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Nacktheit und Sexualethik

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von HTJ » Do 3. Apr 2025, 08:51

@ PriwalRuhrpottPaar
Okay, da haben wir uns etwas missverstanden. Es hatte eben in den Beitrag den Anschein, dass nur Swinger eine freie Sexualität haben. Von meiner Seite war der Aspekt Geschlechtsverkehr im hellen auch nur ein Beispiel. Ich habe in meinem Beitrag vom 16.12.24 in diesem Thread mal dargelegt, was ich unter einer freien Sexualität verstehe.
Bei den beiden Teilen der Sexualität habe ich durchaus beide Teile im Blick. Der kulturelle Teil der Sexualität steht aber im im engen Zusammenhang zu den biologischen Teil der Sexualität.

@ Eule
Du machst schon wieder den Fehler, Sexualität im allgemeinen und sexuelle Handlungen miteinander zu vermischen. Wie ich in diesen Thread ständig sage: FKK und Nacktheit hat viel mit Sexualität zu tun, aber nicht mit sexuellen Handlungen. Wenn man z.B. eine Frau, ob nackt oder bekleidet als attraktiv empfindet, so hat das mit Sexualität zu tun. Nicht mehr und nicht weniger.

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Eule » Do 3. Apr 2025, 18:00

@ HTJ
Zu deiner Beruhigung, ich weiß durchaus, dass die Sexualität mehr als nur den Sexualakt beinhaltet.
FKK und Nacktheit hat viel mit Sexualität zu tun, aber nicht mit sexuellen Handlungen.
Dann musst du auch feststellen, dass das Bekleidet-Sein auch viel mit Sexualität zu tun hätte. FKK und die Nacktheit haben nicht grundsätzlich etwas mit der Sexualität zu tun. Wenn du dieses so siehst, dann ist dir nicht bekannt, was FKK eigentlich ist.
Wenn man z.B. eine Frau, ob nackt oder bekleidet als attraktiv empfindet, so hat das mit Sexualität zu tun.
Es ist mir, und nicht nur mir, durchaus möglich, eine attraktive Frau zu sehen und als solche zu empfinden, gleich ob bekleidet oder nicht, ohne dass sich bei mir sexuelle Wünsche aufsteigen. Dieses mag für junge Menschen in der Sturm- und Drangzeit durchaus wenig einsichtig sein. Es ändert aber nichts daran, dass es für die Sexualität viele Begriffe gibt, die ebenso ausserhalb der Sexualität ihre Gültigkeit haben.

Hier zitiere ich jetzt stark gekürzt aus Wikipedia:
Sexualität (sinngemäß „Geschlechtlichkeit“, von spätlat. sexualis; aus lateinisch sexus „Geschlecht“) bezeichnet im engeren biologischen Sinne die Gegebenheit von (mindestens) zwei verschiedenen Fortpflanzungstypen (Geschlechtern) von Lebewesen derselben Art, ....
Im sozio- und verhaltensbiologischen Sinne bezeichnet der Begriff die Formen dezidiert geschlechtlichen Verhaltens zwischen Geschlechtspartnern. ...
Im weiteren Sinn bezeichnet Sexualität die Gesamtheit der Lebensäußerungen, Verhaltensweisen, Empfindungen und Interaktionen von Lebewesen in Bezug auf ihr Geschlecht. ... .
FKK und die Nacktheit an sich haben keine zwingende Verbindung zur Sexualität, auch wenn der Mensch ein sexuelles Wesen ist und bleibt. Die Sexualität hat immer eine Zielrichtung, die FKK und die Nacktheit an sich nicht bzw. nicht unbedingt.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von ynda » Do 3. Apr 2025, 20:46

