Habe gerade selbst die Antwort gefunden (oder auch nicht). Das ist und bleibt ein Buch mit sieben Siegeln.
Hier ein Artikel aus dem Internet:
Die Münchner WeißwurstVeröffentlicht 16. Februar 2015 · Aktualisiert 7. August 2016
WeisswurstfrühstückDass sie das Mittagsläuten nicht hören dürfen, stammt aus der Zeit, in der es für die Weißwürste keine gescheite Kühlmöglichkeit gab. Diese Regel wird aber in manchen Wirtshäusern immer noch militant durchgesetzt, allerdings wohl weniger aus Tradition, sondern aus der merkantilen Einsicht, dass man mit kaum einem Gericht für so wenig Geld so wunderbar satt werden kann. Und deshalb treibt einen mancher Wirt nach zwölf unter dem Frischevorwand in den teureren Schweinsbraten oder das Münchner Kesselfleisch.
Elf Uhr ist der perfekte Zeitpunkt für’s Weißwurstfrühstück, da geht nämlich das Weißbier – was untrennbar mit den Kälbernen verbunden ist – nicht mehr so schnell in den Kopf, und man muss sich noch keine grantigen Blicke der Bedienung auf die Uhr gefallen lassen, was der Fall ist, wenn man kurz vor zwölf bestellt. Das sprichwörtliche „Fünf vor zwölf“, welches immer wieder gern von Umweltschützern und Friedensbewegten warnend skandiert wird, hat bestimmt seinen Ursprung in einem Münchner Wirtshaus. Eigentlich merkwürdig, weil diese Leute aus lauter Veganismus die Würste ja meist verschmähen.
Weisses BräuhausDazu gibt es Brezn (die hoaßn Brezn oder von mir aus Brezen aber niemals Brezeln) und süßen Senf. Was diese Beilagen angeht, gibt es keinerlei Spielraum. Keinen!
Die Brezn liegen ein einem Körberl auf dem Tisch, man bedient sich selber, aber nachher muss man sie bezahlen. „Wie viel habt ihr denn gehabt?“ fragt die Bedienung und sie hofft inständig, dass ihre Gäste keine Italiener sind, weil die meinen immer, das Brot sei gratis. Das gibt dann oft eine mordsmäßige Diskussion.
Münchner WeisswurstWeißwürste haben eine Besonderheit: sie sind in der Lage den Magen des Essers zwischen zwei Bissen von „gierig verfressen“ auf „pappsatt“ zu schalten. Bei welcher Anzahl dieses Phänomen einsetzt ist, individuell verschieden.
Ich persönlich halte es mit der Regel – drei sind zu wenig, fünf sind zu viel – also vier Stück und NIEMALS zwei Paar. Weißwürste gibt es nicht paarweise, sie sind, wie die Perlen einer Kette, hintereinander aufgereiht. Manche gehen sogar so weit, dass sie ausschließlich eine ungerade Zahl bestellen. Sie heißen im Plural übrigens nicht Würstel oder Würstchen, sondern Würscht. Eine Weißwurscht – zwei Weißwürscht.
Für gesundheitsbewusste Genießer schwimmt in dem kleinen Wurstschüsserl, in dem die Würste im heißen Wasser serviert werden, immer auch ein hübsches Sträußchen Petersilie. Der moderne, aufgeklärte und weltoffene Münchner schenkt „diesen Petersil“ galant der nächsten Veganerin und demonstriert damit Verständnis und Toleranz für Andersdenkende.