Kollision von Moralverhalten

[Klausi60]

@ Hannes2.0 könnte jetzt Zwinkern, stimmt.

Leute wie K... die sich im jedem Thema auskennen und unbedingt andere mit " grunz " maßregeln wollen oder müssen
(Zwanghaft ?) gehen mir halt immer zwischendurch mal auf den berühmten Keks.
Aber solche Leute können es ja nicht lassen wie man an seiner Reaktion sehen kann.
Gruß Klaus

[Bummler]

Wir leben in dem fantastischen Deutschland,...

Erst las ich "...fanatischen Deutschland" ...
Das kommt davon wenn man zu viel Nachrichten liest und hört. Aber zwischen fanatischem und fantastischem Deutschland gibt es ja immer mal Überschneidungen, vor allem wenn es um so unwichtige Dinge wie Fußball geht.

Das es in unserer Szene auch mal wieder etwas Neues gibt, hätte ich ja auch nicht gedacht. Aber mit dem Begriff der "redlichen Nacktheit" gibt es das, auch wenn ich dazu noch nichts Rechtes einordnen kann.

Wikipedia schreibt:

Der Kern der Redlichkeit ist die Übereinstimmung der Rede einer Person mit dem, was diese Person tut.

Naja und da hapert es schon mal. Ängste und Konventionen hindern einen das zu tun, wovon man redet. Und andererseits gibt es genug Beispiele, wo viel geredet und wenig getan wird. Was ja irgendwie in unserer "fantastischen" Gesellschaft auch alltäglich geworden ist.

Warum schreibe ich dann überhaupt zu diesem Thema?

Weil es passt. Also aktuell mache ich gerade einen Versuch: Wie reagiert die Zivilgesellschaft auf eine besondere Erscheinung.

Ich habe mir eine Weihnachtsmütze aufgesetzt. Zuerst nur auf dem Weihnachtsmarkt, da war das ja kein Problem, oder eben "normal".

Nun laufe ich mit dem Ding aber auch im Alltag rum. Auf Baustellen, in Läden, Büro, Tankstelle etc.
Reaktionen: Überwiegend Null, gelegentlich peinlich berührt und vereinzelt Zustimmung.

Klar so eine Weihnachtsmütze hat nichts mit Moral zu tun. Und dieser Test ist auch ein wenig sinnfrei. Aber das Ergebnis ist so typisch für unsere Gesellschaft, kaum jemand hat noch Spaß. Da ist in 14 Tagen Weihnachten und genau genommen niemand freut sich drauf. Also im Alltag.

Manchmal habe ich das Gefühl die ganze Freiheit ist futsch. Anders kann ich mir das nicht erklären.

[Trixi]

Ich bin noch immer auf der Suche nach einem Zusammenhang/einer Berechtigung, warum dieses Thema zu der Ruprik hier (FKK in den Medien) passen soll.

[dornchen]

Ich habe etliches gestern gemeldet, nichts ist passiert seitens der Moderatoren.
Ciao

[OSKAR]

Das sehe ich aber überhaupt nicht, Bummler:

„Manchmal habe ich das Gefühl die ganze Freiheit ist futsch.“

Freiheit wird immer noch von diesem fantastischen Deutschland jedermann angeboten. Das Angebot des Staates hat sich nicht geändert. Die Bürgergesellschaft ist nur etwas mutloser geworden, diese Freiheit auch zu nutzen. Mehr Selbstbewusstsein ist gefragt; auch hinsichtlich des Themas, das uns hier beschäftigt. Nacktheit offen zeigen können, gehört zu dem von mir erwähnten Angebot der Freiheit. Also an alle sogenannten FKK-Vereine: Alle Zäune und Hecken der Vereinsgelände niederreißen, um die Freiheit zu zeigen.

Dieser Vorschlag trifft auch direkt die Besorgnis von OTTI mit seinem Thread "Freikörperkultur: Die Szene schrumpft".

[Eule]

Können wir zum Thema dieses Threads zurück kommen?

[Trixi]

Das "Thema" ist hier völlig fehl am Platz.

[Hannes 2.0]

...Da ist in 14 Tagen Weihnachten und genau genommen niemand freut sich drauf. Also im Alltag.

Das Resümee würde ich nicht ziehen.
Klar überdeckt der Alltag häufig die Vorfreude auf das Familienfest (ich habe auch noch nicht alle Geschenke beisammen),
aber ich freue mich schon riesig auf die gemütlichen Stunden, vor allem die, zwischen den Jahren, wenn wir alle in unserem
kleinen bescheidenen Heim als Großfamilie zusammenkommen und spielen, lachen, essen und trinken und zwischendurch
mit unseren drei Hunden durch den hoffentlich winterlich angehauchten Wald wandern...

Und ich will endlich auch mal wieder ein Buch ohne große Unterbrechung durchlesen...darauf freue ich mich auch schon sehr!

Schön wäre dann noch ein bisschen Weiß vor den Fenstern...

Wo sind die warmen Socken??

[Bummler]

...Das Angebot des Staates hat sich nicht geändert. Die Bürgergesellschaft ist nur etwas mutloser geworden, diese Freiheit auch zu nutzen. ...

Nun das sehe ich anders. Insbesondere sehe ich, dass der Staat nicht die Freiheit, sondern die Reglementierung bevorzugt.
Da gab es mal das Bonmot, dass man alles machen darf, was nicht verboten ist, im Gegensatz zu nicht freiheitlichen Gesellschaften, wo man nur das machen darf, was erlaubt ist. Nur ist die Szene der Aufgeregten eben präsent, wenn da irgend jemand etwas Spaßiges macht.
Hier ein Beispiel: https://www.lr-online.de/lausitz/cottbu ... 04995.html

Plüsch-Penis an der Losbude – Eltern sind entsetzt

Insofern ist die Bürgergesellschaft nicht mutloser geworden, sondern die Mutigen und Lauten sind diejenigen mit den falschen Vorstellungen von der Gesellschaft. So mal ganz verallgemeinert dargestellt. Die eben leider auch noch medial präsent sind.

Ein weiteres Beispiel sind die Bilder von Saunen. Du findest praktisch kein Werbefoto mehr, auf denen die Leute in der Sauna nackt sind.
Also eine mediale Verzerrung der Wirklichkeit aufgrund von hypothetischer Angst vor Moralisten und HysterikerInnen.
DAS ist die Realität um die Freiheit.
Und für unsere Minderheit bedeutet das, dass die Moral von einer textilen Mehrheit definiert wird, unabhängig von den theoretischen rechtlichen Möglichkeiten.

So ist das.

[OSKAR]

Hallo, Bummler, ich zitiere einmal aus interessanten Überlegungen:

Thukydides (Griechischer Staatsmann *vor 454 v. Chr.; † ca. 399 v. Chr.) .

„Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit.
Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“

Thukydides geht es um den Mut der Bürgergesellschaft. Und wenn Du von seinem lebenden Bruder im Geiste etwas lesen willst, gibt es einen Aufsatz von Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz:
https://www.nzz.ch/pro/liberalismus-in- ... 12deadvent

Mehr dazu würde wohl wenig in das aktuelle Thema passen.