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Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

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Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von NackeDuDaDei » Mi 19. Feb 2020, 18:54

Der Fischereiverein in Kirchentellinsfurt hat die Firma Epple Kiesbaggerei gekauft und ist damit neuer Eigentümer des Kfurter Badesees.

Klingt spannend. Die Angler haben sich ja bisher schon aufgeführt, als ob ihnen das Gelände gehört. Ob sie wohl weiterhin einen Sicherheitsdienst für zehntausende Euro im Jahr beauftragen? Oder selbst eine Bürgerwehr bilden, um das (Nackt-)Baden zu verhindern?

https://www.rtf1.de/news.php?id=24803
https://www.gea.de/neckar-alb/kreis-tue ... 28740.html

Noch ein paar kostenpflichtige Artikel, aber viel mehr als schon die Überschrift verkündet steht meist eh nicht drin:
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Bag ... 30666.html
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Mit ... 47567.html
https://www.gea.de/neckar-alb/kreis-tue ... 29088.html

Jüngster frei lesbarer Artikel vor dem Verkauf:
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Was ... 19368.html

 
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Re: Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von Calcit » Do 20. Feb 2020, 15:26

Da glimmt ja ein Hoffnungsfunken auf für die Nur-Nacktbader vom Kirchentellinsfurter Baggersee:
Reutlinger General-Anzeiger, 20200218, hat geschrieben: ... Naturnah wünschen sich die Reutlinger Fischer den See. Baden wird aber auch weiterhin möglich sein. »Das können wir gar nicht verbieten«, so der Vereinsvorsitzende. ...
https://www.gea.de/neckar-alb/kreis-tue ... 29088.html

Anderswo verbieten Anglervereine das Baden, vermutlich nicht nur aus Liebe zum Fischnachwuchs, sondern aus haftungsrechtlichen Gründen und auch als Eigenschutz vor Müllproleten, denen die Mitglieder nicht als unterwürfige Aufräumdeppen dienen wollen. Falls diese Aussage des Vereinsvorsitzenden kein unüberlegter Schnellschuß war, dann sollte nichts dagegen sprechen, daß auch Sonderformen des Badens, z.B. im Neoprenanzug oder ohne Badeschlips künftig zulässig sind. Dazu zähle ich die Badenden, die von dem Sicherheitsdienst der Gemeinde belästigt wurden, nur weil die Gemeinde diejenigen loswerden wollte, die laut Zeitungsmeldungen lackschädigend sich auf Automotorhauben vergnügten, vermutlich weil dort gemütlich geheizt.

Interessante Frage bleibt, ob der luxuriöse Sicherheitsdienst zum Schikanieren beibehalten wird wenn schon letztes Jahr kein Geld für Toiletten, Mülltonnen, Müllabfuhr, Wiesenmähen und Steg mehr vorhanden war:
Schwäbisches Tagblatt, 20190625, hat geschrieben: ... beschloss der Gemeinderat im April [2019], sich aus dem Badebetrieb zurückzuziehen. Das bedeutet: keine Toiletten, keine Abfallbehälter, kein Steg, auch wird die Wiese nicht gemäht, der Müll nicht weggeräumt. Weil der See aber dem Gemeingebrauch unterliegt, ist das Baden erlaubt. ...
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Was ... 19368.html
Schwäbisches Tagblatt, 201909028, hat geschrieben: Knapp 177.000 Euro Miese weist der Abschluss für den Baggersee im vergangenen Jahr [2018] aus. Zu den Kosten für die Security kamen die hohen Kosten für das Bebauungsplanverfahren hinzu ... In diesem Jahr [2019] müsse ebenfalls die Security gezahlt werden, auch könnten noch Rechnungen für das Bebauungsplanverfahren eintrudeln. ...
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Bag ... 30666.html

