von Eule » Do 3. Okt 2024, 17:48
@ Seelöwe
Lass es mal gut sein. Axel merkt scheinbar nicht, dass er mit seiner Textschablone mehr über sich selbst aussagt, als dass diese für mich von Bedeutung wäre. Solange Axel so reagiert, wie er es zur zeit macht, dokumentiert er seine Dissozialität und dieses als ein Symptom seiner persönlichen Unsicherheit. Er muss sich in seinem sozialen wie Bildungsstatus uns gegenüber als überlegen darstellen, damit er vor sich selbst in der Lage ist, mit uns ihm unterlegenden Usern kommunizieren, besser nicht kommunizieren, kann. Wenn er sein Selbstbild von seiner sozialen und bildungsgemäßen Überlegenheit uns gegenüber aufgibt, dann fällt der in sich zusammen in eine eigene Unbedeutendheit. Da er vor zwei Jahren seine eigene Firma in den Teich gesetzt hat, wofür natürlich seine Kunden die Schuld tragen, bleibt ihm scheinbar nur dieser Weg offen, um vor sich selbst sein eigenes Selbstbild aufrecht zu erhalten. Er wird jetzt natürlich sich gezwungen sehen, auf diese meine Aussage entsprechend zu reagieren und ggf. seine Tonlage verschärfen. Die einzig vernünftige Reaktion für uns besteht darin, auf diese seine Reaktion nicht zu reagieren. Axel kann es noch nicht anders und so müssen wir ihn halt nehmen, wie er sich hier darstellt.
@ alle
Das Thema; "Nackt auf "biegen und brechen?"" umfasst, nach meinem Verständnis, nicht den Wunsch, sich unbekleidet zu bewegen. Es deutet mehr auf einen Tausch des Zwanges "bekleidet sein zu müssen" gegen den Zwang "unbekleidet sein zu müssen". So wird der eine Zwang, nämlich bekleidet sein zu müssen, gegen den anderen Zwang, "unbedingt unbekleidet sein zu müssen, getauscht und die Freiheit sich für die eine oder andere Art der Bekleidung entscheiden zu können geht hierbei verloren. Das Erlebnis der Freiheit setzt unbedingt die Wahl zwischen mindestens zwei Möglichkeiten voraus und diese scheint mir hier nicht gegeben.
Dieser Zwang zur Bekleidung ist kulturgeschichtlich bedingt und wurde uns in unserer Erziehung so beigebracht. Der Druck der Erziehung wurde wurde uns mit unterschiedlichen Begründungen aufgebaut. So ist es unschicklich bzw. ungehörig, sich nackt anderen Personen, teilweise auch der eigenen Familie gegenüber gegenüber, zu zeigen. Wenn andere Menschen uns unbekleidet sehen, können diese Macht über uns gewinnen, teilweise weil sie uns dann in eine niedrige Sozialgesellschaft zuordnen. Ebenso wurde dieses als moralisch verwerflich bezeichnet und nicht wenige erhielten die Botschaft, dass dieses Nacktheit aus religiösen Gründen nicht vertretbar sei. Da wir uns gegen diese Erziehungsbotschaft stemmen, diese uns auch zu keiner Zeit verständlich und nachvollziehbar erläutert wurde, kommen viele zur FKK und erleben so die Freiheit des Unbekleidet-Seins. Nur diese Freiheit geht verloren, wenn wir auf "biegen und brechen" unbekleidet sein müssen. Denn damit stemmen wir uns nur gegen eine Erziehungsbotschaft, die wir damit noch nicht überwunden haben.
Das Gefühl der Freude über das Weglassen der Kleidung, die Freude über das direkte Erleben und das ungefilterte Erleben der uns umgebenden Natur kann sich nur dann dauerhaft und lustvoll einstellen, wenn wir die Freiheit zurück gewinnen, je nach Bedarf die Kleidung anzulegen oder abzulegen und hierbei nicht das Bedürfnis haben, gegen die gesellschaftlichen Konventionen verstoßen zu müssen. Wenn Axel also davon berichtet, sozialverträglich mit der eigenen Nacktheit in der Öffentlichkeit umzugehen, dann kann man dieser Aussage insoweit zustimmen, wenn damit eine angemessene Rücksichtnahme auf das Empfinden andersdenkender und -empfindender Mitbürger genommen wird, ohne dass deshalb immer sofort die Kleidung wieder angelegt werden muss. Wenn er aber von einer offensive Vorgehensweise spricht, so bedeutet dieses für mich in der Regel ein rücksichtsloses Vorgehen, selbst wenn er meint, sich diesbezüglich auf den Art. 2 Abs. 1, Satz 1 GG berufen zu können. Er verlangt von den anderen Bürgern, die sich gegen eine Nacktheit in der Öffentlichkeit aussprechen, dass diese seine Freiheit zu tolerieren hätten, weil dieses sonst eine Freiheit auf seine freie Entwicklung seiner Persönlichkeit einschränken würde. Er lässt hierbei völlig außer Acht, das die Bürger, die sich gegen eine Nacktheit in der Öffentlichkeit aussprechen sich ebenfalls auf den Art. 2 Abs. 1, Satz 1 GG berufen können. Denn der erste Satz im 1.Absatz des Art. 2 GG lautet: "Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt." Axel sieht sich bislang oder er ist in der Tat nicht in der Lage, hier seine Meinung offen darzulegen, zu begründen und sich einer sachlichen Diskussion zu stellen. Er weiß, dass er mit den von ihm bislang unkommentierten Unterlagen der Hinweis enthalten ist, dass seine hier vorgetragene absolute Ansicht entgegen der Auffassung eines Autors verstößt, in dem dieser die Möglichkeit eines rücksichtslosen Vorgehens ausdrücklich verneint. Und somit gerät Axel in einen Widerspruch zu der von ihm selbst benannten und seine Auffassung belegenden Quelle. Dieses ist für mich der Grund, warum ich das Verhalten von Axel als genau passend zu dem Thema dieses Threads halte, ohne ihn deshalb herabzuwürdigen oder ins Lächerliche führen zu wollen. Es könnte ja sein, dass er Gründe angibt, die einen Vorrang seines Rechtsempfinden vor dem Rechtsempfinden der anderen Seite einräumt. Nur eine solche Argumentation und Beweisführung habe ich von ihm noch nicht gehört bzw. gelesen.
Ich sehe durchaus einen Unterschied zwischen dem berechtigten Interesse, unbekleidet sein zu wollen und dem Zwang, nackt auf "biegen und brechen" sein zu müssen und bin hier auf die sich entwickelnde Diskussion sehr gespannt und neugierig,