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Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Mi 24. Jun 2015, 18:23

Ich auch nicht.

Aber Aria hat doch soooo lange gesucht, bis sie was gefunden hat. Und sei es von irgendeiner Gruppierung, die kaum jemand kennt und die auch nicht exemplarisch für einen Wertewandel herangezogen werden kann.

 

Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Friedjof » Mi 24. Jun 2015, 19:42

Cronewcleus hat geschrieben:Ich kann es nicht glauben, dass es nach 1945 Bücherverbrennungen auf deutschem Boden jemals gegeben hat. Ich weiss ja nicht wie es in der DDR war, aber in der Bundesrepublik (Bonner Republik, BRD), kann ich mir solche antidemokratische Auswüchse überhaupt nicht vorstellen.

Die 1933 erfolgte Bücherverbrennung wurde von Parteiorganen (u.a. der NSDAP nahestehenden Studentenvereinigungen) angezettelt. Im Gegensatz dazu waren die von Aria beschriebenen Aktionen die einiger durchgeknallten Spinner oder Gruppen innerhalb verschiedener Organisationen, die dadurch leider in Misskredit gerieten.
Öffentliche Bücherverbrennungen sind höchst verachtenswert. Auch wenn ich die gedruckten Meinungen eines Autors nicht teile haben diese das Recht zu bestehen. Wer öffentlich Bücher verbrennt untergräbt unsere Demokratie.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Cronewcleus » Do 25. Jun 2015, 00:54

Danke, Friedjof :)

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Do 25. Jun 2015, 13:28

FKKFamilie hat geschrieben:
Genau, bei der einen oder anderen "Sache".......... nicht recht sondern RECHTS.

"Am 27. März 2015 griff Ulfkotte in Dietzenbach bei einem AfD-„Bürgerstammtisch“ ...... Mitglieder einer jungsozialistischen „Jubelgruppe gegen Rechtspopulismus“,

.....

Ulfkotte begrüßte dies auf Facebook, da er so dessen Namen und Anschrift erhalte, was er so kommentierte: „Suuupii … Da freuen sich schon einige mit!“.[61] Die Frankfurter Rundschau sah darin auch einen Unterton, der Gewalt ankündigen könnte."


Nun ja, ich denke das die Linksautonomen wahrlich keine liebreizenden Menschenkinder sind, insofern kann man Ulkottes Ausraster schon verstehen, wenn man will.

Der nächste Satz skizziert ein Symptom, dass in Deutschland m.E. gerade dazu führt, dass sich Leute, die sich eigentlich der konservativen Mitte zugehörig fühlen, stigmatisiert werden, dann bei Rechten Populisten (nicht Rechtsradikalen, da würden sie sich nicht anschließen) Zustimmung und Bestätigung finden und dann im Überschwang auch Grenzen überschreiten, was dann wiederum dazu führt, dass alle Rufen: Ja da haben wir ja die Bestätigung, dass ist ein Böser.

Das ist nicht mein Ding. Da lass ich die Person zum Großteil raus und gucke lieber WAS er sagt. Sicher mit gehöriger Skeptik, denn ich will ja niemandem auf den Leim gehen. Allerdings gibt es auch Leute in grenzwertigen Spektren, die einfach recht haben. Und nur weil jemand politisch missliebig ist muss ja nicht falsch sein, was er sagt.
Da kann man dann aus Parteidisziplin schon mal frisch daneben greifen und wundert sich dann, warum die Masse nicht applaudiert.

Tim007 hat geschrieben:Es soll sogar Staaten gegeben haben, die systematisch Kirchen gesprengt haben.


Du wartest bestimmt schon angespannt auf meine Reaktion. Nun, manchmal komme ich nicht dazu gleich etwas auf Deinen Unsinn zu antworten.
Immerhin hat Deine (und Deinesgleichen) Hysterie auf die aus städtebaulichen Gründen gelegentlich erforderliche Sprengung von Kirchen in der DDR dafür gesorgt, dass heutzutage nur noch Kirchen im Westen abgerissen werden. Google mal nach "Kirchenabriss", da findet man nur Orte im Westen, wo eine Kirche wegen einem Einkaufszentrum, Kindergarten oder Eigenheimen abgerissen wird.
Natürlich alles behördlich und vom zuständigen Kircherat genehmigt. Ordnung muss ja sein. Wenn da dann Leute heulend am Bauzaun stehen, weil sie zusehen müssen wie ihre Kirche in der sie getauft, konfirmiert, getraut und so weiter, abgerissen wird, dann ist das Schulterzucken groß.