Auch interessant ist jetzt die rechtliche Situation: Gemeinden dürfen laut Polizeigesetz bekanntlich alles verbieten was ihrer Meinung nach die örtliche öffentliche Ordnung oder Sicherheit gefährden könnte, z.B. Nur-Nacktbaden, mit z.B. der Begründung (falls mal doch eine gegeben wird), daß dann Fanatiker solch sittenlosem Treiben mit Attentaten ein Ende setzen könnten. Darf die Gemeinde als Nichtmehrpächter und nach dem Eigentümerwechsel weiterhin nur noch das Nacktverbot am / im See aufrecht erhalten, selbst wenn sie schon 2019 aus der Pflege der Badestelle ausgestiegen war? Ist der bisherige Gemeingebrauch an diesem schon lange stillgelegten Baggersee aufgehoben durch den jetzigen Eigentumsübergang? Wenn nicht, wie in obigem Zitat des Vereinsvorsitzenden angedeutet, dann sollte man dort weiterhin mit roter Zipfelmütze, Weihnachtsmannstiefeln oder sonstwie schwimmen dürfen, falls nicht deshalb ein Volksaufstand droht.

Siehe auch:
Fischereiverein Reutlingen e.V., 20200214, hat geschrieben: ... Pressemitteilung, 14.02.2020 / Besitzverhältnisse Epple-See neu geordnet
... Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. ...
https://www.fischereiverein-rt.de/filea ... 022020.pdf
https://www.fischereiverein-rt.de/gewaesser/epple-see/

Zu Bisherigem über das FKK-Verbot siehe:
viewtopic.php?f=8&t=7744

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Re: Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von zweiausowl » Mi 26. Feb 2020, 01:02

Ich Angel auch an einen See, der fast die gleiche Vorgeschichte hat wie der See, um den es sich hier handelt.

Die Badegäste ist man sehr schnell los geworden. Der See wurde zu einen Landschaftsschutzgebiet erklärt und darf nur noch von Personen betreten werden die im Angelverein sind.
Das heißt das jeder Badegast eine Anzeige von der Polizei bekommen hat wegen unerlaubten Betreten eines Landschaftsschutzgebietes.
Und von Angelverein der ja der Besitzer vom See ist, gab es noch eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch.
Nach vielen Strafanzeigen hat sich wohl rumgesprochen das der See wohl nicht mehr als Badegewässer taugt.

Der Angelverein ist der Besitzer vom See und fertig. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen wie es dort weiter gehen wird.

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Re: Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von ostfriesenpaar » Mi 26. Feb 2020, 08:55

Ich verstehe jetzt die Aufregung nicht.
Wenn ein Fischereiverein einen See kauft, hat dieser das Hausrecht und darf die Regeln festlegen.

Wenn diese Regeln besagen, dass dort nicht (nackt) gebadet werden darf, dann ist das so zu akzeptieren.

 
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Re: Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von Oscar » Mi 26. Feb 2020, 11:50

Von wem hat eigentlich der ur-erste Besitzer den See gekauft?

 
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Re: Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von Calcit » Mi 26. Feb 2020, 16:39

Zu dem kurzen Beitrag von "ostfriesenpaar" einige Überlegungen, ich sehe gedankliche Komplikationen:
ostfriesenpaar, 20200226, 06:55, hat geschrieben: ... Wenn ein Fischereiverein einen See kauft, hat dieser das Hausrecht und darf die Regeln festlegen. Wenn diese Regeln besagen, dass dort nicht (nackt) gebadet werden darf, dann ist das so zu akzeptieren.
s.o.

Wegen Hausrecht des Eigentümers kann dieser zwar die Regeln festlegen, sich aber dabei juristische Probleme aufhalsen, wie z.B. in UK vorgekommen, wo Gasthausbesitzer gezwackt wurden weil sie manchen Paaren keine Unterkunft gewährten mit Hinweis auf die fromme Hausordnung, so etwas könnte auch für europäische Gastgeber zu Problemen führen.

