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SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Hinweis auf Sendungen in Radio und Fernsehen, sowie Artikel in Printmedien. Medienanfragen von Presse, Radio und TV.
 
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SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Waldkauz » Fr 20. Jul 2018, 16:54

Gerade läuft in SWR 2 die Sendung Forum, die sich heute mit dem Thema

„Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

befaßt.

Es diskutieren:
  • Prof. Dr. Konrad Liessmann, Philosoph, Universität Wien
  • Prof. Dr. Maren Möhring, Kulturwissenschaftlerin, Universität Leipzig
  • Prof. Dr. Konrad Weller, Sexualwissenschaftler, Universität Merseburg
Einige Erläuterungen zum Thema der Sendung bei SWR 2.

Die gesamte Sendung gibt es hier als MP3 zum Herunterladen (37,6 MB).

Sie wird außerdem heute um 20.15 bis 21.00 Uhr in SWR Aktuell wiederholt. (Gemeint ist das Hörfunkprogramm. Um die Hörer und Zuschauer zu verwirren, hat der SWR nämlich seit kurzem dem Informationsprogramm im Radio, den Landesnachrichten im Fernsehen, den Nachrichten in allen Hörfunkprogrammen und dem Nachrichtenangebot im Internet den gleichen Namen „SWR Aktuell“ gegeben.)

Grüßle
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Re: SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Tim007 » Fr 20. Jul 2018, 17:05

Interessant die folgende Aussage in der Vorankündigung:

"Gleichwohl würden die meisten niemals zuhause splitternackt herumlaufen, schon gar nicht vor den Kindern, den Partnern, ..."

Ist das so?
Bin ich schamlos?

 
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Re: SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Waldkauz » Fr 20. Jul 2018, 17:21

Tim007 hat geschrieben:Bin ich schamlos?

Das weiß ich nicht - ich kenne dich ja nicht ...

Dieses Wort kommt im Text aber auch gar nicht vor.

Unterstellt, die Schlußfolgerung (Wer zu Hause nackt herumläuft, ist schamlos.) sei richtig, wären wir wohl alle schamlos.

Ich würde aber eher diejenigen als schamlos bezeichnen, die rücksichtslos die Gehwege zuparken. Das wird immer schlimmer!

Für die Beantwortung deiner Frage kommt es aus meiner Sicht also nicht darauf an, wie du zu Hause herumläufst, sondern wie du das mit dem Parken hältst.

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Re: SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Aria » Sa 21. Jul 2018, 19:56

Vielen Dank, Waldkauz, für den Hinweis auf diese sehr interessante Sendung.

Ich habe mir während der Sendung ein paar für mich interessante Dinge notiert und gebe sie hier nun sinngemäß zur Diskussion weiter:

- Unser natürlicher Zustand ist mittlerweile der bekleidete Zustand.

- Nacktheit ist auch die Preisgabe der Intimität, d.h. die nackte Haut ist hoch erotisch konnotiert, ist hoch sexualisiert.

- Büromöbel für Frauen sehen anders aus als die für Männer: Frauen brauchen Tische mit Sichtschutz vorne, damit man beim Betreten des Raumes nicht die (nackten) Knie der Frau sehen kann.

- Die Tochter kam neulich aus der Schule (Gymnasium) nach Hause und sagte, der Lehrer hätte gesagt, sie dürfen nicht mehr mit bauchfreien Tops in die Schule kommen, was sie, die Tochter, völlig in Ordnung fand.

- Die Hippie-Bewegung hätte Ungepflegtheit mit Natürlichkeit verwechselt.

- Jetzt ist der glatte, gestaltete Körper das Ideal, wie es einst auch in der Antike gewesen ist. Derjenige, der jetzt diesem Ideal nicht entspricht, gilt als ungepflegt; er hat es im moralischen Sinne versagt, weil er es offensichtlich nicht geschafft hat, ins Fitnessstudio zu gehen und aus sich was zu machen.

- Auch die frühen FKK-ler haben schon darauf geachtet, einen schönen, schlanken Körper zu haben bzw. zu zeigen, dies auch, weil sie die antiken Statuen als Referenz ansahen.

- Man habe damals gesagt: Wir müssen das Korsett abschaffen bzw. durch Muskelkorsett ersetzen.

- Das Gute an der Nacktheit war damals auch, dass man sah, wer beschnitten, also Jude war, selbst wenn er getauft war und sich zum Christentum bekannt hatte.

- Das Feiern der Nacktheit als Hinwendung zur Natürlichkeit der FKK-Bewegung korrespondiert(e) gleichzeitig mit der ärgsten Prüderie, die man sich denken kann.

