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Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von norbert » Do 29. Sep 2016, 11:50

fkkfan54 hat geschrieben:
Das wäre schlimm, dann wäre auch dieser Thread am Ende :lol: Wenn man sieht wie viele sich selbst am Schwanz beim FKK fummeln oder Paare verschränkt liegen scheint es zu 50% kein Unterschied zu geben.


Ich weiß nicht, welche Locations du besuchst.
Ich habe in 40 Jahren FKK nur einen gesehen, der sich am Schwanz gefummelt hat, abseits des Strandes.
Was du mit verschränkt liegenden Paaren meinst, weiß ich nicht. Gegen kuscheln am Strand wird ja keiner was einwenden wollen.

Ein junges Pärchen habe ich mal beim Sex angetroffen, das war aber nicht am FKK, sondern einfach so in der Natur. (Gehört also gar nicht hierher)

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von fkkfan54 » Do 29. Sep 2016, 13:01

@Norbert

Ganz normale Strandbäder mit FKK-Bereichen. Kuscheln hat für mich nichts mit Nacktheit zu tuen, mehr mit Sexualität. Naja, Hände auf die Brüste der Partnerin und Fuss über den Penis des Partners z.B. sehe ich auch nicht als normal an. Scheinbar gehört spielen am Penis und solche Positionen zur Nacktheit und nicht zur Sexualität, gut dann werde ich zukünftig auch beim FKK am Penis rumspielen :?

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Shiva205 » Do 29. Sep 2016, 16:31

Soll ein allgemein gültiger Katalog aufstellt werden mit anti- oder a-sexuellen Richtlinien für FKK-Bereiche?
Das käme mir ähnlich vor wie die Vorschrift einer Mindest-Rocklänge oder -Hosenbeinlänge beim Eintritt in eine Kirche.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von norbert » Do 29. Sep 2016, 16:42

Das muß eigentlich nicht sein. Wenn sich jeder so verhält, wie er es auch mit Hose tut, würde es völlig ausreichen.

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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Aria » Do 29. Sep 2016, 19:07

Hans H. hat geschrieben:Nein, das ist ein innerer psychologischer Zwang und kein freier Wille, selbst dann nicht, wenn betroffene Frauen mit Burka etc. behaupten, sie würden diese freiwillig tragen. Und das gilt natürlich für das grundsätzliche Tragen von Kleidung in der Öffentlichkeit ohne das wir uns außerhalb von FKK-Bereichen unsicher fühlen. Der gesellschaftliche Zwang, der im Kindesalter eingetrichtert wurde, verursacht dieses innere Zwangsverhalten, das ich mit "innerer psychologischer Zwang" meine.
[…]
Das ist eine Prägung aus jungen Jahren in der Kindheit.
Genauso sehe ich die Sache auch. Wir werden hierzulande darauf geprägt, sich des nackten Körpers – hier insbesondere der Geschlechtsteile – zu schämen und demzufolge vor anderen Menschen zu verbergen. Wie weit dieses Verbergen gehen kann, zeigt uns die Geschichte:

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhundert war die Frau wie auch der Mann beim öffentlichen Baden eingewickelt wie heute nur noch Burkiniträgerinnen:

Nach dem I. Weltkrieg wurden Arme und Beine für beide Geschlechter freigemacht, allerdings mussten die Ausschnitte für Arme und Beine eng anliegen und der Stoff musste dunkel sein. Aber in den 20er Jahren hielt sich kaum jemand daran – FKK wurde populär! –, so dass 1932 die Obrigkeit mit dem sogenannten Zwickelerlass* eingriff – Zitat aus Wikipedia:

§ 1. (1) Das öffentliche Nacktbaden ist untersagt.
(2) Frauen dürfen öffentlich nur baden, falls sie einen Badeanzug tragen, der Brust und Leib an der Vorderseite des Oberkörpers vollständig bedeckt, unter den Armen fest anliegt sowie mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist. Der Rückenausschnitt des Badeanzugs darf nicht über das untere Ende der Schulterblätter hinausgehen.
(3) Männer dürfen öffentlich nur baden, falls sie wenigstens eine Badehose tragen, die mit angeschnittenen Beinen und einem Zwickel versehen ist. In sogenannten Familienbädern haben Männer einen Badeanzug zu tragen.
(4) Die vorstehenden Vorschriften gelten nicht für das Baden in Badeanstalten, in denen Männer und Frauen getrennt baden.
(5) Die Vorschriften des Abs. 2 gelten entsprechend für den Strandanzug der Frauen.


