@ Wäller
Wenn ein Vorgesetzter eine (anhängige) Untergebene zu sexuellen Handlungen verführt und die erstattet später Anzeige, dann hat der Vorgesetzte ein Problem.
Die Verantwortung des Verführers war nicht Thema unserer Diskussion. Ich habe stets aus der Opfer-Perspektive angesprochen.
Da muss das Opfer nur eine Whats-App-Nachricht oder ähnliches vorweisen können, aus der hervorgeht, dass das keine einfache spontane Verführung war, sondern der Vorgesetzte da schon länger dran war, oder dass der Vorgesetzte eine Situation ausgenutzt hat, in der das Opfer unter Alkoholeinfluss stand - das kann für den Vorgesetzten ganz schnell problematisch werden.
Hier hast du es richtig gesagt. Dein Beispiel ist keine Frage der einfachen Verführung und somit gelten andere Faktoren. Nochmals, meine Aussage betrifft die Verantwortung des Verführten und nicht die des Verführers. Ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied.
Nur zur Klarstellung. Der Verführer ist für sein verwerfliches Tun stets verantwortlich. Der Verführte ist für sein Handeln ebenfalls verantwortlich. Die Verführung als solches ist grundsätzlich kein Grund, dass die Verantwortung für das eigene Handeln aufgehoben werden kann oder aufgehoben wird. Grundsätzlich bedeutet, dass es Ausnahmen von dieser Regel gibt. Aber diese müssen klar definiert und rational nachvollziehbar sein.
@ Arno
Die Naturvölker, die wir allgemein als unzivilisiert betrachteten, haben ebenfalls eine Geschichte der Zivilisation erlebt. Nur ist diese Zivilisation nicht mit die der europäischen vergleichbar. Da gibt und gab es erhebliche Unterschiede. Weiter ist zu bedenken, dass die Ansichten, wie man sich zu verhalten habe, was also schicklich ist und was nicht, einem ständigen Wandel unterlag und weiterhin unterliegt. Hier möchte ich auf die Aussagen der 1968-Revolte verweisen, die die sog. "sexuelle Revolution" damit begründeten, dass die Zeit der auferlegten Beschränkungen zum Aufbau der Industriegesellschaft vorbei sei und man sich wieder befreien könnte. Wenn ich mich recht erinnere war der Philosoph Jean-Paul Sartre hier der wesentliche Inspirator dieser Bewegung.
Wir sollten bedenken, in der wissenschaftlichen Diskussion gibt es immer verschiedene Denkansätze und Meinungen. Die eine richtige Meinung gibt es nicht. Die Problematik mit der Kleidung, so sollten wir es richtiger nennen, da die Nacktheit ja der natürliche Zustand des menschlichen Körpers ist, begann mit der Einführung der Kleidung. Für mich stellt sich wirklich die Frage, ob die Prüderie unserer heutigen Zeit sich nicht aus den Anforderungen der frühindustriellen Zeit begründet. Ja, ich weiß, dass es zuvor auch gewisse Prüderien gab. Aber es geht doch um die "Verkrampfungen", denen wir heute immer noch ausgesetzt sind.
Leider stellt Dürr nicht dar, warum Nacktheit derart streng reglementiert wurde.
Es wird nicht die Nacktheit als solches, sondern das Fehlen oder die Unvollständigkeit der Kleidung kritisiert.
@ Wäller
Eule hat geschrieben:
Sobald dem Praktikanten aufgrund seines Ausbildungsstandes eine entsprechende Aufgabe zugewiesen und übertragen wurde.
Du erwartest doch jetzt nicht ernsthaft, dass hier jemand diese Antwort ernst nimmt.
Ich sprach nicht von einer Firma, sondern von der öffentlichen Verwaltung. Weiter sprach ich davon, dass der Praktikant gemäß seines Ausbildungsstandes Verantwortung übertragen wird. Praktikant ist also nicht nur jemand, der sich einen Überblick über ein Tätigkeitsfeld verschaffen will. Ein Praktikant ist auch jemand, der seine Ausbildung abgeschlossen hat, diplomiert ist und dieses Praktikum nur der staatlichen Anerkennung dient.