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Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere Elter

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Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von JörgML » Do 20. Nov 2025, 02:20

Tim007 hat geschrieben:Die Tendenz hat gestimmt.
Da gebe ich Dir Recht. Es war ganz erfrischend, wie sie sich nach und nach geöffnet hat. Und dass sie trotzdem im eigenen Beitrag nicht splitternackt zu sehen sein möchte, ist völlig nachvollziehbar. Dieser Balken hätte es aber nicht unbedingt bedurft.

Diese moderate Selbstzensur hätte für eine Veröffentlichung auf YouTube eh nicht gereicht. Da hätte man den persönlichen Vorbehalten einiger auch durch geschickte Kamerapositionierung und sorgfältige Bildauswahl begegnen können. Aber da hat unsereins vielleicht einen etwas zu speziellen Blick auf dieses Thema. Der Redaktion sind solche Balken halt ganz geläufig.

Karl hat geschrieben:Höhepunkt der Emanzipation scheint das Fotografieren und zur Schau stellen von Vulven zu sein.
Ja, diese Kampfemanze fand ich auch etwas anstrengend. Aber natürlich darf deren spezieller Blick auf Nacktheit in solch einem Beitrag gerne auch mit abgebildet werden.

Tim007 hat geschrieben:Unvergessen mein erster Besuch in einer FKK-Anlage
Wir hatten vor Jahren einen festen Stellplatz auf einer CO-Anlage. Die Grenze zwischen "praktisch immer nackt" und "niemals nackt" verlief dort teilweise sogar mitten durch Familien. Bei unseren Nachbarn waren sie und die Kinder eigentlich immer nackt, er dagegen nie. Diese Freiheit habe ich total gefeiert. Leider gibt es den Platz in der Form nicht mehr.

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Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von Hannes 2.0 » Fr 21. Nov 2025, 00:58

Ich persönlich empfinde es als sehr fragwürdig, wenn man auf der einen Seite wie hier im Film
für Nacktheit als die natürlichste Sache der Welt wirbt, und dann aber die Genitalien mit einem Balken verdeckt.
Das empfinde ich als Widerspruch in sich und hat nichts mit der Freiheit zu tun, die viele FKK-Anhänger
so propagieren. Da wäre eine entsprechende Kameraeinstellung besser und dem Thema angebracht gewesen.

Wohlgemerkt, es geht hier nicht darum, sich an nackten Körpern satt zu sehen, dafür gibt es genug andere
Möglichkeiten! Es geht darum, zu zeigen, dass Nacktheit etwas ganz natürliches sein kann.
Wenn dann aber die Körper teilweise verdeckt werden, ist das ein Widerspruch, der der Ambition eher schadet,
als nützt.

Ähnlich empfinde ich es bei GetNakedGermany, auch dort werden Po und Genitalien mit dem Logo verdeckt.

Für mich ist das einfach nicht authentisch, nicht ehrlich.

 
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Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von PundV » Fr 21. Nov 2025, 10:08

Sehe ich auch so. Allerdings waren nicht alle Aufnahmen mit Balken versehen. Die Moderatorin, ja, und einige Mitglieder in einem FKK-Verein. Aber die meisten waren nicht mit Balken versehen.

Die Sendung geht nicht nur um FKK, sondern um Prúderie und Nacktheit im Weiteren. Es besteht aber natúrlich eine gewisse Gefahr, wenn man in einer kurzen Sendung zwischen Reeperbahn, modernem FKK-Verein, historischen Aufnahmen aus der DDR, und historischen Aufnahmen aus der Gründerzeit hin- und herspringt.

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Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von regenmacher » Fr 21. Nov 2025, 11:58

Wie soeben auch bemerkt wurde, ging es in dem Beitrag gar nicht um FKK. Und zu einem breiteren Verständnis des Nacktseins wollte er auch nicht beitragen. Es ging allein um die Frage "Ist die Gesellschaft prüder geworden ?" Gleich zu Beginn und auch in einem der Teilbeiträge, in dem es um "genitalfixierte" Kleidung ging, wird diese Frage bereits (vermutlich sogar ungewollt) mit einem JA beantwortet. Denn je mehr in einer Gesellschaft pointierte Genitalfixierung an Bedeutung gewinnt, je prüder ist sie. Oder etwas plakativer ausgedrückt: In der Genitalfixierung spiegelt sich die Prüderie einer Gesellschaft.

Wie "schräg" das ist, wurde vor vielen, vielen Jahren einmal von einem poster im waldfkk.de-forum demonstriert. Ich habe seinen Namen nicht mehr auswendig im Kopf. Aber Horst stellte hier kürzlich ein video von einem WNBR bei Karlsruhe ein. Besagter poster taucht darin als Organisator dieses WNBRs auf (es ist der mit der "Stirnbinde"). Als Echo auf die auch damals bereits weit verbreiteten Penisaufnahmen postete er ein Foto seiner Hand bzw. eines seiner Finger. Ich weiß gar nicht ob das damals von ihm als Persiflage gemeint war, zumindest habe ich es so gelesen. Es ist schon lustig. Auch heute noch. Kürzlich schickte mir ein user dieses Forums zur Kontaktaufnahme Angaben über die Abmessungen seines Penis. Ich habe überlegt, ob ich mit den Abmessungen des Daumens meiner linken Hand antworten sollte - ich hab es gelassen, denn solche Leute haben (zumindest statistisch betrachtet) keinen Sinn für Humor. Und fühlen sich (zu einem gewissen Grad stimmt es sogar) durch solche Scherze "verulkt".

