Wie und warum nackt sein? Solche Fragen überflüssig machen!

[Ralf Sprenger]

Hallo Eule,

Ja wir leben zwar heute in einer anderen Zeit, aber ich denke dass unsere Zeit nicht schlechter dafür geeignet ist, für den Naturismus zu werben, als vergangene Zeiten.
Und die beste Werbung für einen natürlich Umgang mit Nacktheit macht man in der Begegnung mit anderen Menschen. Da ist jede Begegnung eine Gelegenheit anderen Menschen einen Impuls zu geben, ihre Vorstellungen oder Vorurteile zu überdenken.
Daher gefällt mir der Ausdruck so gut, dass jeder ein Botschafter des Naturismus sein kann.
Ich bewege mich bei meinen nackten Touren, bzw. die ganze Gruppe während der gemeinsamen Fahrten auf ganz normalen Forstwegen. Diese sind mal mehr, mal weniger frequentiert von Wanderern, Mountainbikern und anderen Menschen. Diese Begegnungen sind wichtig und natürlich versuchen wir durch sehr freundliches Auftreten für uns zu werben. Das funktioniert auch wirklich gut und die Mitmenschen begegnen uns überwiegend freundlich.

Daher: Der Mut, den man aufbringen muss, wird überwiegend belohnt. Ich kann nur jedem dazu raten, dies einfach zu probieren.

[OSKAR]

Wenn man richtigerweise zu dem Schluss kommt, dass offensiv redliche Nacktheit zu praktizieren dazu führt, dass eigene Nacktheit und fremde Nacktheit allgemein selbstverständlicher und dieses angestrebt wird, stellt sich vielleicht für manchen die Frage, welche Probleme die dann fraglichen „Aktivisten“ sich einhandeln. Vorweg: Die Berichte solcher bisherigen „Aktivisten“ und eben auch meine eigene Erfahrung lauten: Praktisch keine Probleme beim Aufeinandertreffen mit Bekleideten bei eigener Nacktheit.

Das hat schlicht folgenden Grund: Die Akzeptanz redlicher Nacktheit ist viel, viel größer als allgemein vermutet wird, weil viel zu selten – auch von denjenigen, die es eigentlich praktizieren wollten – von der rechtlich erlaubten und sozialadäquaten Nacktheit im öffentliche Raum Gebrauch gemacht wird.

Bestätigt wird eine solche Einschätzung durch die von „statista“ bereitgestellten Daten: Circa 28 % der Deutschen über 18 Jahren fühlen sich wohl an Orten, an denen man nackt ist.

Statt Grafik hier der Link:
https://de.statista.com/infografik/2527 ... nackt-ist/

Eine beachtlich starke Gruppe. Das sind ungefähr 16.600.000 Menschen. Wie viele sich „belästig von Nackten“ fühlen, davon wird immer wieder einmal gesprochen, ist unbekannt geblieben und ein belästigungsfreies Leben gibt es nicht und wird nirgendwo garantiert. Und warum sollte sich jemand von einem nackten Körper belästigt fühlen. Nackte menschliche Körper sind allen sehr bekannt! Wer mit nackten Menschen in dem hier angesprochenen Umfeld Probleme bekommt, sollte zum Arzt gehen.

Also noch einmal: Offensiv redliche Nacktheit praktizieren, damit diese selbstverständlicher für alle wird!

[OSKAR]

Nachtrag zum Nachdenken:

Meine Grundüberlegung in den verschiedenen Beiträgen hier im Forum von mir lässt sich wie nachstehend lesen:

Nackt oder bekleidet –
keinem nirgendwo verleidet.
Toleranz und Freiheit muss es richten,
Differenzen gibt es so mit nichten!

Axel Geertz

[OSKAR]

Noch ein Nachtrag für die Literaten:

Der weiter oben von mir eingestellte Text (Nackt oder bekleidet….) ist in seiner schlichten Aussage im positiven Sinn wunderbar naiv. Inspiriert hat mich auch ein berühmter Text von Schiller. Dazu gibt der Copilot von Edge folgende Auskunft:

„Friedrich Schiller beschreibt in seiner Abhandlung Über naive und sentimentalische Dichtung die naive Dichtung als eine Form der Kunst, die durch eine unmittelbare Einheit mit der Natur und dem eigenen Selbst gekennzeichnet ist. Der naive Dichter, wie etwa Homer, ist laut Schiller „einig mit sich selbst und glücklich im Gefühl seiner Menschheit“. Diese Art von Dichtung spiegelt eine natürliche, ungekünstelte Wahrnehmung der Welt wider und steht im Gegensatz zur sentimentalischen Dichtung, die von Reflexion und einem Bewusstsein für den Verlust dieser ursprünglichen Einheit geprägt ist“.

