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Der "Grundwiderspruch" von FKK

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Campingliesel » Sa 8. Apr 2023, 17:39

Butterfly hat geschrieben:Ja der Schönheitswahn ist sicher ein wesentlicher Grund dafür, dass es FKK schwer hat, aber sicher nicht der Einzige, denn dann wären wie gesagt die Saunen nicht voll und nein @Campingliesel, nach meiner Erfahrung haben die meisten Leute dort auch außerhalb der Saunakabinen kein Problem mit Nacktheit. Die meisten duschen natürlich nach dem Saunagang oder gehen in ein Abkühlbecken und es sind zumindest in den großen Städten auch viele junge Leute dabei, die m.E. nie an den FKK gehen würden.


Es ist aber nicht zu übersehen, daß es an den FKK-Plätzen sehr wenig junge Leute sind, Jugendliche ganz selten, aber in den Saunen dagegen sehr viele. Und sie laufen fast alle außerhalb der Saunakabinen irgendwie eingehüllt herum. Ich war auch oft genug an den FKK-Abenden im Palm-Beach am Freitagabend. Das begann um 19 Uhr. Wenn man schon etwas vorher da war, konnte man sehen, wie schnell die meisten dann verschwunden sind und besonders auch die jüngeren Leute. Außerdem habe ich es oft genug beobachtet, daß selbst dann an diesem Abend die jungen Leuten oft nicht nackt waren, wenn schon noch welche da waren.

Außerdem habe ich dieselbe Beobachtung auch in der Leipziger Sachsentherme gemacht, wo ich öfter war. Seltsamerweise hat dort ein FKK-Tag überhaupt keinen Anklang gegefunden, wie mir mein Freund erzählt hat. Da ist auch kein Unterschied mehr zwischen Ost und West festzustellen. Ebenso wenig an den Stränden an den dortigen Seen, was die Anwesenheit von jungen Leuten angeht.

Das muß ja einen Grund für diesen Unterschied geben. Wenn sie auch außerhalb der Saunakabinen kein Problem mit der Nacktheit hätten, könnten sie ja auch genauso auf FKK-Plätze gehen. Dem ist aber bei weitem nicht so. Und es ist dabei völlig egal, ob es sich dabei um Vereine, öffentliche Strände an Seen oder FKK-Campingplätze handelt.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » Sa 8. Apr 2023, 17:47

Eule hat geschrieben:@ Butterfly
Der "erotische Blick" entsteht völlig unabhängig davon, ob mein Gegenüber angezogen ist oder nicht. Für die Phantasie ist jedoch das Verdecken relativ wichtig.


Wenn die These stimmt, dass bei Textilern oder FKK-Neulingen noch ein starker gefühlsmäßiger Zusammenhang zwischen Nacktheit und Sex besteht (und diese These stimmt mMn), ist doch klar, dass eine völlig nackte Frau einen stärkeren Seximpuls auslöst als eine Frau in Bikini, die man schon tausendmal gesehen hat und von der man weiß, dass man auch nicht mehr von ihr sehen wird. Warum sollte man sich die Frau in Bikini im Normalfall nackt vorstellen ? Das kann schonmal vorkommen, dass man mal eine solche Fantasie hat, aber doch nicht ständig . Man denkt doch nicht ständig an Sex, wenn man Frauen in Badeklamotten sieht. Wenn ich dagegen die erste Frau nackt sehe, brauche ich keine Fantasie mehr. Ich kann den sexuellen Gedanken gar nicht ausweichen, wenn ich es nicht gewohnt bin.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Wäller » Sa 8. Apr 2023, 17:55

Dass Du Dir die Frau im Bikini nicht zwingend nackt vorstellst, liegt aber auch nur daran, dass dieser Anblick in unserer Gesellschaft völlig normal ist. Würde jemand aus dem viktorianischen Zeitalter eine Frau im Bikini sehen, wäre das für den mit Sicherheit extrem sexuell erregend.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » Sa 8. Apr 2023, 18:02

Wäller hat geschrieben:Dass Du Dir die Frau im Bikini nicht zwingend nackt vorstellst, liegt aber auch nur daran, dass dieser Anblick in unserer Gesellschaft völlig normal ist. Würde jemand aus dem viktorianischen Zeitalter eine Frau im Bikini sehen, wäre das für den mit Sicherheit extrem sexuell erregend.


Ja. Und genau das entspricht auch der These, dass es eine gewohnheitsmäßige Entsexualisierung von Nacktheit gibt.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Wäller » Sa 8. Apr 2023, 18:57

Es kommt natürlich auf das selbe raus, aber ich würde andersrum formulieren: es gibt in unserer Gesellschaft im Rahmen der Standard-Erziehung erstmal von Kindesbeinen an eine gewohnheitsmäßige Sexualisierung der Nacktheit. Und bei jemandem, der später zum Saunagänger wird oder zur FKK kommt, findet dann wieder eine Entsexualisierung statt.

