FKK-Freunde.info

@ chrismulle
Nein, ich meine nicht ein Fremdschämen.

Wenn ich auf das Schamgefühl Dritter eingehe, dann übe ich Rücksicht auf den Dritten aus. Ich schäme mich also nicht deswegen, weil dieser sich schämt. Sonder ich berücksichtige und nehme sein Schamgefühl wahr.

Ja das tue ich in so einem Fall durchaus, dezent bei Fremden und auch mal direkter bei Freunden. Jedoch greife ich niemanden (auch nicht verbal) deswegen an Sondern über mich in Rücksicht.

Wenn ich auf das Schamgefühl Dritter eingehe, dann übe ich Rücksicht auf den Dritten aus. Ich schäme mich also nicht deswegen, weil dieser sich schämt. Sonder ich berücksichtige und nehme sein Schamgefühl wahr.[/quote]


Das trifft es wohl ziemlich gut.

Unsere sämtlichen Enkel haben Probleme mit anderen Angehörigen bekommen, weil sie mit uns im FKK-Urlaub oder auf unserem Gelände waren. Es gab dumme und allerdümmste Bemerkungen. Sicher werden sie kaum Freunden oder Mitschülerinnen von der Zeit mit uns erzählt haben. Kinder und Jugendliche stehen zu oft in solchen Konfliktsituationen.
Unsere jüngste Enkelin war zum Schluss noch mit uns im Schwimmbad um schwimmen zu lernen. Es war durchaus erfolgreich. Sie bekam auch regelmäßig Basesachen mit, die sie dann auch gern vorführen wollte. Meist gab es deshalb aber keine Probleme. Der Mutter gefiel das nicht. Sie wollte unbedingt, dass ihre Eltern mitkommen. Sie sollten ja auch ihre Erfolge sehen. Sie erreichte, dass sie mit ihr in ein anderes Schwimmbad gingen. Danach kam sie nicht mehr mit. Damals war sie noch 5 Jahre alt. Die andere Enkel waren einiges älter, als sie aufhörten, mitzukommen. Mit dem ältesten habe ich mich auch darüber unterhalten, was Nacktheit für mich bedeutet. Durch einen Umzug waren wir weniger zusammen und später hatte sich seine Einstellung schon sehr verändert. Er hatte sich seinem Vater angeglichen, der Nacktheit einfach unmöglich findet.
An anderer Stelle hatte ich schon mal gefragt, wie man Kinder stärkt und ihnen hilft, mit solchen Konflikten zurecht zu kommen. Nachdem viele Kinder von FKKlern nicht mehr dabei sind, wurden die Enkel mitgebracht und freudig begrüßt.

@ BOeinNackter
Du hast einen sehr schönen und informativen Beitrag geschrieben. Dieser macht deutlich, dass das Umfeld einen sehr starken Einfluss ausübt und die Vorurteile der FKK zum großen Teil erst produziert. Für die Kinder hat die Nacktheit keine Bedeutung, bis dieses ihnen beigebracht wird.

Bei meiner Tochter war es so, dass es zwei unterschiedliche Schwimmbäder gab. Im hellen Schwimmbad, also über Tag, ging man mit dem Badeanzug zum Schwimmen. Im dunklen Schwimmbad, am Abend, gingen wir zum FKK-Schwimmen.

In diesem Forum oder im alten Forum habe ich darüber berichtet, dass meine Tochter einmal, als sie einen neuen Badeanzug bekam, sie war 5 Jahre als, sie diesen Badeanzug auch beim FKK-Schwimmen vorzeigen wollte. Das Kind präsentierte voller Stolz diesen neuen Badeanzug und obgleich das Kind schon über mehr als einem Jahr regelmäßig beim FKK-Schwimmen dabei war und nie einen Badeanzug oder dergleichen trug wurde ich von einer Frau angesprochen, die sich durch den Anblick dieses kindlichen Badeanzug in ihrer Nacktheit unangenehm berührt sah und mich ausdrücklich darum bat, beim nächsten Mal solle meine Tochter ohne Badeanzug kommen. So kann aus einer Freiheit ein Zwang werden, was natürlich auf die Kinder und Jugendlichen eine abschreckende Wirkung hat.

Zwei Gedanken gehen mir durch den Kopf:

1. Es ist durchaus verständlich, dass wenn kleine Kinder etwas neues haben, sie das natürlich auch gerne präsentieren möchten. Trotzdem hätte ich versucht, ihr das auszureden, da es ja zum FKK-Schwimmen gehen sollte.

2. Wie kann sich eine erwachsene Frau von einem kleinen Mädchen im Badeanzug unangenehm berührt fühlen?

Blood Moors hat geschrieben:Zwei Gedanken gehen mir durch den Kopf:

1. Es ist durchaus verständlich, dass wenn kleine Kinder etwas neues haben, sie das natürlich auch gerne präsentieren möchten. Trotzdem hätte ich versucht, ihr das auszureden, da es ja zum FKK-Schwimmen gehen sollte.