Die dem „Naturismus“ verpflichteten Nackten wird das Herz aufgehen!

[onbydus]

Bestätigt wird eine solche Einschätzung durch die von „statista“ bereitgestellten Daten: Circa 28 % der Deutschen über 18 Jahren fühlen sich wohl an Orten, an denen man nackt ist.

Statt Grafik hier der Link:
https://de.statista.com/infografik/2527 ... nackt-ist/

Eine beachtlich starke Gruppe. Das sind ungefähr 16.600.000 Menschen.

Bei aber gerade mal 2.053 befragten Personen wohl eher nicht repräsentativ und kaum geeignet, daraus dann auf über 16 Millionen Menschen zu schließen.

Und umgekehrt heißt es auch dass sich 72% „eher unwohl“ oder „sehr unwohl“ fühlen.

[Konrad R.]

Ob eine Statistik repräsentativ ist, hängt nicht nur von der Anzahl ab, sondern auch davon, wie die Befragten ausgesucht wurden. Zufallsstichproben mit mind. 1.000 Befragten liefern bereits ein Ergebnis mit einer Fehlerquote von rd. 3 %.
Statista arbeitet sehr professionell und kann man unterstellen, dass deren Ergebnisse wissenschaftlichen Anforderungen genügen.

[Arno Nühm]

Bei aber gerade mal 2.053 befragten Personen wohl eher nicht repräsentativ und kaum geeignet, daraus dann auf über 16 Millionen Menschen zu schließen.

Die Stichprobengröße ist nicht das Problem. Ich habe die genauen Zahlen jetzt nicht im Kopf, aber wenn ich mich richtig erinnere [1] dann sollten die Ergebnisse bei der Stichprobengröße eigentlich auf 1-2% korrekt sein und zwar völlig unabhängig von der Größe der sog. Grundgesamtheit, d.h. der Anzahl der Personen über die man eigentlich etwas erfahren möchte, wenn, und das ist die entscheidendere Frage, man bei der Auswahl der Stichprobe keine Fehler gemacht hat. Und YouGov, d.h. das Unternehmen, dass die Umfrage durchgeführt hat, hat eigentlich einen recht soliden Ruf.

A.

[1] Ich habe mal eine paar Semester lang Statistik-Vorlesungen gehalten. Ist aber schon eine Weile her ...

[Eule]

Ralf Sprenger
Danke für deinen Beitrag. Ich denke ebenso. Wir hätten jetzt nach meinem Eindruck sogar die Möglichkeit, für die FKK in ihrem ursprünglichen Sinn zu werben, ohne hierbei auf die Extremformen zurück greifen zu müssen.

Mein Einwand richtete sich gegen die Aussage von Oskar:

Es ist eben auch ein Thema der Menschheitsgeschichte und so ist auch Thukydides (Griechischer Staatsmann *vor 454 v. Chr.; † ca. 399 v. Chr.) zu zitieren.

Zu dieser Zeit war der Begriff "FKK" noch nicht geboren.

Ach, weißt du Ralf, mir geht dieses phrasenhafte bildungsbürgerliche und dazu zwingende Geschwätz von Oskar einfach auf den Wecker. Was Oskar so von sich gibt, ist zwar nicht unbedingt falsch, aber er wiederholt sich ständig. Wir müssen hier wirklich nicht dafür herhalten, damit er sein Minderwertigkeitsgefühl pflegen kann.

[Eule]

@ Oskar

Die dem „Naturismus“ verpflichteten Nackten wird das Herz aufgehen!

Damit mir das Herz für den Naturismus aufgeht benötige ich keinen Schiller oder anderen Literaten. Mir genügt einfach das "So-Sein"!

[Ralf Sprenger]

Hallo Eule,

Ich bin komplett bei Dir bezüglich der Aussage, dass Du keine Schriftsteller oder Gelehrte brauchst, um Dich für das Nacktsein zu begeistern. Für mich zählt in erster Linie die unglaubliche Kraft, die Nacktheit mir selber gibt.

Nun Oskar, bzw. Axel ist halt sehr belesen und gibt halt Bezüge und Hinweise zu diversen, schlauen Menschen. Da ist ja letztlich nicht schlimmes dran. Und seine Art ist eben seine persönliche Art.
Uns eint aber doch alle, dass wir für das Nacktsein werben wollen, den Unentschlossenen vielleicht einfach das entscheidende Argument zu liefern, welchen sie brauchen.

Die Aussage ist doch aber eigentlich immer: Sei nackt, sei frei, sei mit dabei!