In Ostdeutschland würde sich niemand wagen, auch nur an solch einen Abriss zu denken. Jedes Wort würde den Verdacht ideologischer Nähe zum DDR-Regime wecken, was natürlich das politische Karriereende bedeuten würde. Insofern ist hier weiterhin eine unterschiedliche Moral infolge der historischen Prozesse zu beobachten. Sehr interessant.

Friedjof hat geschrieben:Wer öffentlich Bücher verbrennt untergräbt unsere Demokratie.


Auch das ist genau genommen Ergebnis des historischen Aktes der Nazis. Kein Mensch würde sich über Bücherverbrennungen in Deutschland aufregen und das als Meinungsfreiheit abtun, wenn es nicht genau diese von den Nazis auch noch medial inszenierte Veranstaltung gegeben hätte, in deren Folge tausende Intellektuelle und Künstler in Angst um ihr Leben fliehen mussten.

Es gibt so einige Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, deren Abbrand ich gelassen zusehen würde, ohne die Demokratie in Gefahr zu sehen. Eher würde es nützen. Aber ich will hier keine Beispiele nennen, um nicht weiter vom Thema abzugleiten.

Ich möchte mal meine Zeilen mit einem Lob an Aria beenden, die hier so engagiert versucht intellektuell Unberührte geistig zu Entjungfern. Freilich mit mäßigem Erfolg wie vielerlei Zuschriften dokumentieren.
Aber der Wille zählt.... :mrgreen:

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Do 25. Jun 2015, 13:46

Bummler hat geschrieben:Immerhin hat Deine (und Deinesgleichen) Hysterie auf die aus städtebaulichen Gründen gelegentlich erforderliche Sprengung von Kirchen in der DDR dafür gesorgt, dass ...:


Es waren auch nur 60 Kirchen, die gesprengt worden waren. Einschließlich der Garnisionskirche.

http://www.kirchensprengung.de/cms/kirc ... _home.html

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von FKKFamilie » Do 25. Jun 2015, 14:48

Bummler hat geschrieben:Es gibt so einige Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, deren Abbrand ich gelassen zusehen würde, ohne die Demokratie in Gefahr zu sehen. Eher würde es nützen. Aber ich will hier keine Beispiele nennen, um nicht weiter vom Thema abzugleiten.

Du schreibst dies nachdem dem Du "süffisant" Ulfkotte zitierst hast?
Nicht Dein Ernst oder?
Und die Bücherverbrennung relativieren und im gleichen Atemzug Rechtes Gedankengut verharmlosen.

Ob Rechts- Radikal oder Rechts- Populist........ beides ist der Eitrige Pickel am Arsch der Demokratie, der ausgedrückt und entfernt gehört.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Aria » Do 25. Jun 2015, 16:19

Friedjof hat geschrieben:Die 1933 erfolgte Bücherverbrennung wurde von Parteiorganen (u.a. der NSDAP nahestehenden Studentenvereinigungen) angezettelt. Im Gegensatz dazu waren die von Aria beschriebenen Aktionen die einiger durchgeknallten Spinner oder Gruppen innerhalb verschiedener Organisationen, die dadurch leider in Misskredit gerieten.
Obwohl ich Dir in meinem Beitrag vom Di 23. Jun 2015, 21:09 nachgewiesen habe, dass die Bücherverbrennungen von 1957 und 1965 keinesfalls von durchgeknallten Spinnern durchgeführt wurden, wiederholst Du Deine Behauptung. Warum?


Bummler hat geschrieben:Kein Mensch würde sich über Bücherverbrennungen in Deutschland aufregen und das als Meinungsfreiheit abtun, wenn es nicht genau diese von den Nazis auch noch medial inszenierte Veranstaltung gegeben hätte …
Da liegst Du falsch:

Erstens waren die Bücherverbrennungen von 1933 weder vom Staat organisiert, noch wurden sie medial ausgeschlachtet. Vielmehr schämte man sich dessen ein bisschen, jedenfalls hat sich außer Goebels weder Hitler noch sonst ein Minister dazu geäußert. Die Bücherverbrennungen wurden ganz allen von Studenten (Deutsche Studentenschaft und NS-Studentenbund) im vorauseilenden Gehorsam erdacht, organisiert und durchgeführt – siehe dazu https://www.verwaltung.fh-koeln.de/impe ... ennung.pdf

Zweitens zeigt jede gezielte Vernichtung von Büchern nicht nur die Intoleranz gegenüber fremden Ideen, sondern auch die eigene Ohnmacht, deren Inhalte argumentativ widerlegen zu können.

