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Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Eisbär » Mi 23. Mär 2016, 03:13

Bummler hat geschrieben:Schön wäre es außerdem noch, wenn die Bedeutung oder Aussage fortschrittlich wäre, also das Gute betonen und das Schlechte kritisieren würde.

Als alter Zyniker habe ich eine Neigung zu Künstlern, die bewußt Regeln und Tabus brechen. Damit wäre Kunst die Du ablehnst für mich genau deshalb Kunst, weil sie mit Deinen Sehgewohnheiten bricht.
Wenn ich als Kritik an abstrakter Kunst ein Strichmänchen auf Leinwand in einer Vernissage ausstelle, wird es in dem Moment Kunst, wo Du dich über diese "Frechheit" aufregst.
Und was heißt in diesen Tagen schon das Gute betonen und das Schlechte kritisieren? Für manche ist heute ein Dorf ohne Autobahnanschluß schlecht und ein Zaun vor traumatisierten Kindern gut. Die Afd will zurück zur Atomkraft und Linken das bedingungslose Grundeinkommen.
Der Planet ist komplett irre, also wer will da sagen was Kunst oder Müll ist?
:D

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von barefreude » Mi 23. Mär 2016, 09:10

Eule hat geschrieben:Wir müssen also unsere Sehgewohnheiten ändern. Weg von dem Schönen, dem Erbaulichen hin zu dem Wesentlichen.

Ich genieße es, ins Museum zu gehen, einen Film oder Bilder anzuschauen, weil ich seine Aussage erkenne und bestätigen kann oder nicht. Ich genieße es, mir dafür Zeit zu nehmen. Ist wie Wellness, geistige Erholung. Einen "müssen" gibt es gar nicht, schon gar nicht, wenn es um die schönen und unwichtigen Dinge des Lebens geht.

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Bummler » Mi 23. Mär 2016, 10:13

Hans H. hat geschrieben:Wie willst du das eingrenzen?


In dem ich Kunst definiere. Also nicht ich, sondern die Künstler. Das die sich nicht einig sind liegt wohl mehr an persönlichen Eigenschaften als daran das es nicht gehen würde. Kunst als imaginären Begriff zu verstehen berechtigt doch noch lange nicht zu bedingungslosen Rechten. Dafür, also für die Kunstfreiheit, bedarf es doch wohl einer rationale Begründung. Die Freiheit an sich ist doch ein hohes Gut, deren Schutz durch die Gemeinschaft aber eine Gegenleistung der Künstler für die Gemeinschaft erfordert. Ich leite also aus der Gewährleistung der Kunstfreiheit eine Aufgabe der Kunst ab, nämlich die der Gesellschaft zu nützen. Alles andere ist Missbrauch der Freiheit und zu sanktionieren oder wenigstens abzulehnen.

Das ist doch ganz einfach und hat überhaupt nichts mit totalitären Systemen zu tun.
Im Gegenteil durch die Liberalisierung der Einstellung zur Kunst werden Kitsch, Nonsens und Triviales Tür und Tor geöffnet, was nicht nur zum Unverstand, sondern sogar zur Ablehnung von solcherart Kunst und, was ja das eigentlich tragische ist, zur Ablehnung von Kunst allgemein führt.

Eisbär hat geschrieben:Und was heißt in diesen Tagen schon das Gute betonen und das Schlechte kritisieren?


Das wäre zumindest eine Aufgabe der sich der Künstler stellen könnte.
Als Maler würde mir zu aktuellen politischen Problemen sofort Hieronymus Bosch einfallen, als Musiker Richard Wagner.
Da wird der Verstand durch das Gefühl derart gnadenlos angeregt, dass man um eine Beschäftigung mit den Themen gar nicht mehr drum herum kommt.
Apropos Wagner. Ist das nicht auch eine Art der Zensur, wenn Wagners Musik aus nur dem Grund nicht vorgeführt wird, weil die Nazis sie missbraucht haben?

Wobei diese Einschränkung der Kunstfreiheit doch allemal verständlich wäre.

 

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Eisbär » Mi 23. Mär 2016, 23:47

Bummler hat geschrieben:Die Freiheit an sich ist doch ein hohes Gut, deren Schutz durch die Gemeinschaft aber eine Gegenleistung der Künstler für die Gemeinschaft erfordert. Ich leite also aus der Gewährleistung der Kunstfreiheit eine Aufgabe der Kunst ab, nämlich die der Gesellschaft zu nützen. Alles andere ist Missbrauch der Freiheit und zu sanktionieren oder wenigstens abzulehnen.

Also die Freiheit der Kunst durch Sanktionen einschränken, um die Freiheit der Kunst zu erhalten? Hää?

Bummler hat geschrieben:
Eisbär hat geschrieben:Und was heißt in diesen Tagen schon das Gute betonen und das Schlechte kritisieren?


Das wäre zumindest eine Aufgabe der sich der Künstler stellen könnte.
Als Maler würde mir zu aktuellen politischen Problemen sofort Hieronymus Bosch einfallen, als Musiker Richard Wagner.

Na der alte Hyronimus wurde sicher seinerzeit auch als wenig erbaulich oder künstlerisch abgelehnt.,
Und Richard Wagner... na der findet doch Anklang sowohl bei den guten, wie auch denen die ich mal als die Schlechten bezeichnen würde. Wen soll der also weiterbringen.