- In der DDR praktizierte mehr als die Hälfte der Bevölkerung die FKK: 80 % der Erwachsenen und 2/3 der Jugendlichen haben Anfang der 1990er Jahren Erfahrung mit der FKK gehabt – mittlerweil haben sich diese Werte halbiert. In Kindergärten wurde früher bei Hitze nackt geduscht, während heute das nicht mehr stattfindet, weil die Erzieher befürchten, man würde ihnen sexuelle Motive unterstellen, wenn sie das zuließen.

- Auch während der Hochkonjunktur der FKK gab es Widerstand bei Jugendlichen mit ihren Eltern auf FKK-Plätzen nackt sein zu müssen, nur war FKK damals so in, dass kaum einer es wagte, dagegen ernsthaft zu protestieren. Sie wurden dazu genötigt, auch weil „alle“ nackt waren, und der Druck auf „Abweichler“ damals wesentlich größer war als heute. So die heutigen Aussagen von Leuten, die damals Jugendliche in der Pubertät waren.

- Was jetzt mit der Ablehnung der Nacktheit in weiten Kreisen der Bevölkerung geschieht, ist in gewisser Weise ein Rückfall in die Prüderie des 19. Jahrhunderts, obwohl die Erkenntnisse von Sigmund Freud, die seinerzeit auch dazu beigetragen haben, sich daraus zu befreien, nach wie vor gelten.

- Die Philosophen sagen: Wenn wir uns der Nacktheit schämen, schämen wir uns letztlich nur unserer tierischen Herkunft. Unsere Kleidung, die ja immer eine künstliche ist, soll diese Verwandtschaft kaschieren, weil uns gerade das am augenscheinlichsten von den Tieren unterscheidet.

- Prof. Dr. Konrad Weller, einer der Diskutanten, sagte, er hätte als Kind in der DDR noch einen nackten Schwimmunterricht erhalten.

Natürlich wurde in der Sendung noch mehr gesagt - sie ist in der Mediathek vorhanden.

 

Re: SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Ginkgo » Sa 21. Jul 2018, 20:05

In Kindergärten wurde früher bei Hitze nackt geduscht, während heute das nicht mehr stattfindet, weil die Erzieher befürchten, man würde ihnen sexuelle Motive unterstellen, wenn sie das zuließen.


Leider ist es so. Ich arbeite selber im sozialen Bereich. Schade, dass selbst die Kleinsten sich nicht mehr frei entfalten können.

 

Re: SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Babyboomer » So 22. Jul 2018, 19:21

@aria
Danke für die Zusammenfassung.

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Re: SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Bummler » Mo 23. Jul 2018, 12:00

Ich konnte den Beitrag noch nicht hören, wobei Frau Möhring hier ja schon mal zitiert wurde und mir bekannt ist, deshalb der beitrag sicher hörenswert ist. Allerdings scheint mir nur der Status quo thematisiert zu sein.



Aria hat geschrieben:
- Was jetzt mit der Ablehnung der Nacktheit in weiten Kreisen der Bevölkerung geschieht, ist in gewisser Weise ein Rückfall in die Prüderie des 19. Jahrhunderts, obwohl die Erkenntnisse von Sigmund Freud, die seinerzeit auch dazu beigetragen haben, sich daraus zu befreien, nach wie vor gelten.




Haben sich die Wissenschaftler auch damit auseinander gesetzt, warum diese Ablehnung so stark geworden ist und warum die Nacktheit zurück gegangen ist?

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Re: SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Aria » Mo 23. Jul 2018, 13:30

Bummler hat geschrieben:
Aria hat geschrieben:- Was jetzt mit der Ablehnung der Nacktheit in weiten Kreisen der Bevölkerung geschieht, ist in gewisser Weise ein Rückfall in die Prüderie des 19. Jahrhunderts, obwohl die Erkenntnisse von Sigmund Freud, die seinerzeit auch dazu beigetragen haben, sich daraus zu befreien, nach wie vor gelten.
Haben sich die Wissenschaftler auch damit auseinander gesetzt, warum diese Ablehnung so stark geworden ist und warum die Nacktheit zurück gegangen ist?
Nein, sie haben nur allgemein davon gesprochen bzw. festgestellt, dass dies eine Gegenbewegung zu den Freiheiten sei, die die 1960er bis 1980er Jahre gebracht haben. Es gebe eine Diskrepanz zwischen dem, was in der Gesellschaft geredet wird, und dem, was man privat zulässt. Konkret: Nach außen gibt man sich als weltoffen und tolerant, aber wenn es real/ernst wird bzw. wenn man selbst betroffen ist, ist davon nichts mehr zu spüren. Es herrsche wieder Angst davor, aus der Reihe zu tanzen.

