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75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von Ralf Sprenger » Do 7. Nov 2024, 12:38

Bummler hat geschrieben:Was ich aber folgerichtig finde ist, dass die Szene deswegen schrumpft, weil die Ursprünge hinfällig geworden sind.
Also die Industrialisierung ist ja nun in unserer Zeit komplett anders als damals.
Und ebenso ist der gesundheitliche Aspekt irrelevant geworden.


Zum Teil kann ich die Aussage verstehen. Ich glaube auch, dass die ursprünglichen Ideale und Auslöser teilweise weggefallen sind. Heute dient für viele FKK-Fans die Nacktheit vorwiegend der Entspannung.
Eigentliche Gesundheitsaspekte entfallen in manchen Vereinen komplett, wird doch teilweise sehr exzessiv Alkohol getrunken und zumeist auch sehr viel geraucht und an Sport wird außer beim Boule nicht mehr gedacht.
Teile der ursprünglichen Ideen wären heute noch sinnvoll, weniger Alkohol und Tavak täten gut.
Wir haben zwar keine industrielle Revoltion mehr, aber Erholung spielt bei dem Stress des Alltags ebenfalls eine große Rolle und wenn wir eine Möglichkeit haben uns von überzogen perfekten Körperbildern zu lösen, dann kommt der Nacktheit heute eine sehr heilsame Bedeutung zu.

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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von Bummler » Do 7. Nov 2024, 17:14

Ralf Sprenger hat geschrieben:
...und wenn wir eine Möglichkeit haben uns von überzogen perfekten Körperbildern zu lösen, dann kommt der Nacktheit heute eine sehr heilsame Bedeutung zu.


Genau wir müssten praktisch die FKK neu erfinden, so 2.0 oder so....

 
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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von Eule » Do 7. Nov 2024, 19:38

@ Konrad R.
Da stellt sich mir die Frage, inwieweit der DFK und das Vereinsleben überhaupt noch die traditionellen Besonderheiten der FKK pflegen. Wo geschieht das noch mit z.B. Nacktsport?
Wenn du dir den Altersdurchschnitt der FKK-Vereinsmitglieder ansiehst, wird sich die Frage nach dem FKK-Sport höchstwahrscheinlich von selbst beantworten. Der DFK verfügt nur über die Mitgliedszahlen der FKK-Vereinsmitglieder. Dass der DFK eine allgemeine Erhebung über das FKK-Leben außerhalb des DFK erhebt, halte ich für wenig wahrscheinlich.
Ein FKK-Bewusstsein im ursprünglich umfassenden Sinn ist seit dem Ende des II. Weltkrieges zumindest in Deutschland nicht mehr anzutreffen. Ob es noch Einzelpersonen gibt, die über ein derartiges umfassendes FKK-Bewusstsein verfügen, kann ich nicht sagen.

@ Arno Nühm
Eule hat geschrieben:]Für mich ist diese Aussage schon nachvollziehbar. Das allgemeine Angebot für FKK-Reisen ist sehr stark geschrumpft, ohne dass die Reisebranche insgesamt ebenfalls Abstriche hat hinnehmen müssen.
Ist halt die Frage warum das Angebot geschrumpft ist - weil sich (pro Urlauber) mehr Geld aus Textilern als aus FKK-Anhängern holen lässt oder weil im FKK-Bereich die Nachfrage zurückgeht?
Ich gehe davon aus, dass dir die Aussage, dass aus dem Textil-Urlauber Mehr Geld zu gewinnen ist, als aus dem FKK’ler, nicht schlüssig erscheint. Hier musst du nicht die Einzelperson sehen sondern die Gesamtpopulation der jeweiligen Urlauber*innen. Da die Gruppe der FKK-Urlauber kleiner geworden ist, sind die Einnahmen aus dieser Gruppe geschrumpft.
Hier im Forum ist eine Userin strikte Gegnerin der Intimrasur und des Piercings. Sie ist jedoch über ca. 5 Jahrzehnte kein Mitglied in einem FKK-Verein mehr.