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Butterfly » Sa 8. Apr 2023, 20:09

Neugeborene kennen keine Scham. Diese entwickelt sich erst im Kindergartenalter. Inwieweit die Entwicklung der Scham dadurch völlig verhindert werden könnte, dass man die Kinder von Beginn an an Nacktheit gewöhnt, ist glaube ich umstritten. Klar ist, das prüde erzogene Jugendliche i.d.R. viel stärker umter Schamgefühlen leiden als welche, bei denen in der Familie unbeschwert mit Nackheit umgegangen wurde. Allerdings haben solche Kinder wieder nicht die Chance zu erleben, wie befreiend die Überwindung der Scham wirken kann, allerdings nur, wenn das Ganze freiwillig geschieht und nicht durch Zwang wie z.B. bei dem staatlich verordneten Nacktschwimmunterricht in der DDR.

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von ynda » Sa 8. Apr 2023, 20:19

Wäller hat geschrieben:Standard-Erziehung erstmal von Kindesbeinen an eine gewohnheitsmäßige Sexualisierung der Nacktheit.

Dem mag ich ein wenig widersprechen. Dem Kinde wird ganz sicher nix vom Sex erzählt, um es am nackt sein zu hindern.
Vielmehr wird einfach nur gesagt. "Das gehört sich nicht." Und dieses 'das gehört sich nicht' in allen Variationen, aber eher
nie in Verbindung mit Sex, denn der gehört sich ja vielfach auch nicht, zumindest nicht für ein Kind, auch nicht für ein
jugendliches Kind!
Das Nackt sein in Verbindung mit Sex steht ergibt sich im Denken der Jugendlichen erst ,wenn sie aus eigenem Antrieb über
Sex nachdenken, bzw es kaum erwarten können selber welchen zu haben, zumindest die Jungens. Eben weil man nackt ist
wenn man Sex hat.
Ob allein dadurch eine alleinige Assoziation Nackt = Sex entsteht, hängt ganz sicher vom Einzelfall ab, ganz sicher kann
man es nicht verallgemeinern.
Zudem, wenn Jugendliche was über das FKK-Gelände am Freizeitsee, über FKK-Vereine, FKK Strände an Ost und Nordsee
hören und/oder lesen, bekommen sie durchaus auch mit, dass dieses kein Paradies für ungehemmten Sex o.s.ä ist, dann
bekommen sie aber durchaus mit, um was es da wirklich geht.
Was es natürlich nicht unbedingt sehr viel weniger spannend macht ;)
Ich weiß nicht wie es euch gegangen ist, als ihr so 12-13-14 wart. Wir hatten schon was von FKK gehört und drüber geredet.
Und das was wir erfahren haben, woher auch immer, soo genau weiß ich es nimmer, war in etwa das, was ich heute auch weiß!
Ich hatte sogar auch meine Eltern mal gefragt. Diese haben es mir auch wahrheitsgemäß erklärt.
Also so etwas wie auch ein Trachtenverein, nur dass die Leute statt Trachten eben nix anhaben, halt nackt leben. Sonst nichts!
Und das war etwa 1960/62 :!:
Aber vielleicht bin ich ja auch in einer falschen Welt aufgewachsen, wer weiß :roll:

 

Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Wäller » Sa 8. Apr 2023, 20:35

ynda hat geschrieben:Das Nackt sein in Verbindung mit Sex steht ergibt sich im Denken der Jugendlichen erst ,wenn sie aus eigenem Antrieb über Sex nachdenken, bzw es kaum erwarten können selber welchen zu haben, zumindest die Jungens. Eben weil man nackt ist
wenn man Sex hat.

Das ist natürlich richtig. Aber diese Assoziation kann halt erst entstehen, wenn man den Kindern vorher beigebracht hat, dass sich Nacktsein nicht gehört.
Aber das sind jetzt wirklich Wortklaubereien. Das läuft immer auf das selbe Ergebnis hinaus.

 
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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Konrad R. » Sa 8. Apr 2023, 20:38

Wäller hat geschrieben:...es gibt in unserer Gesellschaft im Rahmen der Standard-Erziehung erstmal von Kindesbeinen an eine gewohnheitsmäßige Sexualisierung der Nacktheit.

Wo soll diese herkommen? Das kann ich so nicht nachvollziehen. Eltern leben ihren Kindern die Nacktheit vor, der Umfang bestimmt ihr Schamverhalten, mehr nicht.

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Re: Der "Grundwiderspruch" von FKK

Beitrag von Zett » Sa 8. Apr 2023, 21:08

Der Mensch wird geprägt durch die Eltern, im Jugendalter dann weniger durch die Eltern, mehr durch andere Jugendliche - und heutzutage sehr stark durch die Medien.
Wenn Papst und vor allem Porno sagt: "Wer sich nackt macht, nackt zeigt, der zeigt damit anderen, dass er Sex will.", dann prägt das. Will man diese widerliche Art von Sex nicht, macht man sich nicht nackig, weil man nicht zu denen gehören will, die diese Art von Sex haben (wollen).
Das ist das Problem der Nacktkultur.

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