Zurück zum video:
Die Balken hätte man sich auch leicht durch Bildausschnitt und durch geschickt eingestellte "Tiefenschärfe" vermeiden können. Ein bisschen erinnern mich die übergroßen Balken an ein in Paris erstelltes video, in dem eine sehr,sehr junge Frau über ihren Besuch in einem Freibad zur FKK-Zeit berichtet: Sobald ein Po auch nur kurz im Bild auftauchte wurden laute Warnsirenen eingespielt und im Bild die Zahl "99" eingeblendet. Das wurde so deutlich gemacht, dass sicherlich dem letzten Zuschauer klar wurde, dass dies ironisch gemeint war. (zur Erläuterung: In Frankreich ist es manchmal üblich, Ziffern einzublenden, wenn eine Art "Altersbeschränkung" gegeben werden soll. Die eingeblendete Ziffer 99 soll also sagen, dass das so gefährlich ist, dass es nur Zuschauern über 99 Jahren zuzumuten wäre) So waren die Balken in video wohl allerdings nicht gemeint.

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Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von Hannes 2.0 » Fr 21. Nov 2025, 23:59

Für mich sind diese Balken, oder das Logo bei GetNakedGemany auch ein Indiz dafür,
dass es nicht wirklich um die Freiheit des Nacktseins und seine Vorzüge geht, sondern
vielmehr um die Feststellung, dass Nacktsein in der Gesellschaft immer noch ein absolutes
"No Go" ist.
Dem wird Rechnung getragen, indem man die Nacktheit mit Balken oder Logos verdeckt.
"Ganz oder gar nicht", wäre hier sicher besser als "lieber ein bisschen".

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Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von JörgML » Sa 22. Nov 2025, 03:03

regenmacher hat geschrieben: in dem es um "genitalfixierte" Kleidung ging ... pointierte Genitalfixierung ... In der Genitalfixierung spiegelt sich die Prüderie einer Gesellschaft.
Was soll das sein?

Ich habe mir den Beitrag daraufhin nochmal angesehen. Es hat mir nicht weitergeholfen. Google liefert Hinweise auf Operationsverfahren bei Gebärmuttersenkung und ähnliches. Das kann es auch nicht sein.

Während ich das schreibe, kommt mir der Verdacht, es könne um den Besuch im Sexshop gehen. Aber der ist erst ab Minute 26, also schon fast am Ende des Beitrages.

 

Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von Zett » Sa 22. Nov 2025, 10:58

Google mal nach Genitalfokussierung, da kommt u.a.: "In der klinischen Sexualpsychologie wird der Begriff "Genitalfokussierung" (oder ähnliche Begriffe wie "Genitalfixierung") verwendet, um das Problem zu beschreiben, wenn eine Person oder ein Paar den sexuellen Fokus zu sehr auf die Genitalien oder den Geschlechtsverkehr im engeren Sinne einengt"

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Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von Wendelin1971 » Sa 22. Nov 2025, 16:29

Ohne den betreffenden Beitragt gesehen zu haben und um einfach auf die Frage in der Überschrift einzugehen: JA!

In den 1980-ern sah man noch Frauen oben ohne im Freibad. Gab es im TV noch mehr körperliche Nacktheit (heute eher geistige Nacktheit und Tatoo-Shows) und, ich glaube, keinem Jugendlichen oder gar Kind hat es geschadet. Selbst in der BRAVO waren nackte Jungen und Mädchen abgebildet.
Seit dem haben sich etliche Moralapostel aufgespielt und meinten Alles und Jeden vor irgendetwas beschützen zu wollen. Ganz besonders Kinder vor dem schädlichen Einfluß irgendwelcher Medien und des Internets, das, ab den 1990-ern populärer wurde und in dem immer noch, ganz frei zugänglich, jegliche Art von Pornografie gefunden werden kann. Dann kam, vor noch recht kurzer Zeit, auch noch Facebook & Co. hinzu mit einer fragwürdigen, amerkianischen Moralvorstellung und sexueller Doppelmoral. Spätestens mit Facebook ist dann die Nacktheit - gut, dort wurde sie sicher auch gerne mißbraucht - in die Schmuddelecke gedrängt worden.
Es mag sein, daß es irgendwann, in der Gesellschaft, eine Übersättigung mit Nacktheit gab, weil sie nahezu überall gefunden werden konnte. Vielleicht haben auch unsere Mitbürger mit verkrusteten Religions- und Moralvorstellungen, die Frauen lieber in Säcken oder gar nicht sehen/verstecken wollen, einen gewissen Anteil an der gesellschaftlichen, negativen Haltung zur Nacktheit. Das mag und will ich nicht beurteilen.

