@ ynda
Ach Eule, im Prinzip sagen wir doch das gleiche, hast du das nicht gemerkt.
Nicht ganz. Ich rede von der Sache aus der Sicht mit der Außenwirkung, ihr aus der persönlichen und handelnden Sicht, Wirkung im Inneren. Ich differenziere zwischen dem Impls als solchen und die Reaktion auf den Impuls, ihr fasst dieses als eine Einheit zusammen. Für die Frage der Innenwirkung sind wir völlig einer Meinung, weil es hier nicht auf die Differenzierung ankommt. Wenn hier also davon gesprochen wird: "Ich mache FKK", dann ist es mir völlig gleichgültig, wenn damit der Nudismus gemeint wird. FKK im ursprünglichen Sinne wäre auch heute möglich, wird jedoch auch von den FKK-Vereinen heute nicht mehr praktiziert. Was dort als Naturismus bezeichnet wird, ist in der Regel Nudismus. Aber darüber brauchen wir uns nicht zu streiten.
Wenn es um die Frage der Außenwirkung geht, wie stellen wir uns den Menschen vor, die zu unserem nudistischen Leben keine oder noch keine Beziehung haben, dann halte ich es für ausgesprochen wichtig, die richtige Wortwahl zu treffen und Vorurteile nicht durch eine undifferenzierte Begriffsnutzung noch zu schüren.
Und natürlich soll jeder so angenommen werden wie er nun mal ist, aber dieses "natürlich" in diesem Grundsatz muss anders definiert werden.
Wie willst du "natürlich" anders definieren? Natürlich heißt, so wie die Natur es vorgegeben hat. Ob einer dabei übergewichtig ist oder ein schmales Hemd, spielt hierbei keine Rolle. Wie jemand meinen Körper empfindet, ist seine Sache. Er hat nur nicht das Recht, darüber lauthals zu urteilen.
@ HTJ
Wenn du eine wissenschaftliche Untersuchung darüber machen willst, warum Menschen das Ablegen der und das Bewegen ohne Kleidung schön und angenehm empfinden und andere nicht, dann musst du diese Frage anders stellen. Denn das Tragen der Kleidung hat sich in unserer Zivilisationsgeschichte verselbständigt und verfestigt. Kleidung hat heute nicht mehr nur die Schutzfunktion, wie dieses ursprünglich so war. Die Frage müsste also richtig lauten: "Warum tragen wir Kleidung?"
Die von dir gefundene Dissertation ist hier wenig hilfreich, weil die Scham, von Inhalt her gesehen, also weswegen wir uns schämen sollen, ein Produkt der Erziehung ist; die Schamreaktion als körperliche Reaktion ist eine unwillkürliche Reaktion, die nur sehr schwer beeinflussbar ist.
Ich habe das Gefühl, dass solche gelehrten Leute auch nur aus ihrer Sozialisation heraus urteilen, ohne dass da ernsthafte Forschungen dahinter stecken.
Wissenschaftler haben gelernt, Sachverhalte nüchtern und neutral darzustellen, auch wenn diese Sachverhalte gegen die Erziehungsinformationen verstoßen, die sie selbst erhalten haben.
@ BOeinNackter
Dass Nacktheit eine Abwehr der Scham sei, kann ich allerdings nicht verstehen.
Ich halte diese Aussage für unzutreffend und falsch.
Es ab und gibt auch so etwas wie Nacktheit als Uniform.
Von der Nacktheit als Uniform wird dann gesprochen, wenn die Nacktheit als Beweis für die Zugehörigkeit zu einer informellen oder formellen Gruppe gehört.
Nacktheit im Naturismus hatte unterschiedliche Schamgrenzen, ...
Dieses sehe ich nicht so. Für mich ist es völlig unerheblich, wo ich meine Kleidung ablege. Ich verhalte mich somit überall gleich.
... es gab und gibt Regeln, welche Körperhaltungen Bewegungen, wieviel Nähe, Berührungen und Bewegungen akzeptabel sind und wie wohin gesehen weren darf. Früher hatten viele Gelände getrennte Umkleideräume für Männer und frauen, um zu verhindern, dass sie sich voreinander ausziehen.
Nein, dieses ist nur den Bauvorschriften geschuldet und hat keinen anderen Grund.
Es gibt ja den Begriff der Schamverletzung die andere durch den Anblick meine Nacktheit erleiden würden. Es ist das Argument für die Strafbarkeit von Exhibitionismus. Schließlich muss es ja eine Schädigung der Opfer geben. Ich finde den Begriff problematisch.
Hier stellt sich die Frage, was du unter einer Verletzung und/oder Schädigung verstehst.
Ab wann wirkt etwas, das ich bei oder an anderen sehe, auf mich verletzend? Gibt es das noch in anderen Bereichen?
Ja, das Zivil-, Straf- und Ordnungsrecht, ja fast alle Gesetze, sind voll mit sog. unbestimmten Rechtsbegriffen, die immer genau ausgelegt und bewertet werden müssen.