PundV hat geschrieben:
Wenn eine meint, sie verdient weniger als ihr Mann, weil Familie und Beruf nicht gut zusammen passen, dann hat sie in erster Linie Probleme mit ihrem Mann.
Schön wäre es schon, wenn man das Problem der Gleichberechtigung in der Familie klären könnte.
Wird aber wohl nicht funktionieren, kann man auch hier nachlesen:
https://www.bpb.de/apuz/31157/50-jahre- ... -essay?p=2Während sich die in die Strukturen eingelassenen Ungleichheiten nach wie vor an der schlechteren Stellung im Beruf, ihren niedrigeren Einkommen oder der im Vergleich zu Männern miserablen sozialen Absicherung im Alter ablesen lassen, kommen die neuen Lebensmuster junger Frauen einer "kulturellen Revolution" gleich. Doch diese Widersprüche werden durch einen neoliberalen common sense verdeckt. Angesichts neuer Wahlfreiheiten ist danach jeder und jede für sich selbst verantwortlich, weil nur noch Leistung zählt. "Wer heute diskriminiert wird, ist selbst schuld", heißt es da ganz im Sinne dieses Zeitgeistes. Hat demnach die selbstbewusste Überzeugung, die Probleme individuell lösen zu können, unbemerkt wieder zu einer Privatisierung jener Problematiken geführt, die von der neuen Frauenbewegung mühsam auf die Agenda gesetzt wurden?
Tja, selbst schuld, ist wohl die einfachste Methode systemische Mängel zu kaschieren.
Witzig auch die Sätze:
Denn die heute im europäischen Vergleich offensichtlichen Versäumnisse der bundesrepublikanischen Familienpolitik sind auf den Beginn der 1980er Jahre zu datieren, als die Regierung Helmut Kohl mit der von ihr selbst so bezeichneten "konservativen Wende" auf die Frauenbewegung reagierte. Unter der moralischen Prämisse "die Mutter ist unersetzlich" nahm sie die Mütter - und zwar nur die Mütter - erneut in die Pflicht. Während zur gleichen Zeit zum Beispiel in den skandinavischen Ländern auf der Grundlage einer entschiedenen und radikalen Gleichstellungspolitik mit dem Ausbau einer familienfreundlichen Infrastruktur, insbesondere der Kinderbetreuung, gleichberechtigte Elternschaft und die so genannte Zweiversorgerfamilie das wohlfahrtsstaatliche Programm bestimmten,[11] wurde in Westdeutschland mit den "Leitsätzen" der Christlichen Arbeitnehmerschaft (CDA) erneut "Die sanfte Macht der Familie" beschworen und zum Markenzeichen christdemokratischer Familienpolitik.
Tja und nun haben wir mit dem Gendern den Salat, aus dem wir nicht herauskommen.