ynda hat geschrieben:Also indirekt bestätigst du doch das was ich geschrieben hab. Ob nun deine Brüder aus eigenem Antrieb
nicht mehr wollten, oder weil sie Ihre Lebenspartner nicht überzeugen konnten, spielt letztendlich keine Rolle.
Auch bei deinen Kindern spielte
Campingliesel hat geschrieben:Der Einfluß der Medien und auch der anderen Jugendlichen war eben zu groß, um eben nicht als einzige FKKlerin dazustehen.
eine große Rolle. Wenn eben die Freundinnen aus der Schule, und da rekrutiert sich der allergrößte Teil der
Freunde, nicht nackt am See sein wollen, geht das einzelne Mädel (oder auch Junge) auch nicht hin! Warum auch?!
In wie weit die Sexualisierung bei deiner älteren Tochter
Campingliesel hat geschrieben:... und zwar eben vor allem wegen der Sexualisierung.
einen negativen Einfluss hatte, und warum, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber es wär hilfreich wenn
du es an einem oder mehreren Beispielen veranschaulichen kannst.
Denn zu der Zeit war ich ja schon ne Weile sehr Erwachsen und hab die "Sexualiesierung" ganz sicherlich
völlig anders wahrgenommen, als es Jugendliche taten.
Ich jedenfalls denke, diese "Sexualisierung" wird als fast einziger negativer Einfluss auf das Verhalten der
Jugendlichen zur FKK fehl interpretiert.
Vor allem in Hinblick darauf, dass schon zu der Zeit Jugendliche viel öfter ihre eigenen Wege, ohne die Eltern
gingen. Da war die Freizeit mit Freunden viel wichtiger, als mit den Eltern.
Meine Meinung, du und andere dürfen natürlich gern eine andere haben.
Ob nun deine Brüder aus eigenem Antrieb
nicht mehr wollten, oder weil sie Ihre Lebenspartner nicht überzeugen konnten, spielt letztendlich keine Rolle.
Doch, das spielte schon eine Rolle. Sie lebten nämlich die FKK dann eben alleine aus, wenn sich mal die Gelegenheit dazu ergab. Und die Söhne des älteren Bruder hätten sogar nicht mal soviel dagegen, machen das aber auch von ihren Freunden abhängig. Von sich aus würden sie nicht auf einen Fkk-Platz gehen, aber wenn ihre Freunde das vorschlagen, dann schon. Wobei ich mich frage, warum sie dann nicht den ersten Schritt machen würden. Aber es ist halt einfacher, anderen etwas machzumachen oder mitzulaufen.
Wenn wir noch weiter mitsamt meinen Kindern im Verein geblieben wären, hätte sich die FKK bei ihnen auch viel mehr gefestigt und sie hätten dort ganz sicher auch einen eigenen Freundeskreis aufbauen können. Aber bloß die paar Urlaubswochen reichten dazu eben nicht aus. Außerdem waren sie dazu noch zu klein.
Bei mir war das in der Jugendzeit eben auch so, daß ich nicht nur auf die Schulfreundinnen angewiesen war, sondern hatte im Verein und auch im Urlaub einen eigenen Freundeskreis. Deswegen war es mir auch egal, was die Schulfreundinnen sagten.
Ich habe die Sexualisierung auch anders erlebt als meine Kinder im jugendlichen Alter. Nur hat mich das nicht interessiert und ich ließ mich dadurch nicht beeinflussen. Und natürlich habe ich den Unsinn mit der Intimrasur auch nicht mitgemacht, genauso wenig wie ich geraucht habe, nur weil die anderen das toll fanden. Ich habe eben einfach gelernt, daß ich nicht mit der großen Masse mitschwimmen muß - egal, um welche Moden oder sonstigen Massen "Must haves" es geht, wenn ich das eben nicht wollte.
Jugendliche richten sich aber eben meistens eher nach ihren Altersgenossen als den Eltern und da meine Töchter eben keine Gleichalltrigen kannten, die FKK machten, weil es kaum noch welche gab, konnten sie sich da auch nicht danach richten.
Ich und meine Altersgenossen, die FKK machten, hatten deshalb kein Problem, auch im jugendlichen Alter noch mit den Eltern in den Urlaub zu fahren, weil es eben dort auch genug Gleichaltrige gab, mit denen wir den Urlaub interessant gestalten konnten und nicht am Platz dauernd nur auf die Eltern angewiesen waren. Hauptsache, wir waren dort und konnten uns treffen und weitgehend machen, was wir wollten. Der Campingplatz bot ja auch genug Möglichkeiten dazu. Und das taten sogar noch manche 20jährige, die noch kein eigenes Geld verdienten, denn billiger und einfacher konnten sie keinen Urlaub haben. Vor Ort gingen sie natürlich trotzdem ihre eigenen Wege. Aber für die Unterkunft und Essen war eben gesorgt.
Bei meiner älteren Tochter, die eben in den 90ern schon einiges mitbekam, was z.b. Sex-Videos anging, und wovon ich sicher nicht alles erfuhr, dann solche Erfahrungen, wie sie mal erzählte, als sie hörte, daß ein paar Kerle sich als Spanner am Brombachsee herumtrieben, wo es schon inoffiziell die Möglichkeit gab, FKK zu machen oder was ihr halt viele andere ihrer Altersgenossen so erzählten. Jedenfalls hatte die FKK damals innerhalb dieser Jugendlichen-Kreisen ein sehr schlechtes Image bekommen. Darauf reagierten sie dann eben mit großer Prüderie und Ängsten. Sprüche wie "niemand darf meinen nackten Körper sehen" "mein Körper gehört nur mir" und ähnliches deuten darauf hin, daß sie ziemlich große Angst vor solchen Spannern und sonstigen Herumtreibern hatten. Daß diese Gefahren auf FKK-Campingplätzen oder in Vereinen kaum bestanden, glaubten sie dann eben auch nicht mehr. Und dann sollten sie sich auch noch rasieren, nur weil das total sexy sein sollte? Das machte die Sache ja noch schlimmer! Dadurch gerieten viele in einen Strudel von widersprüchlichen Aussagen, und das führte letztendlich dazu, daß sie am besten von der FKK wegblieben. Sie wußten eben nicht mehr, was sie davon halten sollten. So problemlos wie es vor den 90ern war, war das eben offenbar nicht mehr.
Die älteren Leute ließen sich davon eben nicht so beeinflussen, weil sie die FKK weitermachten, wie sie es immer taten. Außer daß eben einige mit der Intimrasur anfingen und das wiederum fanden die Jugendlichen wohl auch wieder nicht richtig. Oder sie wußten nicht mehr, wem sie es eigentlich dann noch recht machen sollten. Die einen sagten so, die anderen so. Jugendliche sind eben nicht so selbstsicher, daß sie nur das tun, was sie selber wollen. Sie richten sich immer nach dem, was "alle anderen" tun. Auch wenn sie selbst anders darüber denken. Aber sie wollen bloß eben kein Außenseiter sein!