Hans H. hat geschrieben:Campingliesel hat geschrieben:Und zu dem Satz:muss ich auch sagen: das ist logisch! Wenn ich etwas unrichtig beschreibe, weil ich es nicht besser weiß, dann weiß ich erst einmal natürlich auch nicht, was an der Beschreibung falsch war - woher auch?Ich wüßte nicht, was an meinen Ausführungen falsch sein sollte.
Aber: das Schamgefühl betrachte ich aus der Sicht der Verhaltensforschung und ein wenig der Psychologie, mit der ich mich aber nur im Nebenfach beschäftigt hatte. Du siehst es aus einer "gefühlten" Sicht, die man durchaus auch verstehen kann. Da stimmt zwar der Begriff "Schamgefühl" nicht mit der wissenschaftlichen Sicht überein. Aus dieser wären die Ausführungen zu korrigieren.
Aber es ist wirklich die Frage, wen das hier interessieren würde. Es sind zu wenige. Als lassen wir es doch einfach so stehen, wie Du es als selbst empfundenes Schamgefühl formuliert hast. Über diese Empfindung kann diskutiert werden, denn die wird individuell auch verschieden sein. Aber die wissenschaftliche Sicht, die ja bis heute in Bezug auf die angeborene Komponente uneinheitlich (das heißt: etwas umstritten) ist, möchte ich in diesem Forum nicht mehr vertiefen.
Wenn meine Ansicht so falsch wäre, dann gäbe es vermutlich längst keine FKK mehr, denn dann wäre der Versuch der ersten FKKler, eine andere Sichtweise zu entwickeln und anders mit dem Schamgefühl umzugehen als bis dahin die gesamte Gesellschaft das tat, kläglich gescheitert.
Das Entscheidende bei der FKK ist ja gerade, daß man das Schamgefühl zwar noch hat, aber eben sich seiner Nacktheit nicht mehr schämt, wenn man nur einfach nackt ist, auch in Gegenwart von fremden Leuten.
Das Schamgefühl reduziert sich deshalb nur auf unerwünschte sexuelle Handlungen, die eben am FKK-Platz nicht stattfinden sollten, und bewirkt daher mehr Respekt und Rücksicht gegenüber anderen Leuten, selbst wenn man ein persönliches Interesse an jemandem hat. Oder wenn einem eben eine Frau bzw ein Mann gefällt. DAs erfordert dann eben eine gewisse Beherrschung, vor allem eben bei den Männern.
Genau das wird auch in Wikipdia erklärt. Das habe ich ja schon mehrmals hier im Forum zitiert, weil diese Unklarheit immer noch vorhanden ist. Und genau deswegen ist meine Darstellung nicht falsch.
Und das wird auch in der Psychologie und Verhaltensforschung nicht anders gesehen, was die Möglichkeit, überhaupt eine FKK zu "machen", angeht. Es gehört eben zum Ziel und Zweck der FKK, daß Nacktheit außerhalb der Familie möglich ist, ohne das sofort und automatisch mit Sexualität zu verbinden. Und trotzdem ein sexueller Mensch mit sexuellen Gefühlen zu bleiben.