Ich denke neue Zeiten und neue Probleme dürfen durchaus in neuer Kunst behandelt, oder auch von ihr ignoriert werden.
Du willst nicht dass Kitsch zur Kunst wird? Nun, die Bilder von Pierre & Gilles würde ich jetzt mal deutlich als künstlerisches Werk bezeichnen, wobei sie extrem kitschig sind. Ich steh zwar mehr auf Fotografie als auf Malerei, aber über das Sofa würde ich mir deren Werke nicht hängen. Das gleiche mit Joel-Peter Witkin... seine Bilder und Lebensgeschichte beeindrucken mich. Haben sie was positives? Nicht wirklich. Kritisieren sie Missstände? Auch nicht wirklich. Sind sie Kunst? Durchaus, auch wenn diese Kunst teils echt weh tut.
Der einzige Zweck von Kunst den ich erkennen kann ist der, zu entstehen, da zu sein und allen Reglementierungen zu trotzen.
Das definieren zu wollen ist in etwa so aussichtslos wie den Begriff "Wohlklang" allgemein definieren zu wollen. Bei mir schütten Goa und Psy-Trance Glückshormone aus, für andere muß es Blasmusik, der Wagner oder das Jamba-Küken sein. Wohlklang waren Nirvana und King Crimson. Wenn ich deinen Anspruch an Kunst auf die Kunst der musikalischen Unterhaltung übertrage, dürfte man aber nur noch "Mein Freund der Baum" und "Wozu sind Kriege da" hören.
:-)

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Aria » Do 24. Mär 2016, 20:35

Bummler hat geschrieben:Apropos Wagner. Ist das nicht auch eine Art der Zensur, wenn Wagners Musik aus nur dem Grund nicht vorgeführt wird, weil die Nazis sie missbraucht haben?
Nazis haben Wagners Musik nicht missbraucht, sondern verehrt. Zumindest Hitler hat schon in seinen jungen Jahren Wagner verehrt, besonders Wagners erste erfolgreiche Oper „Rienzi“. Daran ist nichts auszusetzen, das steht jedem frei.

Dass nach dem Krieg keiner mehr von dieser Oper wissen wollte, ist halt eine Folge der Liebe Hitlers zu ihr: Man wollte damit nicht in Verbindung gebracht werden. Die anderen Opern Wagners wurden und werden durchaus gespielt und erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Wagnerianern. Allerdings nur bei diesen, andere stehen indifferent dazu oder lehnen sie ganz ab.

Auch ich kann seine Musik nicht ausstehen. Weil sie zu bombastisch daher kommt. Dazu die Deutschtümelei und Mystik der Stoffe, was zur 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts passte, doch ist das nichts für heute, außer vielleicht für Nationalisten, die heute (wieder) ähnlich denken und fühlen wie früher Wagner und Hitler. Das jedoch ist nur meine persönliche Meinung, andere mögen eine andere haben, wozu sie freilich jedes Recht haben, denn wie vielleicht bekannt, ist leben und leben lassen mein Leitspruch.

 
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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Eule » Do 24. Mär 2016, 22:27

Jetzt sind wir wieder weit vom Thema abgekommen. Konzentrieren wir uns wieder auf das Thema dieses Threads.

 

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Eisbär » Do 24. Mär 2016, 23:21

Eule hat geschrieben:Jetzt sind wir wieder weit vom Thema abgekommen. Konzentrieren wir uns wieder auf das Thema dieses Threads.

Tun wir doch. Du erinnerst Dich an den Eingangspost?
Wenn im Museum ein Bild hängt, auf dem eine Frau nackt ist, dann ist das Kunst.
Wenn sich jetzt aber eine Frau nackt vor das Bild setzt, dann ist das Exhibitionismus

Was ist Kunst und wer muß weg?
:D

 
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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Eule » Sa 26. Mär 2016, 23:16

@ Eisbär
Das Bildnis einer unbekleideten Frau ist nicht deswegen Kunst, weil es im Museum hängt. Ich habe schon Aktbilder einer "Künstlerin" gesehen, die keinesfalls die Kriterien für ein Kunstwerk erfüllten. Bei der Kunst kommt es nicht nur darauf an, was dargestellt wird, sondern, wie.

Eine unbekleidete Frau im Museum kann keine Kunst sein, weil wir lebende Organismen an sich nicht als ein Kunstwerk betrachten. Es ist hier lediglich die Frage, ob es angebracht ist oder nicht, so ins Museum zu gehen.

 

Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Eisbär » Sa 26. Mär 2016, 23:23

Eule hat geschrieben:Bei der Kunst kommt es nicht nur darauf an, was dargestellt wird, sondern, wie.
Eine unbekleidete Frau im Museum kann keine Kunst sein, weil wir lebende Organismen an sich nicht als ein Kunstwerk betrachten. Es ist hier lediglich die Frage, ob es angebracht ist oder nicht, so ins Museum zu gehen.

Der Logik folgend kann Aktionskunst per se keine Kunst sein weil ja Menschen dabei sind.
Daneben muß ich widersprechen, dass WIR lebende Organismen nicht als Kunstwerk betrachten. Habe gerade alte Urlaubsfotos auf dem Monitor und ich muß sagen, dass meine Frau und insbesondere meine Kinder in all ihrer Perfektion durchaus Kunstwerke sind.
:D

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Re: Warum nackt und nackt nicht dasselbe sind

Beitrag von Aria » So 27. Mär 2016, 13:04

Eule hat geschrieben:Bei der Kunst kommt es nicht nur darauf an, was dargestellt wird, sondern, wie.

Eine unbekleidete Frau im Museum kann keine Kunst sein, weil wir lebende Organismen an sich nicht als ein Kunstwerk betrachten.
Selten so etwas Dämliches gelesen.

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