Fest steht für mich jedenfalls, daß die Kinder, die in den 80-ern und 90-ern vor zu viel Nacktheit geschützt worden sind, heute ihre Kinder unbeobachtet/unkontrolliert in den Medien herumtollen lassen, vor denen sie, damals, geschützt worden sind. Heute treiben sich Kinder und Jugendliche ungeschützt - und UNBESCHÜTZT! - in Chatrooms oder Messengern herum, in denen Pedophile sie zu Nacktbildern überreden. In denen ihnen von fragwürdigen Mitgliedern Bilder mit expliziten sexuellen Handlungen zugänglich gemacht werden und dann auch die erschlichenen Bilder verbreitet und mißbraucht werden.
Als "Schutzmaßnahme" wird dann jegliche Nacktdarstellung und Nacktheit im Allgemeinen eher verteufelt und als schmutzig gebrandmarkt.
Nicht zu unterschätzen ist, denke ich, auch der omnipräsente Umgang mit Smartphones und deren Fotofunktion, so daß man sich selbst in (vermeinbtlich) geschützten Bereichen fürchten muß, daß irgendwo Bilder von einem auftauchen, von denen man nichts weiß. Über die heutigen Möglichkeiten von KI/AI möchte ich hier nicht nachdenken!
Das Alles führt dann zu einer zunehmenden Prüderie, was hier ja Gegenstand der Diskussion ist.

Würde Nacktheit natürlich betrachtet und wäre in der Öffentlichkeit, in Schwimmbädern, Fluß- und Seeufern und/oder gar im Wald, auf Wanderwegen, viel präsenter, dann wäre vielleicht vieles entspannter.

Dieser Beitrag ist einzig und allein meine eigene Meinung und basiert auf Gedanken, die ich mir zu diesem Thema gemacht habe.

 

Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von Zett » Sa 22. Nov 2025, 16:43

Bei Nacktheit muss man eben immer unterscheiden, ob es eine erotikfreie Nacktheit ist oder ob die Nacktheit zum Aufgeilen benutzt wird.
Pornografie kann jedes Vorschulkind, von denen viele schon ein Smartphone haben, stundenlang ansehen. Umso schwieriger wird es, eine erotikfreie Nacktheit zu vermitteln. Um so wichtiger ist es, klar im Sprachgebrauch zu unterscheiden, ob es sich um eine "FKK" handelt, bei der auch Erotik Sex "dazugehört" oder ob es sich um eine FKK handelt, wo Sex und Erotik nichts zu suchen haben.

Das Herumgeeier hier im Forum, dass Erotik doch so menschlich sei und deshalb zur FKK gehöre, oder das Lächerlich machen, wenn der "kleine Quickie" nicht mit zur "FKK" zählen soll - und die vielen Dinge, die man recht deutlich zwischen den Zeilen lesen kann -, das alles trägt sicherlich nicht dazu bei, dass Nacktheit im Freien mehr akzeptiert wird, sondern macht die Menschen noch "prüder".

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Re: Y-History: Tabu Nacktheit - Sind wir prüder als unsere E

Beitrag von Wendelin1971 » Sa 22. Nov 2025, 16:55

Zett hat geschrieben:Bei Nacktheit muss man eben immer unterscheiden, ob es eine erotikfreie Nacktheit ist oder ob die Nacktheit zum Aufgeilen benutzt wird.
Pornografie kann jedes Vorschulkind, von denen viele schon ein Smartphone haben, stundenlang ansehen. Umso schwieriger wird es, eine erotikfreie Nacktheit zu vermitteln.

Würde die Nacktheit in der Familie schon erotikfrei und natürlich gelebt und somit an Kinder vermittelt, brauchte man nicht auf den Sprachgebrauch zu verweisen.

Zett hat geschrieben:Das Herumgeeier hier im Forum, dass Erotik doch so menschlich sei und deshalb zur FKK gehöre, oder das Lächerlich machen, wenn der "kleine Quickie" nicht mit zur "FKK" zählen soll - und die vielen Dinge, die man recht deutlich zwischen den Zeilen lesen kann -, das alles trägt sicherlich nicht dazu bei, dass Nacktheit im Freien mehr akzeptiert wird, sondern macht die Menschen noch "prüder".

Das nahezu dogmatische Verurteilen von Erotik in der FKK und das stetige Lamentieren, daß FKK doch geflissentlich erotikfrei sein soll ist mindestens ebenso kontraproduktiv. Und, wer von klein auf gelernt hat, daß Nacktheit nicht zwingend erotisch ist oder mit Erotik und Sex zu tun hat, der kann damit entspannter umgehen.

Zett hat geschrieben:Pornografie kann jedes Vorschulkind, von denen viele schon ein Smartphone haben, stundenlang ansehen.

Gerade daß finde ich verwerflich und sollte Aufgabe der Eltern sein, dies zu verhindern! Kinder im Vorschulalter haben an einem Handy/Smartphone nichts zu suchen. Oder unter Aufsicht und nicht unbeobachtet.

P.S.: Ohne Erotik und Sex gäbe es wohl niemanden von uns. Außer im Paradies, vielleicht. ;)

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