Ich glaube Eule, du humpelst was Sexualität angeht, der Wissenschaft ein wenig hinterher. :roll:
Man ist sich in der Forschung mittlerweile vielfach einig, dass vieles was wir tun, etwas mit unserer
Sexualität zu hat, jedenfalls weit hinten in den "Untiefen" unseres Hirns, da, wo sozusagen das
"Grundprogramm" des Säugetiers (das sind wir ja genau genommen) eingemeiselt ist (Stammhirn).
Vieles was wir tun, tun wir immer noch entsprechend der Urprogrammierung des Neandertalers oder
früher. Wenn ich einen Mensch attraktiv finde, denke ich als Neuzeitmensch nicht zwangsläufig an Sex,
aber dass ich wen attraktiv finde, hat etwas mit Sex zu tun.
Wenn man sich ein wenig aufbrezelt, um einigermaßen attraktiv zu erscheinen, dann denk ich nicht
zwangsläufig daran Sex haben zu wollen, aber es hat was mit Sexualität zu tun.
Selbst der Besuch eines Sportstudios, um sich fitt zu machen, hat im Grunde etwas mit Sexualität zu
tun auch wenn andere Dinge da mit rein spielen (Fitt sein für die Jagt auf Sägezahntiger)
Für den Urmensch waren 2 Dinge extrem wichtig, einfaches überleben und Arterhaltung, dem wurde
alles untergeordnet.
Und somit hat Sexualität, wenn auch nicht immer klar erkennbar, mit sehr vielem was wir tun, doch
etwas zu tun. Auch wenn es uns überhaupt nicht bewusst ist und wir dabei überhaupt nich an Sex denken!
Darüber gibt es entsprechende Forschungen, also auch Bücher und sonstige Veröffentlichungen.
Hätte ich vor zig Jahren geahnt mit einer Eule darüber eine Diskussion zu führen, hätte ich mir das,
was ich damals alles gelesen hab, aufgeschrieben, vor allem die Quellen.
Sorry, hab ich nicht, es erschien mir nicht soo wichtig für mein Leben. Und es ist mir auch heut nicht sooo
wichtig, dass ich darüber streiten mag, wollt' es nur mal so nebenbei bemerken.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von ynda » Do 3. Apr 2025, 20:57

Nachtrag:
FKK, also das was die der FKKler macht, nackt sein, hat in der Tat weniger mit Sexualität zu tun, als der
Aufenthalt mit Badekleidung am Textilstrand.
Denn, viele machen keine FKK (o.ä.), weil sie sich nackt nicht attraktiv genug finden! Warum legt man wert
darauf attraktiv zu sein? Richtig, unterschwellig um seine Chancen bei der Partnersuche zu erhöhen!
Und das trotzdem es uns möglicherweise überhaupt nicht bewusst ist, wir womöglich sogar in Wirklichkeit
schon einen Partner haben und keinen neuen suchen. Trotzdem verhalten wir uns so.
Weil es im Stammhirn so eingemeiselt ist !

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Trixi » Do 3. Apr 2025, 21:44

ynda hat geschrieben:Ich glaube Eule, du humpelst was Sexualität angeht, der Wissenschaft ein wenig hinterher. :roll:

Wie kannst Du nur den Chefsoziologen Unwissenheit vorwerfen? Da wirst du aber sicher bald eine saftige Maßregelung erhalten.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Hannes 2.0 » Do 3. Apr 2025, 23:37

Ja, völlig richtig HTJ und Ynda:
Wenn ich einen Menschen attraktiv finde, egal ob in Klamotten oder nackt, muss ich nicht automatisch
an eine sexuelle Handlung denken, aber es hat primär etwas mit meiner Sexualität zu tun.
Und das (das ich jemanden attraktiv und für mich reizvoll empfinde) kann mir auch am FKK-Strand passieren.

Die Sexualität kann in sehr unterschiedliche Bereiche hineinreichen. Sie äußert sich z.B. auch darin, wenn mein Nachbar
sagt, er findet sein neues Auto total sexy. Ein Gebäude kann sehr viel Sexualität austrahlen, oder ein Kostüm...
Auch eine gute Zeichnung hat häufig etwas mit Sexualität zu tun, und damit meinen ich nicht die Darstellung des
sexuellen Aktes.

Wir sollten uns nicht nur auf die sexuellen menschlichen Handlungen beschränken,
wenn wir von der Sexualität sprechen.

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Trixi » Fr 4. Apr 2025, 00:11

Hannes 2.0 hat geschrieben: Ein Gebäude kann sehr viel Sexualität austrahlen, ..

Na jetzt gehen mit Dir aber die Pferde durch.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von HTJ » Fr 4. Apr 2025, 08:01

Ynda und Hannes 2.0 haben es auf den Punkt gebracht.
@Eule
Das ist genau das, was ich die ganze Zeit versuche,zu erklären. Man kann eine Frau attraktiv finden, ohne dass der Wunsch nach Geschlechtsverkehr oder anderen sexuellen Handlungen mit dieser Frau besteht. (zumal man in einer festen Beziehung lebt). Genau das ist ist das Wesen von FKK. Die Gründe sind in der Sexualität begründet. Das heißt aber nicht, dass dort sexuellen Handlungen erfolgen.

