Aria hat geschrieben:Bummler hat geschrieben:In unserer Region ist wiederholt Einzelbauern die Schweinehaltung untersagt worden, weil sie hygienische Bedingungen nicht einhalten konnten.
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Auch diese Idee ist mitunter problematisch, weil so eine Weidehaltung aufwendiger ist, als eine Stallhaltung, jedenfalls dann, wenn man verhindern möchte, dass Tiere mit Kot und Urin kontaminiertes Gras fressen, wie das bei der Weidehaltung nun mal nicht zu vermeiden ist.
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Und nur wiel Fleisch aus der Massentierhaltung stammt, muss es nicht schlecht sein. Im Gegenteil, die Großanlagen haben eine bessere Überwachung des Tierwohls, einschließlich direkt angesteller Tierärzte, als so mancher Kleinbauer.
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Das Bild des bio-wirtschaftenden Einzelbauern ist eine romantisch verklärte Folklore, die sich mit der Zeit auflösen wird.
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Wir haben nämlich um die Ecke einen Bauern, der im Haupterwerb in einer "Massentierhaltung" arbeitet (und weiß worauf es ankommt) und im Nebenerwerb ein paar Rinder, Hühner und Kaninchen hält. Wenn der auf seinem Hof schlachtet, dann schlagen wir auch zu, dann muss ich mit den großen Einkaufstaschen los.
Da gibt es ein paar Ungereimtheiten:
1. Tausend(e) Jahre lang betreiben Bauern Weidehaltung und bringen ihre Kühe auf die Almen, damit die sich in den Monaten Mai bis September quasi selbst versorgen, und nun sei das problematisch? Auch die Weidehaltung in der Ebene betreiben die Bauern seit alters her, freilich nur in den Monaten nach der letzten Mahd.
2. Ah, Großbetriebe haben eigene Tierärzte? Schön und gut, aber die verabreichen den Tieren schon mal prophylaktisch Antibiotika, damit die Herde „gesund“ bleibt und ordentlich zunimmt. Oder wie erklärt sich sonst der übermäßige Verbrauch von Antibiotika, der auch für Resistenzen verantwortlich gemacht wird, denn die Antibiotika für Tier und Mensch sind die gleichen.
3. Das Bild des bio-wirtschaftenden Einzelbauern sei eine romantisch verklärte Folklore, aber du kaufst bei so einem ein?
Die Massentierhaltung ist das Problem Nummer 1, das sich durch Gesetze beseitigen ließe. Aber leider haben wir eine Bundesministerin, die alles, was in der Landwirtschaft und bei der Ernährung schiefläuft, schönfärbt und ansonsten die Position der großen Betriebe vertritt.
Sie ist also ein wenig wie du, Bummler. Oder du bist so wie sie.