Hier wird es sehr deutlich, worum es bis dahin eigentlich ging: Die äußeren Geschlechtsmerkmale sollen nicht nur bedeckt, sondern auch unsichtbar gemacht werden. Und warum? Weil man unzüchtige (sexuellen) Gedanken und "Schlimmeres" verhindern wollte. Deshalb galten diese Vorschriften nur für das gemeinsame Baden von Frauen und Männern.

Es ging und geht auch heute immer noch darum: Nacktheit wird mit der Sexualität in Verbindung gebracht. Deshalb ist die von Eule geforderte Trennung – hier Nacktheit, dort Sexualität – schlicht Unsinn, denn wir können hier nicht so tun als ob es diese Verbindung nicht gäbe.

Zurück zur Prägung: Um diese zu überwinden, braucht man erstens die Erkenntnis, dass diese Prägung falsch ist, und dann den Mut, etwas zu tun, das dieser Prägung zuwiderläuft. Derzeitiger Stand: Erkenntnis ist da, es fehlt lediglich an Mut. Die 68-er haben diesen Mut gehabt und einfach getan, was sie für richtig hielten. Für die Alten schien das der Untergang des Abendlandes zu sein, aber sie waren in der Minderheit und müssten die Jugend gewähren lassen. Man darf nicht vergessen: Es waren die geburtenstarken Jahrgänge, die Änderungen wollten und auch durchsetzten.

Heute dagegen sind die Alten in der Mehrheit. Und das Alter sieht gewöhnlich die Dinge konservativ, hat gern alles unter Kontrolle. Passiert irgendwo was Schreckliches, muss sofort per Gesetz gegengesteuert werden. Reicht das noch nicht, weil paar Jahre später wieder was Schreckliches passiert, wird die Gesetzeslage wieder „nachgebessert“. Es wird dabei nicht bedacht, dass es sich bei 80 Millionen Menschen um 80 Millionen Individuen handelt, die keinesfalls gleich denken und handeln können.

Gut, die meisten fügen sich halbwegs, aber es gibt immer ein paar, die das nicht tun. Das sind die sogenannten bunten Vögel, zu welchen auch FKK-ler gehören. Allerdings sind die FKK-ler nicht mehr bunt, sondern grau. Weil der Nachwuchs fehlt. Der fehlt, weil die Jugend prinzipiell nicht das macht, was die Alten machen. Zudem ist sie unpolitisch und zahlenmäßig im Nachteil. So lässt sie die Alten machen. Und die machen halt, was sie für richtig halten. Das ist vor allem: Sicherheit, Überwachung, Kontrolle.

* Was sicher kein Zufall war: Der Zwickelerlass basierte im Wesentlichen auf Forderungen des katholischen Volkswartbundes.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Free2015 » Do 29. Sep 2016, 23:19

Aria hat geschrieben:Die 68-er haben diesen Mut gehabt und einfach getan, was sie für richtig hielten. Für die Alten schien das der Untergang des Abendlandes zu sein, aber sie waren in der Minderheit und müssten die Jugend gewähren lassen. Man darf nicht vergessen: Es waren die geburtenstarken Jahrgänge, die Änderungen wollten und auch durchsetzten.

... Allerdings sind die FKK-ler nicht mehr bunt, sondern grau. Weil der Nachwuchs fehlt. Der fehlt, weil die Jugend prinzipiell nicht das macht, was die Alten machen.