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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von ynda » Fr 4. Apr 2025, 11:02

Ich ging ja noch weiter und versuche es mal anders auszudrücken.
Ein nicht unbeträchtlicher Teil unserer Handlungen basiert auf Sexualität (Arterhaltung), auch wenn diese
Handlung scheinbar nichts mit Sexualität zu tun hat. Um das zu verstehen denken wir uns mal zurück zum
Urmenschen. Was tut er, mus er tun um deinen Beitrag zur Arterhaltung beizutragen?
Er muss sich atraktiv für das Weibchen machen, dass sie gewillt ist sich mit ihm zu paaren, er muss für das
Weibchen erkenbar in der Lage sein, dann seine Brut zu ernähren und zu beschützen, eine Behausung zu
bauen usw usw.
Heute ist vieles davon 'verkümmert', auch weil es in der heutigen Zeit nicht mehr in den Formen notwendig
ist. Bei einigen mehr, bei anderen weniger. Niemand muss mehr ein Mammut jagen können um die hungrigen
Mäuler seiner Nachkommen zu stopfen. Aber einiges ist noch da und/oder hat sich mehr oder weniger gut der
heutigen Zeit angepasst. Der Mensch hat aber auch im Lauf de Zeit gelernt, seine Gefühle und Empfindungen
besser zu beherrschen und zu steuern (OK, nicht alle) und darum kann man, unter anderem, an den Nacktbadestrand
gehen ohne gleich . . . . . ihr wisst schon.
Aber vielleicht ist auch ein nackter Mensch in unserem Unterbewusstsein heut nicht mehr so attraktiv, wie jemand
in sportlich schicker Badekleidunng, mit modischer Sonnenbrille, oder sogar ganz bekleidet. Also manchmal kommt
es mir so vor und nicht selten isses so.
Es macht mir manchmal Spass, Menschen unter diesen Aspekten zu beobachten und zu sehen wie bei dem einen oder
anderen der Neandertaler durchbricht ;)

Einen schönen, und bei der Mammut Jagt erfolgreichen, Tag wünsch ich euch.
Ich fang mir jetzt einen Säbelzahntiger für die Trophäensammlung in meiner Höhle. :lol:

 
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Re: Nacktheit und Sexualethik

Beitrag von Eule » Fr 4. Apr 2025, 18:08

Es ist mir durchaus bekannt, dass ich alle meine Handlungen, also wenn ich ein Brötchen esse oder zur Toilette gehe, als eine sexuelle Handlung erleben und beschreiben kann. Mit einer derartigen Verbreiterung des Begriffes Sexualität kommen wir hier in diesem Thread nicht weiter. Um die Begrifflichkeit der Sexualität wieder etwas einzufangen, es auch unabhängig vom Zustand der Bekleidung zu sehen, habe ich die Zitate aus Wikipedia hier eingefügt. Natürlich beschränkt Wikipedia die Sexualität nicht auf den Geschlechtsakt als solchen, es setzt die Sexualität jedoch eng mit dem Geschlechtlichen zusammen.

Die FKK hat mit der Sexualität nichts am Hut, ohne dass ein FKK'ler deswegen sein sexuelles Wesen deswegen verliert oder verdrängt. Hier stehe ich mit dieser meiner Auffassung, die übrigens von den FKK'lern geteilt wird, gegen die erklärte Auffassung von HTJ. Wer glaubt, im Nudismus, Naturismus oder in der FKK seine sexuellen Impulse ausleben oder sich "aufgeilen" zu können oder zu müssen, der hat dort nichts verloren.

Wir müssen einfach begreifen, auch wenn das gegen unsere traditionelle Erziehungsbotschaft steht, dass die Nacktheit als solches, gleich ob im Nudismus, Naturismus, der FKK oder im öffentlichen Raum, nichts mit der Sexualität gemein hat, weil hier die Sexualität nicht im Fokus der Menschen steht. Nur weil konservative Menschen oder jetzt in dieser Hinsicht hysterische Menschen glauben, dass die Nacktheit als solches immer eine sexuellen Hintergrund habe oder auf einen sexuellen Missbrauch hinweise, muss ich doch deren unzutreffende Ansichten nicht übernehmen. Müsste ich dieses, dann wäre es bald mit den nicht vereinsgebundenen Nacktbadestränden und den Nacktwanderungen vorbei.

Es ist bei uns Menschen so, dass wir nicht gezwungen sind, einer Weseneigenschaft immer zu folgen. Die Sexualität ist eine der Grundwesenseigenschaften des tierischen Lebens, zu denen der Mensch auch gehört. Nur im Gegensatz zu den Tieren haben wir die Möglichkeit, die sexuellen Impulse zu beeinflussen und zu steuern.

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