der rechten Szene (im Osten) mitverantwortlich.
Jahrelang wurden vom Verfassungsschutz unter Maaßen V-Männer bezahlt die letztendlich die rechte Szene zumindest unterstützt haben.

https://www.fr.de/panorama/v-mann-verbi ... 90616.html

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