Mit erstem Link in meinem Beitrag von 20200220 13:26 hatte ich die Aussage des Fischereivorsitzenden zitiert, daß der Verein Baden gar nicht verbieten könne.

Falls nun zur Diskriminierung gegen die Minderheit der nackt Badenden gegriffen wird und andere baden dürfen, dann sehe ich das als Analogproblem zu den erwähnten frommen Gastgebern, die ihre persönliche Meinung als Eigentümer durchsetzend irgendwelche Minderheiten abweisen, selbst dann, wenn sie noch Zimmer frei haben.

Das weckt bei mir die Erinnerung an einen Teil der ostfriesischen Geschichte, mit der die meisten Leser hier vermutlich weniger vertraut sind als "ostfriesenpaar". Es gab über Jahrzehnte auf einer dortigen Insel ein gern gesungenes und von der Kurkapelle für die Kurgäste intoniertes Lied von 1903, das eine Minderheit diskriminierte und nach kurzem zwischenzeitlichem Verbot vom Preußischen Oberverwaltungsgericht 19250514 wieder genehmigt wurde, siehe:
https://www.zeit.de/2003/24/borkum
https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/l ... judenfrei/
https://www.volksliederarchiv.de/wir-gr ... rkum-lied/ (siehe letzte 9 Zeilen)
https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Bajohr
und noch 2 Postkarten von ca. 1900 von derselben Insel, aus einer Ausstellung (2017?) im Museum Römerbad, Zülpich, zur Badekultur:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File ... m_1900.jpg

Ich hoffe weiterhin, daß der Fischereiverein die von seinem Vorsitzenden angedeutete "Goldene Brücke" nutzt und auf Diskriminierung der Untergruppe der nackt Badenden verzichtet. In diesem herunterkommenden Land ist die Meinungspluralität gebietende Verfassung noch nicht verboten, auch wenn das einer in Baden-Württemberg zweistelligen Prozentzahl der Wählerschaft nicht paßt, und so sollte ein Weg findbar sein, der Badepluralität ermöglicht, auch ohne daß Mitglieder des Angelvereins jeden Morgen einen Eimer voll gefüllter Kondome wegschleppen müssen.

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Re: Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von ostfriesenpaar » Mi 26. Feb 2020, 22:55

Calcit hat geschrieben:Wegen Hausrecht des Eigentümers kann dieser zwar die Regeln festlegen, sich aber dabei juristische Probleme aufhalsen
Das ist traurig. Auch du möchtest wahrscheinlich entscheiden dürfen, wer dein Haus betritt, oder?
Calcit hat geschrieben:Falls nun zur Diskriminierung gegen die Minderheit der nackt Badenden gegriffen wird und andere baden dürfen, dann sehe ich das als Analogproblem zu den erwähnten frommen Gastgebern, die ihre persönliche Meinung als Eigentümer durchsetzend irgendwelche Minderheiten abweisen, selbst dann, wenn sie noch Zimmer frei haben.
Es gibt inzwischen mit steigender Tendenz Restaurants und Hotels, die kinderfrei sind.
Auch hier gibt es regelmäßig Konflikte.
Gastwirte und Hoteliers haben diesen Markt entdeckt und nutzen ihn.
Ist das auch Diskriminierung?
Wenn ja, dann ist es genau so diskriminierend, dass wir Nackten nicht auf allen Campingplätzen geduldet werden.
Calcit hat geschrieben:Das weckt bei mir die Erinnerung an einen Teil der ostfriesischen Geschichte, mit der die meisten Leser hier vermutlich weniger vertraut sind als "ostfriesenpaar".
hier muss ich passen. Wir kommen aus Wuppertal und sind irgendwann nach Ostfriesland ausgewandert und haben uns nicht mit der Geschichte Ostfrieslands beschäftigt.
Calcit hat geschrieben:Ich hoffe weiterhin, daß der Fischereiverein die von seinem Vorsitzenden angedeutete "Goldene Brücke" nutzt und auf Diskriminierung der Untergruppe der nackt Badenden verzichtet. I
Auch wenn ich das natürlich auch hoffe, sehe ich es nicht als Diskriminierung, sondern als Durchsetzung des Hausrechts mit den entsprechenden Regeln.