 
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Re: SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Nacktfrosch » Mo 23. Jul 2018, 13:56

Diese Diskussion hat das Thema "Warum wir uns entblössen" meiner Meinung nach verfehlt. Es wurde über Akzeptanz und Reaktionen gesprochen, aber so gut wie gar nicht über die persönlichen Beweggründe der Handelnden. Für die Teilnehmer war der soziale Kontext einer Bekleidung relevant, aber nicht der praktische Nutzwert bzw. der Nicht-Nutzwert (Stichwort Badebekleidung).

Ich möchte mal Arias gute Zusammenfassung kommentieren:

Aria hat geschrieben:- Unser natürlicher Zustand ist mittlerweile der bekleidete Zustand.

Hier wurde natürlich mit normal verwechselt. Das ist für mich ein großer Unterschied.

Aria hat geschrieben:- Nacktheit ist auch die Preisgabe der Intimität, d.h. die nackte Haut ist hoch erotisch konnotiert, ist hoch sexualisiert.

Das stimmt tatsächlich - allerdings nur für diejenigen, die Nacktheit selber als schamhaft empfinden.

Was mir komplett in der Diskussion gefehlt hat, ist die Behandlung der Kommerzialisierung von Nacktheit. In meinen Augen ist dies der Hauptgrund der neuen Prüderie, durch die Kommerzialisierung wird der nackte Körper zum Objekt und die wenigsten Menschen möchten gerne als Objekt betrachtet werden. Die früheren religiösen Moralvostellungen sind bei uns (im Gegensatz zum Islam) nicht mehr hauptsächlich der Grund für ein Schamgefühl.

Aria hat geschrieben:- Die Hippie-Bewegung hätte Ungepflegtheit mit Natürlichkeit verwechselt.

Das ist Unsinn - sie haben es viellicht öfters miteinander verbunden, es aber nicht verwechselt.

Aria hat geschrieben:- Jetzt ist der glatte, gestaltete Körper das Ideal, wie es einst auch in der Antike gewesen ist. Derjenige, der jetzt diesem Ideal nicht entspricht, gilt als ungepflegt; er hat es im moralischen Sinne versagt, weil er es offensichtlich nicht geschafft hat, ins Fitnessstudio zu gehen und aus sich was zu machen.

Mit den bei dem meisten jungen Leuten gar nicht mehr vorhandenen Vorstellungen der Antike hat das nichts zu tun, auch dieses Körperideal ist ein Ergebnis einer Kommerzialisierung. An diesem "Körperideal" verdienen viele Milliardenindustrien...

Aria hat geschrieben:- Auch die frühen FKK-ler haben schon darauf geachtet, einen schönen, schlanken Körper zu haben bzw. zu zeigen, dies auch, weil sie die antiken Statuen als Referenz ansahen.

Anfang des letzten Jahrhunderts hat die Antike mit ihrem "In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist" tatsächlich eine Renaissance gehabt, heutige FKK-Vereine und Saunalandschaften beweisen aber empirisch belegbar das Gegenteil...

Aria hat geschrieben:- Das Feiern der Nacktheit als Hinwendung zur Natürlichkeit der FKK-Bewegung korrespondiert(e) gleichzeitig mit der ärgsten Prüderie, die man sich denken kann.

Einer der Hauptfehler bei der Beurteilung von historischen Ereignissen ist das Herstellen von direkten Kausalitäten, wo es keine gibt. Zur gleichen Zeit entstand auch die Kommerzialisierung von Nacktheit und Sex und hier sehe ich die Ursache der neuen Prüderie (siehe oben).

Aria hat geschrieben:- Die Philosophen sagen: Wenn wir uns der Nacktheit schämen, schämen wir uns letztlich nur unserer tierischen Herkunft. Unsere Kleidung, die ja immer eine künstliche ist, soll diese Verwandtschaft kaschieren, weil uns gerade das am augenscheinlichsten von den Tieren unterscheidet.

Er sagte zwar "die meisten Philosophen", aber auch das ist Unsinn - Philosophen sind ein ein äußerst kontroverser und streitbarer Haufen. Außerdem halte ich die These als solche für zweifelhaft, denn optische Elemente (Nacktheit) spielt für die meisten Säugetiere außer Primaten keine Rolle, hier sind Pheromone viel wichtiger und Geschlechtsmerkmale durch das Fell bedeckt. Religiöse Wertvorstellungen und Statussymbolik dürften da eher wichtig sein.

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Re: SWR2 Forum: „Nackte Haut - Warum wir uns entblößen“

Beitrag von Aria » Mo 23. Jul 2018, 15:53

Nacktfrosch hat geschrieben:
- Nacktheit ist auch die Preisgabe der Intimität, d.h. die nackte Haut ist hoch erotisch konnotiert, ist hoch sexualisiert.
Das stimmt tatsächlich - allerdings nur für diejenigen, die Nacktheit selber als schamhaft empfinden.
Da möchte ich widersprechen: Die nackte Haut hat auch für FKK-ler eine erotische Bedeutung – nicht im visuellen, sondern im taktilen Sinn. Umarmungen sind auf FKK-Plätzen verpönt, weil sich daraus Sexuelles entwickeln kann.


