Hans H. hat geschrieben:Aber ich werde Dir nicht erklären müssen, dass es nicht jeder fertig bringt, sich so zu verhalten. Und wenn man fast 30 Jahre unter diesen Nachbarn lebt, kann man nicht plötzlich in diese Richtung sein Verhalten ändern, ohne von denen für Klapsmühlen-fällig gehalten zu werden.
Genau das ist m. E. nach das Problem.
Wenn man fast 30 Jahre entweder verheimlicht, wie man ist oder bisher nie so war, wie man vorgibt nun zu sein...tja dann.
Das ist bei mir definitiv nicht der Fall.
Ich habe meine Lebensweise nie verborgen. Warum auch? Leute in Schutzwesten, bis an die Zähne bewaffnet, erscheinen mir gefährlicher als jemand, bei dem man das Genital baumeln(!) sieht.
Ich habe mal trennungsbedingt vier Jahre in einer Obergeschosswohnung gelebt. Wie immer: nackt. Auch auf dem Balkon, den ich der Nachbarn wegen mit Sichtschutz versehen hatte. Mein damaliger wirklich sympathischer Vermieter, der - jünger als ich - seit 10 Jahren verstorben ist, erzählte mir bei einem unserer Whisky Abende, die Nachbarin von gegenüber habe sich bei ihm beschwert, ich sei nackt auf dem Balkon.
Ich hab das dann überprüft und konnte feststellen, ja, sie konnte zwar nicht mein mit Abstand gefährlichstes Körperteil baumeln SEHEN, aber erahnen, das es nicht verhüllt war.
Eine zeitlang später haben wir dann mal mit deren Mann einen Whisky probiert und er bestätigte, sie habe da ein Problem.
Auf meine Frage, wie sie denn zu ihren Kindern gekommen seien, hat er mir nicht geantwortet.
Ich hab den Rest der Zeit dort weiterhin so gelebt. Es gab keine Probleme.
Das ist das, was ich hier und sonst versuche zu vermitteln. Ich tue niemandem etwas. Ich LEBE.
Mein Leben!
Was ist daran so schwer?
Wir lassen den Kuttenträgern ihre Kutten, den Tatauierten ihre Verunstaltungen, den Sprayern unsere Wände...
Warum nicht mir mein Leben?
Wenn man natürlich devot nicht SEIN Leben führt, sondern das der Nachbarn, sollte man sich überlegen, was es bedeutet, sich seiner selbst bewusst zu sein.