1. Wo? Fast überall.
Das Nacktwandern geht fast überall, im Wald, auf Feldwegen, außerhalb von geschlossenen Ortschaften --im Sauerland und anderswo; selbst vor wenigen Tagen in einem kleinen Ausflugsgebiet nahe Münster an einem sonnigen Sontag entspannt inmitten vieler genauso entspannter Textiler.
Dort, wo Steinbrüche oder Holzwirtschaft wirtschaftlich dominieren, können die Wege unschön sein, so daß es barfuß gar nicht geht und selbst mit Schuhen keinen Spaß macht, weil es überwiegend Wirtschaftswege gibt, die so geschottert werden, daß schwere Maschinen auch noch nach wochenlangem Regen fahren können. Solche, für Wanderer mißliche Situationen würden durch Bekleidung oberhalb der Füße jedoch keine Spur verbessert.
Dort, wo der Tourismus wirtschaftlich überwiegt, achten die daran wirtschaftlich Interessierten auf z.B. sog. Prämiumwanderwege.
@Horst:
Vielleicht solten wir mal diskutieren, ob wir GPX-Tracks ausgewählter Wanderungen, die wir mal gemacht haben, Interessierten zur Verfügung stellen könnten, nachdem wir sie bei einer Gruppenwanderung kennengelernt haben. Oder auch in einer zweiten Auflage von Nicole Wunrams Buch "Nacktwandern" (
http://www.nacktwandern.de/images/grafi ... erbuch.jpg) über entsprechende Links bekanntgeben.
Oder vielleicht ist GARMIN bereit, Informationen über gewesene Nacktwanderungen auf schönen Strecken bereitzustellen:
http://gps.de/nacktwandern/ 2. Wie?
Ganz einfach: Je nach Gusto (a) entweder eine der angebotenen Gruppenwanderungen mitmachen oder (b) zu zweit, allein, als Familie in den Wald fahren, parken, sich ausziehen bzw. gleich nackt dort ankommen, das Nötige wie Wasser, Proviant, Karte / Navi mitnehmen, loswandern, unterwegs die einem Begegnenden freundlich grüßen, auf Fragen passende Auskunft geben, sich dadurch ggf. ergebende interessierte Gespräche situativ gestalten und genießen, die Landschaft, Flora und Fauna sowie die körperliche Aktivität genießen.
Es kommt nicht darauf an, was man an hat bzw. nicht an hat; es kommt darauf an, wie man auftritt: Wer wandert und davon überzeugt ist, dies nackt zu tun, wirkt auch überzeugend auf andere Wanderer, strahlt Gelassenheit, Ruhe, ja Sicherheit aus. Da kommen dann schon mal --bei plus 10° C-- Bemerkungen wie "Sie machen das ganz richtig. Wir sind schon verschwitzt, müssen gleich duschen und unsere Kleidung in die Wäsche geben." oder einfach die Frage nach einer Empfehlung für den richtigen Weg ...
3. Störung? Nö.
Störung ist nach Erfahrung vieler auf Wanderungen in der Gruppe, als Familie, zu zweit oder auch allein nie das Thema --aktuell nicht, seit Jahren nicht. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß wir in den letzten, vielen Jahren jemals gestört wurden, gestört haben oder daß dies hätte überhaupt passieren können.
Selbst seltene Begegnungen mit der Polizei erfolgten entspannt: Die Beamten stellten jeweils fest, daß wir nichts weiter taten, als zu wandern, und ausgesprochen freundlich auftraten. Selten, aber hin und wieder doch kommen einzelne Personen auf die Idee, die Polizei zu rufen, weil sie etwas beobachten und nicht einordnen können. Die Beamten müssen dann halt kommen und nachsehen. In einem Fall baten sie dann anschließend mit der Begründung, sie wären jetzt 35 km angereist, nur um festzustellen, daß alles in Ordnung sei, ob wir nicht in Zukunft unsere Nacktwanderungen bei ihnen ankündigen könnten, damit sie einzelne, unnötig besorgte Bürger beruhigen könnten
Ich habe es selbst in der Großstadt schon erlebt, daß ich von vier Bediensteten aus der Stadtbahn geholt wurde, weil ein offensichtlich übereifriger Mitarbeiter in der Leitzentrale es wohl für so ungewöhnlich fand, daß ich barfuß unterwegs war, daß er diese Aktion von Kollegen und Polizei auslöste [Die haben ja auch sonst nichts zu tun
]. Also mußte ich "dank" Hausrecht im "Öffentlichen" Personen-Nah-Verkehr (ÖPNV) ruhig bleiben, den unnötigen, absurden Blödsinn über mich ergehen lassen und auf die Polizeibeamten warten, um meinen Personalausweis kontrollieren zu lassen mit dem "völlig überraschenden" Ergebnis, daß gegen mich nichts vorläge.
Und immer, wenn ich mich an Situationen wie diese erinnere, muß ich an ein Bild denken, daß ich in einem Zug der Stadtbahn in Frankfurt/Main im August 2010 gesehen und photographiert habe:
[@Horst: Bitte hilf mir, es hier bereitzustellen; ich schicke es Dir per eMail]
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NEVER TRAVEL WITHOUT IT <<
Herzlich und mit nackigen Grüßen,
Tinerfeño