Nacktfrosch hat geschrieben:
- Die Hippie-Bewegung hätte Ungepflegtheit mit Natürlichkeit verwechselt.
Das ist Unsinn - sie haben es viellicht öfters miteinander verbunden, es aber nicht verwechselt.
Ich weiß nicht, aber alles, was ich bisher zu diesem Thema gelesen habe, ging in die Richtung: Männlein wie Weiblein ließen alle Haare lang wachsen, egal ob man sie ob der Länge noch bändigen konnte oder nicht. Da sah auf jeden Fall ziemlich wild, spricht ungepflegt aus. Man schnitt Kopfhaare nur, wenn sie störten, die anderen werden von Natur aus ohnehin nicht so lang, dass man da mit Schere eingreifen müsste.


Nacktfrosch hat geschrieben:
- Jetzt ist der glatte, gestaltete Körper das Ideal, wie es einst auch in der Antike gewesen ist. Derjenige, der jetzt diesem Ideal nicht entspricht, gilt als ungepflegt; er hat es im moralischen Sinne versagt, weil er es offensichtlich nicht geschafft hat, ins Fitnessstudio zu gehen und aus sich was zu machen.
Mit den bei dem meisten jungen Leuten gar nicht mehr vorhandenen Vorstellungen der Antike hat das nichts zu tun, auch dieses Körperideal ist ein Ergebnis einer Kommerzialisierung. An diesem "Körperideal" verdienen viele Milliardenindustrien...
Das sieht nur so aus, denn diese Hinwendung zum idealen Körper (der antiken Statuen) gab es auch in der Renaissance, also zu einer Zeit als man von einer Kommerzialisierung noch gar nicht sprechen konnte. Siehe dazu auch meine Bildersammlung: viewtopic.php?p=60237#p60237

Vielleicht können wir uns darauf einigen: Es gibt Zeiten, in denen der Körper mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, und andere, in denen das nicht so sehr der Fall ist.


Nacktfrosch hat geschrieben:
- Auch die frühen FKK-ler haben schon darauf geachtet, einen schönen, schlanken Körper zu haben bzw. zu zeigen, dies auch, weil sie die antiken Statuen als Referenz ansahen.
Anfang des letzten Jahrhunderts hat die Antike mit ihrem "In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist" tatsächlich eine Renaissance gehabt, heutige FKK-Vereine und Saunalandschaften beweisen aber empirisch belegbar das Gegenteil...
Das hat einen Grund: FKK-Vereine sind überaltert, da noch schöne Körper zu sehen ist daher eine Seltenheit.


Nacktfrosch hat geschrieben:
- Das Feiern der Nacktheit als Hinwendung zur Natürlichkeit der FKK-Bewegung korrespondiert(e) gleichzeitig mit der ärgsten Prüderie, die man sich denken kann.
Einer der Hauptfehler bei der Beurteilung von historischen Ereignissen ist das Herstellen von direkten Kausalitäten, wo es keine gibt. Zur gleichen Zeit entstand auch die Kommerzialisierung von Nacktheit und Sex und hier sehe ich die Ursache der neuen Prüderie (siehe oben).
Nein, die Kommerzialisierung hat nichts damit zu tun: Nur weil man sich nicht dem Vorwurf aussetzen wollte bzw. will, FKK-Vereine förderten mit ihrer allgegenwärtigen Nacktheit sexuelle Aktivitäten, war man damals – und ist man immer noch! – peinlich darauf bedacht, nichts Sexuelles sichtbar werden zu lassen.


Nacktfrosch hat geschrieben:
- Die Philosophen sagen: Wenn wir uns der Nacktheit schämen, schämen wir uns letztlich nur unserer tierischen Herkunft. Unsere Kleidung, die ja immer eine künstliche ist, soll diese Verwandtschaft kaschieren, weil uns gerade das am augenscheinlichsten von den Tieren unterscheidet.
Er sagte zwar "die meisten Philosophen", aber auch das ist Unsinn - Philosophen sind ein ein äußerst kontroverser und streitbarer Haufen. Außerdem halte ich die These als solche für zweifelhaft, denn optische Elemente (Nacktheit) spielt für die meisten Säugetiere außer Primaten keine Rolle, hier sind Pheromone viel wichtiger und Geschlechtsmerkmale durch das Fell bedeckt. Religiöse Wertvorstellungen und Statussymbolik dürften da eher wichtig sein.
Auch in der Tierwelt spielt die Optik oft eine entscheidende Rolle: Man denke nur an die Gewinnung von Samen für die künstliche Besamung von Kühen - Stichwort: Torbogenreflex.

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