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Der "Grundwiderspruch" von FKK

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von HTJ » So 9. Apr 2023, 09:17

Ich danke euch sehr für eure bisherigen Antworten. Vielleicht ist mir das von meiner Umgebung eingetrichtert worden, dass es verwerflich ist, eine nackte Frau attraktiv zu finden. Ich muß dazu sagen, dass ich der einzige in meiner Verwandten- und Freundeskreis bin, der FKK betreibt.
Ich muss aber dazu noch klarstellen: Es geht bei diesen Thema nur darum, dass man eine nackte Frau als schön empfindet. Nicht mehr und nicht weniger. Es geht hier nicht um sexuelle Erregung oder weitergehende Sachen.
Dann wollte ich noch mal was zum Thema Sexualität sagen. Ich habe mich ja hier im Forum schon mal darüber ausgelassen. Sexualität beschreibt nur die Tatsache, daß es zwei Geschlechter gibt. (neuerdings auch drei, aber das ist eine andere Geschichte) Das was man allgemein als Sex oder Sexualität bezeichnet heißt eigentlich Geschlechtsverkehr. Geschlechtsverkehr ist aber nur ein Teilaspekt der Sexualität. Eine nackte Frau schön und reizvoll zu finden, gehört eben auch zur Sexualität. Wenn wir sagen, Sexualität gehört nicht zur FKK, dann meinen wir, Geschlechtsverkehr und ähnliche Handlungen gehören nicht dazu. Aber andere Aspekte z.B. dass man eine nackte Frau attraktiv findet, gehören eben auch zur Sexualität.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » So 9. Apr 2023, 09:31

HTJ hat geschrieben:Dann wollte ich noch mal was zum Thema Sexualität sagen. Ich habe mich ja hier im Forum schon mal darüber ausgelassen. Sexualität beschreibt nur die Tatsache, daß es zwei Geschlechter gibt. (neuerdings auch drei, aber das ist eine andere Geschichte) Das was man allgemein als Sex oder Sexualität bezeichnet heißt eigentlich Geschlechtsverkehr. Geschlechtsverkehr ist aber nur ein Teilaspekt der Sexualität. Eine nackte Frau schön und reizvoll zu finden, gehört eben auch zur Sexualität. Wenn wir sagen, Sexualität gehört nicht zur FKK, dann meinen wir, Geschlechtsverkehr und ähnliche Handlungen gehören nicht dazu. Aber andere Aspekte z.B. dass man eine nackte Frau attraktiv findet, gehören eben auch zur Sexualität.


Es ist klar, dass es hier wenn dann um Sexualität geht und nicht um Sex im Sinne sexueller Aktivitäten (muß ja nichtmal GV sein). Ansonsten kann man mMn FKK nicht komplett von Sexualität trennen. Man wird als heterosexueller Mann eine nackte Frau zwar schön finden, aber in anderer Weise schön als z.B. eine Blume oder ein Bauwerk. Man kann wie gesagt seine Sexualität nicht am Eingang zu einem FKK-Strand einfach abgeben und sich wiederholen beim Verlassen wie einen Schlüssel im Hotel.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » So 9. Apr 2023, 09:51

Kleiner Nachtrag: Wenn ich von Entsexualisierung durch Gewöhnung schreibe, ist das vielleicht nicht ganz korrekt formuliert. Eigentlich müßte man eher vielleicht von Normalisierung des Erregungsniveaus durch Gewöhnung sprechen. Das wäre vielleicht korrekter. Das unterscheidet meine Auffassung wahrscheinlich von der derer, die an eine komplette Entsexualisierung im Wortsinne glauben. Das tue ich nicht.

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von ynda » So 9. Apr 2023, 14:31

HTJ hat geschrieben:Ich muss aber dazu noch klarstellen: Es geht bei diesen Thema nur darum, dass man eine nackte Frau als schön empfindet. Nicht mehr und nicht weniger. Es geht hier nicht um sexuelle Erregung oder weitergehende Sachen.

So gesehen ist es doch egal, ob das was ich sehe eine Frau oder ein Mann ist. Ich kann als Mann doch auch einen anderen
Mann als schön empfinden, ohne gleich Homosexuell oder Bi zu sein. Nach deiner Definition geht es um eine ästhetische
Betrachtung von anderen Menschen, was vollkommen OK ist und im Prinzip erst mal mit sexueller Betrachtung wenig zu
tun hat.
Und das würde im schlimmsten Fall dem FKK-Grundverständnis "alle sind gleich, egal wie sie aussehen" (o.s.ä.) widersprechen.
Was aber auch nur bedingt stimmt. Natürlich betrachten und beurteilen wir andere Menschen auch nach ihrem Aussehen, teils
bewusst, aber auch im nicht unbeträchtlichen Maß unbewusst.
Und es kann mir keiner erzählen das stimme nicht :x

