ynda hat geschrieben:Campingliesel hat geschrieben:Warum liest und hört man es dann überall, wenn z.B. in einer Rede die lieben Mitglieder und Mitgliederinnen begrüßt werden? Oder wenn irgendwas an sie allemein geschrieben steht, z.b. am Schwarzen Brett?
Da hab ich jetzt mal nen Weilchen drüber nach gedacht und auch mal rum gefragt. Weder ich, noch die welche ich gefragt habe, haben es jemals gehört oder gelesen. ...
Das wird es mit Sicherheit fast nie geben, denn auch schon vor dem Genderwahn waren es nur ausgesprochene Dummköpfe, die in der Rede vor dem Verein die Zuhörer mit "liebe Mitglieder" angesprochen haben. Jeder, der sich nur ein ganz klein Wenig mit Vortragsgestaltung beschäftigt hat, weiß, dass so unpersönliche Anreden überhaupt nicht gut ankommen. Im Sportverein sagt man: "liebe Vereinskameradinnen und Vereinskameraden" oder "liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde". Bei Delegiertentagungen großer Berufsverbände mussten wir immer erst die anwesenden Landespolitiker, Bürgermeister etc. ansprechen (war lästig, wenn man die nicht kannte und erst möglichst unbemerkt herumfragen musste), wer dann aber fortgesetzt hat mit "sehr verehrte Zuhörerinnen und Zuhörer" (was oft vorkam), ist damit weniger gut angekommen, als mit "sehr verehrte Delegierte der Ortsverbände" bzw. "liebe Delegierte ...". Letzteres ist persönlicher. Da die Leute mit "Mitglieder" anzusprechen wäre ein absolutes "no go" gewesen. Ähnlich war es in den Jahrestagungen der wissenschaftlichen Fachgesellschaften, aber da lautete die übliche Anrede bei Vortragsbeginn "sehr verehrte Damen und Herren", denn es war immer ein gemischtes Publikum, auch mit Gästen anderer Fachgesellschaften.
Natürlich gibt es hier eine "Forums-Mitgliedöse" (abgeleitet vom alten Wort "Frisöse", die alles besser weiß und im Traum schon tausend mal "Mitgliederinnen und Mitglieder" gehört hat. Das ist für die Diskussion recht uninteressant, denn sie lebt ohnehin in einer Parallelwelt, in der alles anders ist, als den Erfahrungen aller anderen hier im Forum entspricht.
Jedenfalls ist es eine Steigerung der zu Beginn angesprochenen Dummheit in eine totale Sprachverblödung, wenn man aus einem Substantiv im Neutrum einen Plural im Femininum bildet.
Als besonders intelligent würde ich es auch nicht bezeichnen, diesen Link zu präsentieren: https://www.genderleicht.de/Textlabor/m ... -geht-das/
uns dazu zu schreiben:
Denn in dem Link steht klar und deutlich:Am besten liest du auch nochmal den link genau durch:
...
Da steht es ganz deutlich drin, warum "Mitgliederin" nicht gebraucht wird, aber Mitgliederinnen schon.
Im Plural, bei Mitgliedern, sagt uns das Sprachgefühl, könnte auch Mitgliederinnen oder sogar Mitglieder*innen richtig sein. Wir haben uns ja schon an Vieles gewöhnt. Der Duden aber sagt: Machen Sie das bitte nicht!