@ Ralf Sprenger
Einerseits ist es für die FKK-Bewegung sicherlich nützlich, wenn diese über einen Verband eine Stimme in der Öffentlichkeit hat. Wenn der DFK diese Stimme nutzen würde, dann wäre das prima. Dann würde ich aber auch erwarten, dass man sich für nicht vereinsgebundene Aktivitäten einsetzen, oder zumindest interessieren würde.
Der DFK ist die Dachorganisation der Deutschen FKK-Verbände. Und nur diese werden von ihr vertreten.

@ Bummler
Was ich aber folgerichtig finde ist, dass die Szene deswegen schrumpft, weil die Ursprünge hinfällig geworden sind. Also die Industrialisierung ist ja nun in unserer Zeit komplett anders als damals.
Es geht hier nicht um die Frage der Industrialisierung, es geht um die sozialen Verhältnisse (Wohnung. Lebensumstände).
Insofern müssen sich die Nackten eine neue Philosophie zulegen, um im Wettbewerb mit den anderen Lebensweisen bestehen zu können.
Was soll sich an der FKK-Philosophie ändern?

@ kuma
Es ist auch schon erstaunlich, zu sehen, wie der DFK sich dem Sportbund unterworfen hat.
Nur so ist es möglich, die Anerkennung als gemeinnütziger Verein zu bekommen.
Und wenn man, die Bericht über die Aktionen, anderer FKK Verbände, im Ausland liest, merkt man, wie Altbacken der DFK daherkommt.
Nein, dieses ist dem Deutschen Recht geschuldet. Wie die rechtliche Situation in den anderen Staaten aussieht, weiß ich nicht.

@ Ralf Sprenger
Es gab seinerzeit nicht nur Vereine, dich sich gegen den Alkohol- und Tabakkonsum ausgesprochen und dieses verlangt haben. Ebenso war der ursprünglichen FKK-Bewegung ein perfektes Körperbild keine Forderung. Der Körper sollte nur seinen natürlichen Zustand erhalten. Das Bild des perfekten (deutschen = “arischen“) Körper wurde von den Nazis geprägt und erwartet.

 
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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von Konrad R. » Do 7. Nov 2024, 21:41

Eule hat geschrieben:@ kuma
Und wenn man, die Bericht über die Aktionen, anderer FKK Verbände, im Ausland liest, merkt man, wie Altbacken der DFK daherkommt.
Nein, dieses ist dem Deutschen Recht geschuldet. Wie die rechtliche Situation in den anderen Staaten aussieht, weiß ich nicht.

Aktionen innerhalb der Vereinsgelände werfen keine Rechtsfragen auf. Außerhalb der Vereinsgelände ist in Deutschland das Nacktsein nicht verboten. Hier wird z.B. von unbehelligten Nacktradeltouren und -wanderungen berichtet. Organisiert diese auch der DFK oder irgendein FKK-Verein?

 
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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von Eule » Fr 8. Nov 2024, 02:00

@ Konrad R.
Nach den mir zugegangenen Informationen organisiert und/oder beteiligt sich der DFK an Nacktwanderungen außerhalb der FKK-Vereinsgelände.

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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von kuma » Fr 8. Nov 2024, 09:12

Wenn man in einem FKK-Verein ist, kann man sicherlich , über die Jahre hinweg, eine Ausdünnung der Mitgliederzahlen bemerken.
Da es auch der Menschlichen Natur entspricht, sterben die Alten und langzeit Mitglieder. Nach und nach weg. Auch kommen kaum Mitglieder nach. Warum auch immer.
Ich kann auch nur über den Verein, berichten, in dem ich Mitglied bin.
In den Letzten beiden Jahren, haben wir jeweils zu unserem "Tag der offenen Tür", jeweils ca. 10-20 neue Probemitglieder dazu bekommen.
Davon haben nach der Probezeit (3 Monate), einige, eine Vollmitgliedschaft beantragt. So haben wir im ganzen. die Mitgliederzahl gehalten, bzw. erhöht, wenn auch nur Marginal.
Und was den DFK angeht, der wie eine Unterabteilung des DFB daherkommt. Mittlerweile, mit dem INF https://inf-fni.org/ kooperiert. Hoffe ich, das es dort auch weiter vorangeht

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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von kuma » Fr 8. Nov 2024, 09:25

Oh, ich habe gerade gesehen, das ich mich vertippt habe, Natürlich meinte ich nicht den DFB sondern den DSB...

