Viele Zeitzeugen kommen im Film von Heiko Kreft zu Wort. Dadurch wird die Geschichte der FKK zu einem großen Teil zu einer „erzählten“ Geschichte. Aber auch die eingespielten kurzen Analysen von Prof.Dr. Bernd Wedemeyer-Kolve sind hilfreich.
Insgesamt: „sehenswert“
Wenn sich ein Autor so viel Arbeit macht, dann wäre es unfair, es mit dieser Feststellung allein bewenden zu lassen.
Ich habe mir den Film daher noch einmal angeschaut und nach den besonderen Momenten gesucht. Ich bin fündig geworden. Es gibt tatsächlich einen Moment, an dem die erzählte Geschichte einen emotionalen Schlenker hat, und etwas aus der zweiten Ebene hinter den unterhaltsamen Schilderungen sichtbar wird.
Bei Minute 29:40 berichtet eine Zeitzeugin :
„Es war der schönste Urlaub den wir je erlebt haben. Als erwachsener Mensch drei Wochen nur zu spielen wie ein Kind nur zu baden, Gymnastik zu machen und sich frei bewegen zu können, dass war feines .. leben … sinn …“ In diesem Moment stockt ihre Stimme und werden ihre Emotionen sichtbar. Emotionen, die für einen kurzen Moment ihren Stimmklang verändern. Das ist nicht gespielt. Das ist echt.
Erst als sie von „diesem Buch … diese Amerikaner … in Amerika … “ spricht, findet sie ihren Sprachklang wieder.
Ich möchte … nicht verlegen, wenn es um die Bebilderung geht … ihre Worte „zu spielen wie ein Kind“ mit einem zeitnahen Hinweis aus den USA spiegeln.
Genauer: dem Süden der USA.
Dort wird regelmäßig auf dem Gelände des „Sunsport Gardens Family Naturist Resort“ das „Mid-Winter-Naturist-Festival“ gefeiert. Mehrere Tage lang.
„Als Erwachsener zu spielen wie ein Kind“ (hier: in der Form einer „Farbschlacht“) – das ist auch eine geeignete Bildunterschrift.
Solch eine Farbschlacht macht auch wirklich "kindischen" Spaß :
„Unsere Geschichte“ ist also „Unsere Gegenwart“. Die Sache mit dem „Als Erwachsene spielen wie die Kinder“ ist noch nicht vorbei.
Um jetzt ganz schnell die Kurve von den USA nach Deutschland zu kriegen, möchte ich den Hinweis anhängen, dass die Frau, welche rechts im ersten der beiden Bilder spielt, Klaudia Kellersch ist. Sie stammt aus Süddeutschland, hat es aber schon früh beruflich in die USA gezogen – ich traf sie bei einem der „Mee(h)r Erleben“ – Veranstaltungen des hiesigen DFK.
regenmacher
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