HTJ hat geschrieben:Es kommt eben in der Öffentlichkeit besser an, wenn man sagt: "nackt sein ist praktischer" als "Ich bin gern nackt".
Stimmt.
HTJ hat geschrieben:Ich zitiere wieder aus Wikipedia (Stichwort WNBR):
"Auch die Nacktheit, die anfangs vor allem zur Erlangung von Aufmerksamkeit diente, ist mittlerweile zum Symbol für Freiheit und für einen unverkrampfteren Umgang mit Nacktheit geworden.
Ich habe mal in einen Internet-Artikel gelesen, daß dieser Aspekt ein Konfliktfall geworden ist zwischen denen, die für Fahradfahren werben und denen, die nur wegen der Nacktheit daran teilnehmen.
Das ist nicht zu vermeiden und auch nichts Schlechtes. Hauptsache ist die erzielte Publicity: Je mehr Leute teilnehmen, desto weniger kann die breite Öffentlichkeit, die ja skeptisch gegenüber öffentlicher Nacktheit eingestellt ist, das Ereignis ignorieren bzw. als einen Akt der Spinner hinstellen. Mit anderen Worten: Sowohl Öko- als auch Nacktaktivisten profitieren beim WNBR voneinander.
HTJ hat geschrieben:Zu Nackfotos
Auch hier gibt es sicher den einen Aspekt,daß manch einer Nacktfotos von sich macht, um ein paar Erinnerungen für später zu haben. Ich meine hier aber in Sinne von Zeigelust, daß (vor allem) Frauen gern Aktfotos machen schon mit dem Ziel, diese zu veröffentlichen. Hier wird eben diese natürliche Zeigelust ausgelebt.
Was nützt mir (meine) „Schönheit“, wenn nur wenige sie sehen. Darum lassen sich Leute gern in ihren Wohnungen/Häusern/Schlössern interviewen. Das nennt man Eitelkeit – und ich kenne niemand, der nicht auf dem einen oder anderem Gebiet eitel wäre.
HTJ hat geschrieben:Zu Behaarung des Menschen
Gut, das Argument, daß Männer in kälteren Regionen stärker behaart sind, habe ich nicht beachtet. Vielleicht haben ja beide Gründe für den Verlust des Fells geführt, das bessere Schwitzen, als auch die Fortpflanzungsstrategie des Menschen. Das bessere Schwitzen erklärt eben nicht die Haarlosigkeit von Kindern und die geringere Behaarung von Frauen.
Es geht bei Kindern und Frauen nicht ums Schwitzen, sondern um den geringeren Bedarf, sich vor der Kälte mittels Körperbehaarung zu schützen: Sie können sich bei Bedarf in ihre Zelte zurückziehen, während Männer oft draußen bleiben müssen und deswegen behaarter sind als Kinder und Frauen. Das habe ich bereits geschrieben, deshalb ist mir dein Einwand unverständlich.
HTJ hat geschrieben:Erst durch Kleidung wird Nacktheit zum Reiz. Wenn Menschen immer nackt sind, wird es zur Normalität. Es wäre ja mal ein interessantes Experiment: In einer Firma arbeiten alle, Männer und Frauen, nackt zusammen. Wäre so eine Firma gleich oder weniger produktiv?
In unserer Kultur wären sie wahrscheinlich weniger produktiv. Das wäre auch abhängig davon, wie nah sich die Menschen dabei kommen. Bei Nähe spielten Pheromone eine wichtigere Rolle als jetzt, weil sie sich ungehindert verbreitern könnten: Es ist zum Beispiel bekannt, dass Frauen kurz vor ihrem Eisprung eine fast unwiderstehliche Anziehungskraft auf Männer ausüben.
HTJ hat geschrieben:Ich habe gar nicht bestritten, daß sich FKKler schon immer durch die Anwesenheit von Angezogenen gestört gefühlt haben. Deine Antwort ist also kein Widerspruch zu meiner Aussage.
Du hast davon gesprochen, dass die Balance zwischen natürlicher Zeigelust und Schamgefühl gestört sei, wenn Angezogene auf einem FKK-Strand auftauchen. Oberflächlich betrachtet stimmt das, aber es ist schon bedenklich, wenn ein einziger Angezogener unter lauter Nackten diese Balance stört – siehe dazu auch den Thread
FKK-Ärger für Pfarrerstochter.
Deswegen meine ich, dass viel eher etwas anderes der Grund dafür ist: Das Auftauchen eines Angezogenen genügt offenbar schon, die Nackten daran zu erinnern, dass sie mit ihrem Nacktsein gegen ungeschriebene Regeln einer Gesellschaft verstoßen, der sie angehören. Man könnte auch sagen: Sie wollen nicht daran erinnert werden, was natürlich nur geht, wenn sie unter sich bleiben. Das ist übrigens ein Verhalten, das typisch für Sekten ist.