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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von regenmacher » Fr 8. Nov 2024, 15:25

Konrad R. hat geschrieben: Organisiert diese auch der DFK oder irgendein FKK-Verein?
Schnellantwort: Ja.

Etwas längere Antwort:
Während in den weiter zurückliegenden Jahren z.B. Nacktwanderungen im öffentlichen Raum allenfalls von FKK-Vereins-Mitgliedern (nicht aber von diesen Vereinen) organisiert wurden (Beispiel: regenmacher - damals Mitglied im FSB Bonn e.V.) dürfen wir heute auch von Veranstaltungen sprechen, die vom DFK beworben und (z.B im Falle eines auch hier schon erwähnten norddeutschen Vereins/Landesverbandes ) auch von dessen Untergruppen organisiert werden. Allerdings gilt auch dort, was hier ebenfalls gilt: Es sind im Kern immer "nur" einzelne Personen, die "dahinterstehen".
(Nebenbei: Der letzte Präsident des DFK - "puistola" hätte geschrieben: "Obernackte" - , der übrigens auch beim nackten Besuch der kürzlichen Ausstellung in Hannover dabei war, quasi demonstrativ in seiner damaligen Eigenschaft als DFK-Präsident an eine Nacktwanderung in Norden teilgenommen. Ob das allerdings beim derzeitigen Präsidenten so denkbar ist - ich will mich nicht dazu äußern.

Beim schnellen Durchblättern viel mir ein post auf, in dem im Vergleich zum DFK (für den ich nicht spreche) ausländische Organisationen weitaus mehr machen würden. Dieser Eindruck kann eine Täuschung sein, die allein schon dadurch hervorgerufen wird, weil das Angebot von vielen (FFN. FEN, BN, DN, FBrN. AANR, fednudmex, .....) mit dem Angebot von einem (dem DFK) verglichen wird.

Nehmen wir schnell das Beispiel Mexico - weil es in einem der vorstehenden posts genannt wurde: Es ist richtig, dass Hector, als Präsident der kleinen Organisation in Mexiko größere Nacktdemos z.B. auch im Mexico Stadt organisiert hat. Sein Amt als Präsident hat er - wie von ihm reichlich beklagt - allerdings nach einem Jahr wieder abgegeben - wegen (so seine Begründung)s fehlender Unterstützung durch die Vereine. Kein Grund zur Sorge: Kürzlich war es leicht eine neue Aufgabe für ihn in der INF zu finden. Manchmal muss man halt ein bisschen trixen.

Die Möglichkeiten, die man als Präsident eines FKK-Verbandes hat, sind also beschränkt. Das musste ja auch der letzte Präsident des DFK erfahren.

 
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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von Standmixer » Fr 8. Nov 2024, 23:15

Definitionen haben nicht viel mit Natur zu tun. Die Natur kennt keine Gesetze.
Dem einen ist bei 20 Grad kalt, beim anderen fließt da schon der Schweiß. So findet sich die Natur auch bei uns Menschlein wieder und ebenso auch, dass es dafür kein Gesetz gibt, schon gar nicht ein Naturgesetz.

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Re: 75 Jahre Freikörperkultur: Die Szene schrumpft

Beitrag von kuma » Mo 11. Nov 2024, 10:12

Um einen Versuch zu starten, um auf das Thema hier zurück zu kommen.
Mein (persönliches) Fazit ist.
Nein, die Szene schrumpft nicht, sie hat sich im Wandel der Gesellshaft angepasst und verändert.
Alle Vereine und Organisationen haben Nachwuchs Probleme, nicht nur die, die sich mit FKK beschäftigen.
Viele Menschen wollen, oder können sich nicht, irgend wo fest binden. Da die Struckturen, meistens, zu eingefahren und star sind.

Mir fällt dazu nur noch das ein:„Nichts ist so beständig, wie der Wandel.“
(Heraklit von Ephesus, 535-475 v. Chr.)

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