 
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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Campingliesel » So 9. Apr 2023, 19:08

@ ynda:

Es gibt kein FKK-Grundverständnis, daß alle gleich sind, egal, wie sie aussehen. Natürlich sind nicht alle gleich.
Das FKK-Grundverständnis heißt: Es wird jeder so respektiert, wie er ist - egal, wie er aussieht. Man muß also keinem Schönheitsschema entsprechen, um akzeptiert zu werden. Und es fällt natürlich auch die Kleiderordnung weg, was modern oder nicht mehr modern erscheint, oder was in bestimmten Berufen oder Gesellschaftskreisen als "üblich" betrachtet wird. Deshalb wirkt es so, als wären alle "gleich", weil man niemandem ansieht, ob er nun reich oder arm ist, ob er sonst im Schlabberlook herumläuft oder im Anzug bzw die Frau im schicken Kostüm oder KLeid usw oder lässiger und sportlicher KLeidung. Erst wenn man dann irgendwo z.B. zum Essen geht oder irgendeine Veranstaltung, kommt das wieder zum Vorschein, aber auch dann wird das auf dem FKK-Platz nicht für so wichtig betrachtet. Im nackten Zustand interessiert das aber niemand. Auch dann nicht, wenn man vor einem teuren Womo sitzt oder wie ich vor meinem Zelt oder was für ein Auto man hat.

Wenn Jugendliche das mal begriffen haben, dann werden sie das in der Schule auch nicht mehr für so furchtbar wichtig halten, ob man nun in Markenkleidung auftaucht oder nicht.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » So 9. Apr 2023, 20:31

ynda hat geschrieben:So gesehen ist es doch egal, ob das was ich sehe eine Frau oder ein Mann ist. Ich kann als Mann doch auch einen anderen Mann als schön empfinden, ohne gleich Homosexuell oder Bi zu sein. Nach deiner Definition geht es um eine ästhetische Betrachtung von anderen Menschen, was vollkommen OK ist und im Prinzip erst mal mit sexueller Betrachtung wenig zu tun hat.


Als heterosexueller Mann kann ich einen anderen Mann als ästhetisch schön empfinden wie eine Blume oder ein Haus. Ok. Und es hat mit sexueller Betrachtung wenig zu tun. Ok. Aber beim Anblick einer Frau kann ich nicht verhindern, dass es eine sexuelle Betrachtung wird. Was nun ?

 
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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Eule » So 9. Apr 2023, 21:02

@ Konrad R.
Der Link führt bei mir zu keinem nennenswerten Ergebnis. Was willst du durch diesen Link ausgesagt wissen?

@ Butterfly
Der „erotische Blick“ erfreut sich an dem Schönen und muss nicht unbedingt eine sexuelle Lust hervorrufen. Siehe unten den Beitrag von ynda.

Wenn deine Erziehung das sich fremden Menschen gegenüber nackt Zeigen mit einem Gefühl der Scham belegt hat, so ist dir damit ein Tabu formuliert worden. Denn das Übertreten eines Tabus löst automatisch eine Strafe aus, hier also das Gefühl der Scham und der damit verbundenen Beklemmung. Deine Erläuterungen zeigen auf, wie du dich aus diesem Tabu (Verbot) befreitest und die Konsequenzen wegen dieses Tabubruches neutralisiertest.
Bei welchen Menschen ist denn die Bereitschaft einen sexuellen Impuls zu entwickeln nicht entwickelt ?
Bei allen Kindern vor der Pubertät.

@ Campingliesel
Auch wenn es dich reizt, zum Therma der Entwicklung der Kinder etwas zu sagen, so solltest du dieses besser unterlassen. Das, was du hier vorträgst, mag für dich so stimmen, du dieses von anderen Menschen ebenso hören, nur richtig ist es eben nicht. Ich werde diesen deinen Beitrag jetzt aber nicht mehr kommentieren. Du hast eine Meinung, die von Vorurteilen und einem fachlichen Unwissen geprägt ist und bist immer noch nicht bereit, deine Meinung mal kritisch zu hinterfragen.

@ ynda
Deine Ausführungen sind sehr gut und in sich stimmig.

@ Butterfly
Als heterosexueller Mann kann ich einen anderen Mann als ästhetisch schön empfinden wie eine Blume oder ein Haus. Ok. Und es hat mit sexueller Betrachtung wenig zu tun. Ok. Aber beim Anblick einer Frau kann ich nicht verhindern, dass es eine sexuelle Betrachtung wird. Was nun ?
Ganz kurz. Das ist dein persönliches Problem.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » So 9. Apr 2023, 21:20

Eule hat geschrieben:@ Butterfly
Der „erotische Blick“ erfreut sich an dem Schönen und muss nicht unbedingt eine sexuelle Lust hervorrufen. Siehe unten den Beitrag von ynda.


