muss das hier so Wissenschaftlich thematisiert werden? Seid doch einfach nackt und friedlich, bringt doch allen viel mehr...
Schönes und gesundes 2018 wünscht
Marcel aus der Schweiz
Sousa2011 hat geschrieben:muss das hier so Wissenschaftlich thematisiert werden? Seid doch einfach nackt und friedlich, bringt doch allen viel mehr...
Schönes und gesundes 2018 wünscht
Marcel aus der Schweiz
Hier unterliegst du meiner Ansicht nach einem Irrtum. Der freie Körper steht hier im Gegensatz zum bekleideten Körper, der eben nicht frei ist. Der von seiner Umhüllung, seiner Kleidung befreite Körper ist der freie Körper, so wie die Natur diesen geschaffen hat. Hier kann icvh keinen Widerspruch in sich erkennen.Ich halte den freien Körper für nicht vom Menschen geschaffene oder veränderte Natur, also ist der Begriff Freikörperkultur eigentlich ein Widerspruch in sich.
Zett hat geschrieben:Und nein, dieser - wie jeder Begriff - ist nicht "völlig frei". Das Wort »Freikörperkultur« setzt sich zusammen aus dem Grundwort »Kultur« und dem Bestimmungswort »Freikörper«. Das Grundwort sagt, was es eigentlich ist: eine Kultur. Und das Bestimmungswort sagt, was es für Besonderheiten hat: Es ist die Kultur des von Bekleidung befreiten Körpers.
Man mag ja ein Gegner der deutschen Sprache sein aber die Regeln sind halt so.
Sousa2011 hat geschrieben:muss das hier so Wissenschaftlich thematisiert werden?
Dies sind sehr berechtigte Einwände bzw. Ergänzungen, die man durchaus in die vorgestellte Definition mit einfließen lassen könnte/sollte. Andererseits sind ja viele auch so schon mit der Definition überfordert, da sie so weit vom umgangssprachlichen Gebrauch des Begriffs entfernt ist.Eule hat geschrieben:Der freie Körper ist jedoch nicht nur der von Kleidung befreite Körper. So wie ich die Idee der Grundväter/Grundmütter verstehe, ging es hier um eine Befreiung des Körpers in einem ganzheitlichem Sinne. So war
1. eine Befreiung von den Körper einengende Kleidung vorgesehen.
2. eine Rückführung des Körpers in seine natürlichen Bezüge durch
a) das Weglassen der Kleidung, wenn die Witterung dieses erlaubt,
b) eine bewusste Ernährung, die auf die Erfordernisse des Körpers eingeht,
c) sportliche Übungen, die den Gesundheitszustand des Körpers fördern, erhalten und stärken sollten und
d) Einübung eines ungezwungenen Umgangs der Geschlechter miteinander.
3. Ein weiteres Ziel war die Rückführung des Menschen zur Natur, damit der Mensch wieder erfährt, dass er ein Bestandteil der Natur ist und er nur im Einklang mit der Natur gesund leben kann.
Zett hat geschrieben:Es gab also zu keiner Zeit DIE "Freikörperkultur- .. ..
Sicherlich lässt sich viel in »Freikörper« hineininterpretieren. Einige Aspkte, die neben »von Bekleidung befreiter Körper« tatsächlich noch eine Rolle spielten/spielen, hat Eule aufgeführt.BOeinNackter hat geschrieben:Mit "Freikörper" muss kein nackter Körper gemeint sein, sondern kann auch meinen, dass der Körper frei von Krankheit, Einfluss, Fesseln oder Schwerkraft ist.
Das ist Deine Vermutung. Ich meine, dies war ein Grund aber nicht zwangsläufig der einzige. Wie ich schon mehrfach bemerkte, ist »nackt« die Bezeichnung dafür, dass etwas fehlt. Für einen FKKler sollte das Weglassen von Bekleidung (wenn es denn wettermäßig passt) nichts sein, von dem man behauptet, es fehle etwas. Also ist das Unbekleidetsein für einen FKKler kein Nacktsein. Dies könnte durchaus ein weiterer Grund gewesen sein, warum sich der Begriff Freikörperkultur durchgesetzt hat.BOeinNackter hat geschrieben:Dieser Begriff wurde mal gewählt, weil man nicht so gern von "nackt" reden wollte.
Dies ist ein großer Irrtum von Dir - und vielen anderen. Wir gebrauchen den Begriff in der Illusion, der andere würde darunter genau das verstehen, was wir selber darunter verstehen. So entstehen viele Missverständnisse und ablehnende Haltungen gegenüber der FKK. Unter FKK wird oft etwas Schmuddeliges verstanden - genau deshalb, weil der Begriff so beliebig verwendet wird und daher auch Einzug in der Swinger- und Rotlichtszene gefunden hat, breitgetragen von Bild & Co.BOeinNackter hat geschrieben:Er steht heute für irgendetwas, was immerhin so allgemein verstanden wird, dass man es benutzen kann ohne zu große Angst haben zu müssen, mißverstanden zu werden.
Wann wurde ein neuer Begriff gewählt? Es war wohl während der Weimarer Republik, als sich der neue Begriff »Freikörperkultur« zunehmend gegenüber dem Begriff »Nacktkultur« durchsetzte.BOeinNackter hat geschrieben:Fakt ist, es wurde ein neuer Begriff gewählt.
Neu definiert wurde er wohl in den 70er Jahren durch Nacktbader, die in ihren Nacktbaden Freikörperkultur sehen wollten. Dieser Neudefinition möchte ich ja gerade eine Definition entgegenstellen die inhaltlich der ursprünglichen, gesundheitsorientierten FKK entspricht (und damit an der aktuellen Definition der INF angelehnt ist). Du scheinst eher dafür zu sein, dass die Neudefinition von FKK nicht angetastet wird.BOeinNackter hat geschrieben:Auch heute wäre er durchaus austauschbar. Heute sollte es nicht darum gehen, diesen Begriff neu zu definieren.
Dies mag eine ehrenhafte Aufgabe sein, hat aber mit der Freikörperkultur nichts zu tun.BOeinNackter hat geschrieben:Stattdessen sollten wir uns überlegen, wie wir Nacktheit in unserer heutigen Welt verbreiten und etablieren wollen.
Eine Nacktheit ohne dahinterstehender Kultur, also ohne Regelwerk, das nachgelesen werden kann, wird zum einen von seinen Anhängern in beliebige Richungen gelebt, eben auch in sexuell in der Öffentlichkeit oder in Clubs aktive, zum anderen wird es von den Nichtnackten - dann nicht ganz zu Unrecht - in beliebige Richtungen gedeutet.BOeinNackter hat geschrieben:Es kann natürlich sein, dass es vielen reicht, da nackt zu sein, wo Reservate dafür zur Verfügung stehen, im Urlaub, an markierten Stränden und auf Vereinsgeländen, hinter hohen Zäunen. Ich finde, wir sollten in der Tradition der Urväter, die ich nicht bejubeln möchte, dafür sorgen, dass es voran kommt, hinein in die Welt.
Akzeptanz ist mir ein zentraler Begriff, der nicht nur Nacktheit betrifft. Akzeptanz für alle Menschen und offener Diskurs mit Allen, mit der Vorstellung, dass Nacktheit sich als etwas allgemein akzeptiertes durchsetzt, ein Ja zur Vielfalt, könnte zur eigentlichen Botschaft einer neuen Freikörperkultur werden.
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