2. Wie kann sich eine erwachsene Frau von einem kleinen Mädchen im Badeanzug unangenehm berührt fühlen?

Die Fragen stellen sich,
aber leider nicht bei >>EULE, er wird dir und uns sicherlich ein fachmännische und pädagogisch sehr
präzise Antwort geben können.

@ Blood Moors

Es ist durchaus verständlich, dass wenn kleine Kinder etwas neues haben, sie das natürlich auch gerne präsentieren möchten. Trotzdem hätte ich versucht, ihr das auszureden, da es ja zum FKK-Schwimmen gehen sollte.

Ich brauchte weder vorher noch nachher meiner Tochter auszureden, mit Badeanzug zum FKK-Schwimmen zu gehen. Wenn es für das Kind wichtig ist, mit großem Stolz diesen neuen Badeanzug zu präsentieren, warum soll man dem Kind diesen Stolz nehmen?

Wie kann sich eine erwachsene Frau von einem kleinen Mädchen im Badeanzug unangenehm berührt fühlen?

Für mich war dieses ein Zeichen dafür, mit wie wenig Selbstbewusstsein viele FKK'ler beim FKK-Schwimmen teilnehmen. Auch unter den FKK'lern ist die Nacktheit als solches nichts selbstverständliches und natürliches. Die Befreiung von dem überholten Nacktheitsverständnis der bürgerlichen Moral lässt sich mit dem Ablegen der Kleidung eben nicht erreichen und sichern. Hier liegt noch ein weiter Weg vor uns.

Blood Moors hat geschrieben:Zwei Gedanken gehen mir durch den Kopf:

1. Es ist durchaus verständlich, dass wenn kleine Kinder etwas neues haben, sie das natürlich auch gerne präsentieren möchten. Trotzdem hätte ich versucht, ihr das auszureden, da es ja zum FKK-Schwimmen gehen sollte.

2. Wie kann sich eine erwachsene Frau von einem kleinen Mädchen im Badeanzug unangenehm berührt fühlen?

Ich finde, es ist eine Notlösung, Kinder oder andere Menschen zu drängen oder gar zu zwingen, nackt zu sein. Natürlich akzeptieren Bekleidete und eben viele Eltern andererseits nicht ohne weiteres nackte Kinder oder Erwachsene. Ich finde es aber traurig, wenn einem nichts anderes einfällt, als zu sagen, Kleidung ist hier verboten.
Wer ein gutes Beispiel sein will, kann sich bei jeder Gelegnheit ausziehen und sollte das auch offen gegenüber Anderen vertreten. Erwachsene, die das nicht tun, können auch von Kindern nicht erwarten, dass sie sich dem Üblichen widersetzen. FKK sollte nicht vorrangig mit Verboten arbeiten sondern mit Einladung, Erlaubnissen, Offenheit und Abweichung von den verbreiteten Gepflogenheiten. Wenn liebe Mitmenschen locker, scheinbar tolerant, über das Thema FKK hinweg gehen, kann darin auch eine erfolgreiche Vermeidung von Auseinandersetzung liegen.

Ich finde, es ist ein großer Unterschied, ob man sich kleidet, um seinen Körper schamhaft zu bedecken oder ob man eine Kleidung an sich richtig toll findet, weil sie vielleicht sogar den Körper zur Geltung bringt. Zu diesem Thema gibt es unendlich viele Aspekte, mit denen man kaum ein Ende der Auseinandersetzung findet. Ich habe das nur mal aus tänzerischer Sicht betrachtet. Jeder mag ausprobieren, welche Möglichkeiten es gibt und wie sich das alles anfühlt oder die Bewegung beeinflußt.
Gut, bei kleinen Kindern hörte ich letztens von Problemen mit diesen Nixenschwänzen, mit denen man schwimmen kann. Ich finde die Dinger furchtbar. Aber ist das nun Kleidung oder Spielzeug.
Ich finde die Dinger übrigens besonders deshalb so schlimm, weil sie so ein typisches, verkitschtes Mädchenspielzeug sind. Sie haben meist nicht annähernd die Qualität von Schwimmflossen. Reicht für Mädchen so ein funktionsarmes Spielzeug?
Der Trend geht heute nicht nur zur Nacktscham, es geht auch um mehr Prägung zum geschlechtkonformen Rollenverhalten, zu medialen, virtuellen Erlebniswelten, anstelle von echtem sinnlichen Erleben und zur erstarkenden Tabuisierung von Sexualität.

Übrigens möchte ich die angebliche Betroffenheit jener Frau bezweifeln. Ging es ihr nicht viel mehr um die Einhaltung einer Ordnung, dessen Übertretung, auch von kleinen Kindern, ihre Begeisterung fürs Nacktsein so leicht ins Wanken bringen? Sie scheint nicht sehr robust zu sein.