Dir ist schon klar dass "die 68er" und "die Alten" von heute die gleichen Leute sind, und "die geburtenstarken Jahrgänge" auch um die 50 sind? Und dass diese Generationen in mehreren Bundesländern "die Jugend" per hochoffiziellem Bildungsplan mit allerlei rosa-lila Ideen beglücken wollen? Da braucht man sich nicht wundern wenn die Jungen von diesen berufsjugendlichen Toleranzrammböcken, die immer noch tun was sie für richtig halten, nichts mehr hören will, und teils in prüde religiöse Ansichten flüchtet.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von Eule » Fr 30. Sep 2016, 00:45

@ hajo
Ugs. verweist der Begriff auch heute noch auf die soziale Mittelschicht.
In der Tat, wenn von der bürgerlichen Moral gesprochen wird, ist die der sozialen Mittelschicht gemeint. Ich nutze diesen Begriff jedoch so nicht gerne, weil wir ja davon reden, dass sich die soziale Mittelschicht vom Lohnniveau aus gesehen immer mehr auflöst. Andere reden auch vom Mittelstand und unterscheiden zwischen dem oberen und unteren Mittelstand. Gemeint ist jeweils die Mittelschicht oder eben das Bürgertum.

Eule hat geschrieben:
@ Bummler
Ich stelle mal die kühne These auf, dass genau diese Freiheit im Internet dazu führt, dass Nacktheit aus der realen Welt verdrängt wird.
Denn den Dreck (aus dem Internet) will man sich ja im richtigen Leben nun wirklich nicht antun.
Ich denke, hier verbindest du zwei unterschiedliche Sachverhalte, die so nicht zusammen gehören.

Welche?
Freiheit im Internet und Nacktheit in der realen Welt.

Eule hat geschrieben:
@ Zett
Ich denke, sexuelle bzw. erotische Wirkung entsteht in erster Linie dann, wenn es etwas Besonderes ist: ...
Dieses hat mit dem Thema dieses Threads nichts zu tun. Wie hieß es in der Schule: "Thema verfehlt."

Warum? Wie lautet das Thema dieses Fadens?
Thema dieses Threads ist der Unterschied zwischen der Nacktheit und der Sexualität. Das Thema der Erotik ist eine Ausweitung dieses Themas, ohne dass dieses einen weiteren Aspekt hinzusteuern kann.

@ Zett
Einer der den vom Thema sonst wie weit abweichenden Kram bis ins Unendliche auskaut, will »sexuelle Wirkung« als nicht zum Thema »Unterschied zwischen Nacktheit und Sexualität« zählen lassen
Erotik ist die Freude an dem Schönen allgemein und daher nicht nur auf "sexuelle Wirkung" ausgerichtet.

@ fkkfan54
Kuscheln hat für mich nichts mit Nacktheit zu tuen, mehr mit Sexualität.
So eng würde ich es nicht sehen.

@ Aria
Es ging und geht auch heute immer noch darum: Nacktheit wird mit der Sexualität in Verbindung gebracht. Deshalb ist die von Eule geforderte Trennung – hier Nacktheit, dort Sexualität – schlicht Unsinn, denn wir können hier nicht so tun als ob es diese Verbindung nicht gäbe.
Was viele in Verbindung setzen muss deswegen noch lange nicht richtig sein. Es geht mir auch nicht darum, die Verbindung zwischen der Nacktheit und der Sexualität zu negieren, es geht mir darum, das Wesen der Nacktheit erst einmal ohne die Bindung an die Sexualität zu betrachten. Wenn ich mich nicht irre, gehörst du zu den Usern hier, die Nacktheit grundsätzlich mit der Sexualität verbinden. Es gibt jedoch auch eine Nacktheit außerhalb der Sexualität, so wie es eine Sexualität außerhalb der Nacktheit gibt. Wenn wir uns für den Unterscheidung der Nacktheit von der Sexualität interessieren, dann ist der Teil der Nacktheit, der mit der Sexualität fest verbunden ist oder verbunden scheint, nicht in unserem Focus. Man kann also die Nacktheit ohne die Sexualität betrachten und besprechen, so wie man die Sexualität ohne die Nacktheit sehen und erörtern kann, ohne dabei die Verbindung zwischen diesen beiden Begriffen zu leugnen oder abzulehnen.