Lt. Wikipedia definiert sich Erotik wie folgt:
„Gegenstand der Erotik (von altgriechisch Ἔρως Érōs [ěrɔːs], sowohl mit der Bedeutung Liebe als auch Name des Liebesgottes Eros (Mythologie)) ist die sinnliche und insbesondere die sexuelle Anziehung zweier oder mehrerer Menschen, sowie die Darstellung solcher erotischer Beziehungen in Kunst und Kultur.“

Jetzt erklär mal bitte, wieso die sexuelle Anziehung zwischen Menschen keine Lust hervorruft. Bei mir tut sie das, ich kann sie aber bewußt steuern und habe sie natürlich auch nicht ständig.

Bei welchen Menschen ist denn die Bereitschaft einen sexuellen Impuls zu entwickeln nicht entwickelt ? Bei allen Kindern vor der Pubertät.


Das ist mittlerweile wissenschaftlich widerlegt. Die Sexualität des Menschens bildet sich schon viel früher aus. Ich z.B. war schon ab 7 Jahren immer in irgendeine Klassenkameradin unglücklich verliebt. Doktorspiele (also das Interesse an den Geschlechtsorganen des anderen Geschlechts) finden schon im Kindergartenalter statt.

Butterfly
Als heterosexueller Mann kann ich einen anderen Mann als ästhetisch schön empfinden wie eine Blume oder ein Haus. Ok. Und es hat mit sexueller Betrachtung wenig zu tun. Ok. Aber beim Anblick einer Frau kann ich nicht verhindern, dass es eine sexuelle Betrachtung wird. Was nun ?
Ganz kurz. Das ist dein persönliches Problem.[/quote]

Was soll das denn für eine Erklärung sein ?

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Hans H. » So 9. Apr 2023, 21:35

Butterfly hat geschrieben:Ansonsten kann man mMn FKK nicht komplett von Sexualität trennen.
Kann man Begegnungen zwischen Frauen und Männern komplett von Sexualität trennen. Ich meine: Nein. Ist das angezogen und nackt anders? Für FKK-Neulinge auf jeden Fall, für Leute mit wenig Gewöhnung an FKK wohl auch noch, aber nicht für diejenigen, die von der Jugend an FKK kennen gelernt haben. Wer an FKK gewöhnt ist, jedenfalls wenn die Gewöhnung in jungen Jahren begann, sieht als Mann eine nackte Frau im normalen Umgang (als wenn nicht gerade Intimes geplant ist) nicht anders an, als eine angezogene Frau und empfindet auch keine anderen Reize. Vielleicht gibt es Ausnahmen, schließlich sind nicht alle Menschen gleich, aber so ist meine Erfahrung und ich weiß es auch von einigen anderen mit früher FKK-Erfahrung, dass ihre Empfindungen einer Frau gegenüber, der sie begegnen, nicht vom Bekleidungsgrad abhängt.
Butterfly hat geschrieben:Man wird als heterosexueller Mann eine nackte Frau zwar schön finden, aber in anderer Weise schön als z.B. eine Blume oder ein Bauwerk.
Das ist richtig und gilt gleichermaßen für eine attraktiv gekleidete Frau. Nicht gerade oft, aber von manchen Frauen habe ich auch erfahren, das die sich auch Männer genau ansehen, sowohl bekleidete, als auch unbekleidete.

Wenn ich versuche, ein Fazit daraus zu ziehen, dann besteht das aus diesen zwei Punkten:
1. Diesen hier diskutierten Grundwiderspruch gibt es bei erfahrenen FKKlern nicht, die in jungen Jahren FKK kennen gelernt haben.
2. Diese diskutierten Empfindungen kommen daher, dass Nacktheit für die meisten Menschen sehr ungewohnt ist. Und da sie nach wie vor mit einem Tabu behaftet ist, fällt es vielen schwer, von dieser Steigerung erotischer Empfindungen frei zu kommen, wenn man nackt ist oder Nackte sieht.
Ob einer, der mit >40 mit FKK beginnt, es jemals so locker empfindet, wie diejenigen, die als Kind oder in der Jugend zur FKK kamen, kann ich nicht beurteilen. Wenn ich manche Beiträge hier lese, scheint es mir, dass es wohl schwer ist. Sicher wird es auch eine Rolle spielen, ob man sich in der Familie ganz normal gemeinsam nackt im Bad gesehen hat, oder ob jeder immer die Tür hinter sich verschlossen hat. Dass es letzteres in Familien überhaupt gibt, habe ich erst mit >20 erfahren und war davon einigermaßen überrascht.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » So 9. Apr 2023, 21:38

@Hans H. Sehr gut zusammengefaßt. Volle Zustimmung !

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