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Bummler » Fr 26. Jun 2015, 09:14

FKKFamilie hat geschrieben:Ob Rechts- Radikal oder Rechts- Populist........ beides ist der Eitrige Pickel am Arsch der Demokratie, der ausgedrückt und entfernt gehört.


Derlei Reinheitsfanatismus ist allerdings auch undemokratisch. Du kannst rechtes Gedankengut nicht entfernen, es ist da. Du kannst nur den Argumenten den Boden entziehen.
Gestern erst sind rechte Demonstranten durch Berlin gezogen und forderten Kita- statt Asylplätze.
Hier nutzen die Rechten gezielt einen Missstand in der Gesellschaft für ihre Ziele aus, nämlich das es zuwenig Kitaplätze gibt. Jetzt kann ich natürlich die Propagandamaschine anschmeißen und erklären warum die Asylplätze notwendig sind und warum die Kitaplätze der Kommune zu teuer sind. Das wird nur nichts nützen, sondern eher bei der nächsten Wahl Ernüchterung auslösen.

Momentan sind die Rechtspopulisten allerdings eher ungefährlich, weil zerstritten. Aber das kann sich mit einer geeigneten Führungspersönlichkeit ändern.

Aria hat geschrieben:Zweitens zeigt jede gezielte Vernichtung von Büchern nicht nur die Intoleranz gegenüber fremden Ideen, sondern auch die eigene Ohnmacht, deren Inhalte argumentativ widerlegen zu können.


Das mit der Ohnmacht ist nicht richtig. Ich hatte da so ein frühkindliches Erlebnis.
Mein Vater war Lehrer für Deutsch und Geschichte und hatte in seinem Bücherschrank auch "Mein Kampf" (neben Büchern von Stalin, die ich jetzt noch habe). Das Buch hat er dann aber in der Ulbricht-Ära im Badezimmerofen verbrannt, sicher aus Angst vor eventuellen Konsequenzen.
Diese private Bücherverbrennung war natürlich nicht der argumentativen Ohnmacht geschuldet, sondern der gesellschaftlichen Machtverhältnisse.

Aber ich muss auch zugeben, so richtig intensiv habe ich mich mit dem Thema nicht beschäftigt.
Der gesellschaftliche Wandel macht es ja auch in Zukunft schwierig Bücher zu verbrennen, E-Books kann man dann höchsten löschen.

 
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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von Tim007 » Fr 26. Jun 2015, 09:16

Warum spricht keiner von Linkspopulisten?

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Re: Dokumente des gesellschaftlichen Wandels

Beitrag von FKKFamilie » Fr 26. Jun 2015, 12:54

Tim007 hat geschrieben:Warum spricht keiner von Linkspopulisten?

Gut Frage. ;)
Ich persönlich kann der (extrem) Linken Politik nichts abgewinnen. Aber ich kann da ja auch nur für mich sprechen. Trotzdem finde ich, dass ein Vergleich oder sogar Parallelen zu den Rechten für absolut unangemessen.

Es kann viele verschiedene Wege -in den Politischen Grundansichten- geben. Ich finde eine diesbezügliche Vielfalt gut. Jede Politische Anschauung und Richtung hat seine Daseinsberechtigung und sollte Respektiert werden solange -und jetzt kommt es- am Ende zu erwarten ist, dass da etwas entsprechend gutes (oder nur etwas gutes) für den Menschen rauskommen kann.
Bei den Rechten kann am Ende nichts gutes rauskommen bei deren Politik. Das hat uns auch u.a. die Geschichte gelehrt. Und somit darf man die Frage stellen, warum dann gem. unseren Gesetzen, solche Parteien überhaupt geben darf. Und warum man diese Rechtsgewande Populisten gewähren lässt. Ich finde dies beängstigend.

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