Wie schwierig der personelle Übergang werden kann, zeigt ein Vorgang aus dem unmittelbaren Vorspiel zur Wahl.
(Kleiner Einschub: Die Föderation wählt ihren Präsidenten mit den Stimmen aus den jeweiligen Landesverbänden. Jedem Landesverband steht eine bestimmte Anzahl von Stimmen zu. Diese Zahl wird im wesentlichen durch die Zahl ihrer Mitglieder bestimmt. In der technischen Durchführung werden bei den Abstimmungen die Stimmen von Vertretern der Landesverbände - sozusagen: Delegierte - abgegeben)
Unmittelbar vor der Wahl regte sich Widerspruch, denn der Vertreter der FFN hatte zusätzlich eine Funktion zwischen EUNAT und INF inne, was vorgeblich den Statuten der INF widersprechen würde. Dadurch wurde es kompliziert, denn erst mehrere, überaus kunstvoll eingeflechtete Entscheidungen und eine eigens angesetzten Abstimmung in dieser Frage ermöglichten es dem Vertreter der FFN, die Stimmen des gewichtigen Landesverbandes abzugeben. Im Ergebnis: 104:68 für Stéphane Deschênes.
Dieses kleine Detail verdeutlicht die INF schleppt einiges an Altlasten mit sich. Wer also die INF aus der "Bedeutungslosigkeit" befreien will - denn das ist genau der Anspruch den Stéphane Deschênes stellt - hat viel, viel zu tun.
FNW ♫ hat geschrieben:In social media geistert seit gestern ein dreisprachiger "Aufsatz", es gebe nun zwei Präsidenten des Dachverbands.
Natürlich gib es keine zwei Präsidenten. Allerdings wurde so etwas wie eine symbolische "Ehrenpräsidentschaft" geschaffen, die es tatsächlich in den Statuten so nicht gibt, die aber mit noch weniger "Macht" ausgestattet ist, als das Amt des Präsidenten, dessen "Macht" eh schon sehr,sehr gering ist. Im hiesigen Landesverband, dem DFK, gibt es übrigens auch so etwas wie eine "Ehrenpräsidentschaft" für ehemalige Präsidenten - natürlich ebenfalls ohne "Macht".
FNW ♫ hat geschrieben:Offenbar war dahinter die Sehnsucht einiger "Allzeit Getreuer", dass die Regentschaft der bisherigen - technisch durchaus effizienten - Präsidentin doch nie enden wolle.
Nebenbei: "Allzeit Getreue" sind nach einer alten - auch in der (vermeintlich) großen Politik gültigen Regel - in den seltensten Fällen "treu", sondern ganz schnell "untreu", wenn es dem eigenen Vorteil dient. Gelegentlich geht das schneller als du gucken kannst.
Die Liste der Aufgaben für Stéphane verlängert sich :
Relativ schnell wird die Gefahr auftauchen, dass sich die INF in einen großen europäischen Teil (sozusagen die EUNAT) und einen deutlich kleineren, außereuropäischen Teil aufteilt. Dem ist durch Hinzunahme der mitgliederstarken AANR in den außereuropäische Teil entgegenzuwirken, so dass ein Gleichgewicht entsteht und der außereuropäische Teil der INF für den innereuropäischen Teil interessanter wird.
Um es etwas unterhaltsamer für diejenigen Leser zu machen, die sich für die Politik der Nackten nicht sonderlich interessieren, will ich hier schnell ein Foto von einer Nacktradeltour (WNBR) durch die Innenstadt von Toronto einfügen :
Vorne rechts - mit Hut und auffallenden Bart - das ist besagter Stéphane Deschênes.
alle grüße
michael regenmacher
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