Eule hat geschrieben:Amerika ist einmal grandios schamlos und ein anderes Mal so etwas von Prüde, dass man sich dieses kaum vorstellen kann.
Das ist wohl war. Salman Rushdie hat gestern bei der Eröffnung der Buchmesse ein paar ganz klare Worte gefunden:
Auch im Westen gebe es viele Angriffe gegen die Meinungsfreiheit, sagte Rushdie. Einer der Angriffe gehe von dem Streben nach „Political Correctness“ aus. In den Vereinigten Staaten werde darüber diskutiert, ob auf Buchumschlägen die Leser darauf aufmerksam gemacht werden sollten, dass der Inhalt sie beunruhigen könne.
Eine sehr interessante Rede, bei der alle im Rundumschlag ihr Fett wegbekommen. Pan hätte sie bestimmt gefallen.
Eule hat geschrieben:Also in Deutschland gibt es keine Veränderung.
Beim Wort zum Tage heute früh in Kulturradio hat ein katholischer Pfarrer gesagt:
Die Wahrheit liegt wohl immer auf beiden Seiten.
Ich meine, natürlich hast Du Recht dahingehend, dass es nichts Neues, nichts Anderes gibt. Aber Veränderungen gibt es pausenlos. Wer sie nicht wahr nimmt, der will sie nicht wahrnehmen.
Eule hat geschrieben:Ich selbst habe im Playboy, wobei ich den letzten vor ca. 50 Jahren in der Hand hatte, ...
Es ist ja richtig, man muss nicht unbedingt etwas gesehen haben, um darüber reden zu können. Aber manchmal ist es von Vorteil.
Ich habe den letzten Playboy vor drei Wochen durchgeblättert. Die Fotos waren nicht pornografisch, aber sexy, was bezüglich der Meinung des konservativen Bürgertums aber alles Schweinkram ist und damit umgangssprachlich der Pornografie zugeordnet wird.
Vielleicht ist das ja die große Veränderung: Dadurch das die Welt, die Medien und der Konsum so vielfältig geworden sind, neigt der Mensch zu Vereinfachungen, die ihm ein einfaches Leben und eine einfache Orientierung ermöglichen.
Dabei werden die Unterschiede, die Feinheiten, die Abgrenzungen nicht mehr wahr genommen und es wird in einen Topf geworfen, was nicht zusammengehört.