Zurück zur Prägung: Um diese zu überwinden, braucht man erstens die Erkenntnis, dass diese Prägung falsch ist, und dann den Mut, etwas zu tun, das dieser Prägung zuwiderläuft.
Ja, richtig. Und wir fragen uns jetzt, warum lässt sich die Prägung, die Nacktheit als solches negativ zu sehen und zu bewerten, zumal wenn diese in die Öffentlichkeit getragen wird, nicht oder eben von vielen nicht überwinden, wobei doch die Nacktheit als solches als natürlich angesehen wird?
Erkenntnis ist da, es fehlt lediglich an Mut.
Ja, so kann man es ausdrücken. Aber warum fehlt dieser Mut? Diese Mutlosigkeit hat doch eine Begründung, eine Ursache. Aber welche?
Die 68-er haben diesen Mut gehabt und einfach getan, was sie für richtig hielten.
Es war aber nur eine erschreckend kleine Gruppe. Und oft war dieses nur Protest gegen die Haltung des Establishment. Und wer von diesen 68-er lebt heute noch nach diesem Prinzip der Freiheit?
Es waren die geburtenstarken Jahrgänge, die Änderungen wollten und auch durchsetzten.
Ich denke, dass dieses nicht der Grund für die "Jugendrevolte" war. Und wenn du sagst:
Heute dagegen sind die Alten in der Mehrheit.
dann sie doch diejenigen, die damals revoltierten.
Und das Alter sieht gewöhnlich die Dinge konservativ, hat gern alles unter Kontrolle.
Weißt du, hier muss ich wieder sagen: "Was du hier sagst ist nicht falsch, aber deswegen nicht unbedingt richtig!" Warum haben die 68-er ihre Position gewechselt? Waren ihre Ziele falsch? Konnten sie ihre Idee der Freiheit nicht umsetzen? Welche Elemente ihrer Ideen haben sich in die bürgerliche Moral einnisten können?

Der fehlt, weil die Jugend prinzipiell nicht das macht, was die Alten machen. Zudem ist sie unpolitisch und zahlenmäßig im Nachteil.
Die Jugend ist nicht unpolitisch. Sie revoltiert nicht. Ja, dieses stimmt. Es stimmt auch, dass die Jugend sich jetzt sehr förmlich ausrichtet und Verhaltensweisen des Großbürgertums annimmt, die ihnen in dieser Form nicht vermittelt wurde und wird. Es ist jedoch nicht ein sich anpassen oder einpassen. Es geht hier schon um großbürgerliche Ideale, die unserer jetzigen Gesellschaft fehlen und oft vermisst werden.

@ free2015
Dein Beitrag ist für mich wenig verständlich. Auch ist mir deine Begründung für das flüchten der Jugend in prüde religiöse Ansichten wenig nachvollziehbar. So wie ich die Sache sehe und erlebe, liegst du mit dieser deiner Aussage völlig neben der Spur.

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Fr 30. Sep 2016, 10:10

Eule hat geschrieben: Und wir fragen uns jetzt, warum lässt sich die Prägung, ..., nicht oder eben von vielen nicht überwinden,...

Weil "Prägung" per Definition ein Lernvorgang ist, der in einer bestimmten, eng begrenzten sensiblen Phase geschieht und relativ unwiderruflich ist.

OB es sich bei der Nacktphobie allerdings tatsächlich um eine "Prägung" im ethologischen Sinn handelt... ich hab da meine Zweifel.

 
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Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von norbert » Fr 30. Sep 2016, 10:28

Auch wäre da die Frage, warum kann eine kleine Minderheit diese Prägung sehr gut überwinden?

 

Re: Der Unterscheidung zwischen Nacktheit und Sexualität

Beitrag von hajo » Fr 30. Sep 2016, 13:40

norbert hat geschrieben:Auch wäre da die Frage, warum kann eine kleine Minderheit diese Prägung sehr gut überwinden?

Das mag mehrere Gründe haben:
1.
hajo hat geschrieben:Weil "Prägung" per Definition ein Lernvorgang ist, der in einer bestimmten, eng begrenzten sensiblen Phase geschieht und relativ unwiderruflich ist.

2.
hajo hat geschrieben:OB es sich bei der Nacktphobie allerdings tatsächlich um eine "Prägung" im ethologischen Sinn handelt... ich hab da meine Zweifel.

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