von BOeinNackter » Do 13. Jan 2022, 21:42
@Konrad R.
Nackt sind wir geboren. Insofern ist Nactheit natürlich. Über diesen nackten Körepr etwas anzuziehen ist eine kulturelle Entwicklung und zu entscheiden, wann man bekleidet oder wann man nackt ist, ist ebenfalls kulturell geregelt. Nicht die Kleidung ist also natürlich sondern unsere Fähigkeit, so etwas zu erfinden und anzuziehen ist Teil unserer Natur.
@Tim007
Wenn wir auf einem Marktplatz kopulieren oder scheißen, ist das eine Frage unserer kulturellen Gepflogenheiten. Das regeln zu können, ist unsere naturgegebe Fähigkeit, dafür oder dagegen Gründe zu finden und zu entscheiden, was wir für angebracht halten. Ich weiß nicht, was in diesen Fragen der Urzustand der Menschheit war. Alles nach diesem Urzustand und vielleicht irgend ein Urzustand selbst ist nicht natürlicher, als das, was heute in unserer Kultur gilt und wir haben die naturgegebene Fähigkeit, unseren jetzigen Stand zu kritisieren und unsere Kultur neu zu gestalten.
So können wir in unserer Welt dafür eintreten, häufiger nackt sein zu können, nicht deshalb, weil das natürlicher ist sondern vielleicht, weil wir uns wünschen, dass unser natürlicher Körper sichtbar sein soll und wir uns mehr als Teil der Natur wahrnehmen oder weil es uns gefällt. Es gibt andere Gründe dafür, lieber bekleidet zu sein. Auch unter unserer Kleidung sind wir schließlich nackt. Unsere Natur ändert sich schließlich nicht so sehr durch Kleidung.
Es gibt die Frage, ob wir etwas sorgsamer mit unserer natürlichen Welt umgingen, wenn wir mehr lernten, uns als Teil der Natur zu erleben. Dabei geht es nicht zuerst um die Natur um uns herum, wie wir sie beim Nacktwandern erleben, sondern zunächst um unsere Natur, unseren Körper. Wie können wir ihn besser wahrnehmen, mehr über sie erfahren, mehr lernen über ihre Vernetzung mit der natürlichen Welt um uns herum? Ob es hilft, nackt zu sein, weil wir nur so den Wind an sonst bekleideten Stellen spüren können? Sollten wir über unseren Atem meditieren oder unseren Körper in seiner Bewegung spüren? Sollten wir uns klar darüber werden, was uns unsere Sinne, über uns und allles andere, mitteilen und was alles nicht? Bei der Beschäftigung mit unserem Körper gehen der Körper als Werkzeug und der Körper als wir selbst ineinander über. Beide sind untrennbar. Auch wir als selbstbeobachtende Instanz sind doch Natur, oder?