 

Re: Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von Free2015 » Do 27. Feb 2020, 02:04

Oscar hat geschrieben:Von wem hat eigentlich der ur-erste Besitzer den See gekauft?

Vom Baggersee-Versandhandel natürlich. Ist ja nicht so dass man als Bauunternehmen Baumaterial in einem Steinbruch, einer Kiesgrube oder Sandgrube selber abbaut und damit einen Baggersee quasi aus dem Nichts erschaffen könnte.

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Re: Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von Jowi65 » Do 27. Feb 2020, 02:20

Oscar hat geschrieben:Von wem hat eigentlich der ur-erste Besitzer den See gekauft?

Dafür gibt’s doch „McMakler“. :lol: :lol:

 
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Re: Baggersee Kirchentellinsfurt an Fischereiverein verkauft

Beitrag von NackeDuDaDei » Sa 29. Feb 2020, 04:48

ostfriesenpaar hat geschrieben:Ich verstehe jetzt die Aufregung nicht.
Wenn ein Fischereiverein einen See kauft, hat dieser das Hausrecht und darf die Regeln festlegen.

Wenn diese Regeln besagen, dass dort nicht (nackt) gebadet werden darf, dann ist das so zu akzeptieren.


Die Aufregung besteht darin, daß ein Fischereiverein (oder überhaupt sonst jemand) einen Teil der in Deutschland spärlichen Natur kaufen und privatisieren kann.

Für Wald besteht in Deutschland ein generelles Betretungsrecht, für die sonstige Natur nicht. Selbst im Naturschutzgebiet darf man den Wald auf den Wegen betreten (z.B. gesamter Bereich um die Stuttgarter Bärenseen/Bärenschlößle).

In Kfurt hat man die Naturschutzkeule rausgeholt (und übrigens sehr viele Bäume im Naturschutzgebiet gefällt, um sie als Barrikaden gegen das Betreten zu nutzen, ein klarer Verstoß gegen das Naturschutzgesetz im vorgeschobenen Namen des Naturschutzes) um gegen unliebsame Ansammlungen von Nackten vorzugehen. Leider war der Waldstreifen dort wohl nicht Wald genug, um unter das Waldgesetz zu fallen.

Als nächste Konsequenz dieser See-Privatisierung bangt nun der örtliche Segelverein um seine Existenz:
https://www.gea.de/neckar-alb/kreis-tue ... 29499.html

Das kommt halt davon, wenn man einen Bürgermeister wählt, dem es wichtiger ist, unter Verschwendung von Steuergeldern und Zerstörung der Natur Nackte bzw. Schwule zu vertreiben als im Sinne seiner Vorgesetzten, nämlich aller Bürger, zu arbeiten.

Das größere Problem besteht aber darin, daß die meisten Betroffenen gar keine Mögichkeit haben, den Bürgermeister zu wählen. Man stelle sich vor, der Bodensee würde von einem privaten Verein gekauft und am nächsten Tag ist ein Zaun drum.

Diese ganzen Epple-Seen (so heißen sie irgendwie alle von Tübingen bis Karlsruhe) sind wohl dadurch entstanden, daß ein Herr Epple ein paar Freunde bei der regierenden Landes-CDU hatte, die ihm für einen Apple und ein I-(Phone) die Auskiesungsrechte zuschanzten und gleich noch die Aufträge beim Ausbau der Bundesstraßen und Autobahnen zuschusterten. Da sind sicher nicht wenige der Beteiligten aus dem Nichts zu Millionären geworden.

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