Zurück von 4 Wochen Teneriffa: Über das Wetter in dieser Zeit habe ich bereits im Thread "Kanaren im Januar" berichtet (weil Dezember und Januar sich statistisch im Wetter kaum unterscheiden.) Hier jetzt über Strände und noch etwas mehr.
Es hieß zwar zu Beginn: "alles zum Nacktbaden, Nacktsonnen, Nacktwandern an Teneriffas Stränden hier rein", aber ich möchte neben solchen zusätzlich auch noch zwei nicht nackttaugliche Strände erwähnen, die man für den Fall des Falles bestimmter Wetterbedingungen kennen sollte. Zum Schluss beschreibe ich kurz noch eine lohnende Rundfahrt im Westen, an der man an zwei Passhöhen mit Parkplatz vorbeikommt, von denen aus sehr schöne Nacktwanderungen möglich sind. Die Pässe nenne ich unten, die Wanderungen nicht, weil ich sie dieses Mal nicht gemacht habe. Die Wanderwege sind von den beiden Pässen aus gekennzeichnet und in den einschlägigen Wanderführern beschrieben. (Natürlich gibt es auf TF viel mehr Strände und Touren und das ist nur eine ganz kleine Auswahl der vielen Möglichkeiten der Insel).
Die begrenzte Zahl der dieses Mal besuchten Strände:
1. Natürlich wieder mehrfach der Playa de Tejita:
Nur an den zwei ersten von 28 Tagen war ein Besuch dort wegen des Sturms nicht möglich, und zwar nicht nur wegen der Sand-Bestrahlung, sondern auch, weil es so heftig war, dass man nicht mehr sicher den Weg vom Parkplatz dorthin gehen konnte. (In vielen Beschreibungen heißt es, es sei häufig zu stark windig, aber ich habe das auch in früheren Jahren immer nur an vereinzelten Tagen erlebt). Danach waren noch gut 10 recht windige Tage (nach Angabe bei Wetter.com 35 – 45 Km/h Windgeschwindigkeit), aber die Richtung war so, dass ein Aufenthalt in der kleinen Bucht vor dem Montaña roja und auch vor den in diesem Jahr neu aufgestellten Windschutz-Planen möglich war. (Mit Letzteren ist es bei Wind im Bereich der Liegen und Sonnenschirme dort echt besser geworden) Die gesamte Zeit danach war nur recht schwacher Wind.
Einziger Minuspunkt: Es gibt im Herbst und Winter keine Toiletten an diesem Strand. Bis Ende September waren sie jedenfalls im Jahr 2014 und in früheren Jahren hinter dem Strand aufgestellt. An den folgenden Nummern 2 und 3 gab es allerdings auch keine Toiletten.
Die Liegen wurden seit unserem letzten Aufenthalt in 2014 erneuert und sind auch besser, als vorher, kosten aber jetzt pro Person 4 € (bis 2014 3 €). Nacktquote im nordöstlichen Teil des Strandes: 50-80%, an Wochenenden höher, als zu Wochenbeginn, da inzwischen zunehmend Einheimische Gefallen an FKK finden und zu Wochenbeginn zunächst immer neue Touristen dort auftauchen, die den Strand noch nicht kannten.
2. Playa de las Gaviotas (nächste Bucht nach dem Playa de las Teresitas hinter San Andrés):
Der Strand war lange gesperrt und ist wieder freigegeben. Man hat sichtbar viel getan, um die Steinschlaggefahr zu bannen. Wo man nicht weitergehen sollte, weil es dort riskant wird, ist beschildert und wird leider von manchen Leuten ignoriert, bis wieder etwas passiert und die nächste Sperrung folgt.
In dieser Jahreszeit kommt der Schatten bereits um halb 4 über den Strand, aber vorher ist es dort durch die sonnenbeschienenen steilen Felsen oft wärmer als am benachbarten Playa de las Teresitas.
Die Imbissbude (im Container) war jetzt nicht da (seit der Sperrung nicht mehr oder nur zu dieser Jahreszeit nicht? Das weiß ich nicht). Ansonsten habe ich noch 11 verwilderte Katzen dort gezählt und unter den Gästen waren vier mit Hund (frei herumlaufend auf dem Strand). Mit kleinen Kindern würde ich deshalb aus hygienischen Gründen nicht dort hingehen. Nacktquote an dem Tag, als wir dort waren: geschätzt 3/4.
3.: Playa Diego Hernandez (nördlich von La Caleta an der Costa Adeje). Dieser Strand wird wegen der ins Meer hineinreichenden Lavazunge (schwarze Lava über 15 bis 18 m dicker, heller, steinhart gepresster Lava-Asche) mit dem Namen „Punta de las Gaviotas“ hin und wieder mit dem Playa de las Gaviotas verwechselt, so auch auf mindestens einem Bild in Google Earth. Nach Möven (las Gaviotas) sind eben an Küsten immer wieder Buchten, Strände und Landzungen benannt ebenso wie es auch La Caleta (Verkleinerungsform von Cala: die Bucht) im Spanischen oft gibt (mindestens drei gleichnamige Orte auf TF).
Die erste Bucht nach La Caleta und vor Punta de las Gaviotas war wie eigentlich immer recht steinig und nicht von Nacktbadern genutzt. Die zweite Bucht hinter Punta de las Gaviotas hatte einen schönen Sandstrand und war bei meinen zwei Besuchen zu etwa 50% nackt belegt. Der Sand ist wohl manchmal nach stürmischen Zeiten auch weggespült, wie ich von Calcit erfuhr, selbst aber noch nicht gesehen habe. In beiden Buchten sind zahlreiche einfache Stroh- und Planen-Hütten, die teilweise von armen Leuten ganz bewohnt werden und teilweise (z.B. eine sehr schwer zugängliche Halbhöhle in den steilen Felsen) von jungen Leuten nur für Wochenenden.
Eine Besonderheit an diesem Playa Diego Hernandez in der Bucht hinter Punta de las Gaviotas ist der gute Windschutz (das gilt nur für diese und nicht für die erste Bucht von La Caleta aus!), wenn es sonst überall kräftig bläst. Wer also im Süden der Insel untergebracht ist, sollte diesen wählen, wenn es am Playa de Tejita mal wieder zu windig ist. Übrigens bin ich vom Parkplatz (Straßenrand hinter dem letzten Kreisverkehr) unterhalb des Golfplatzes schon nach wenigen Minuten den weiteren Weg nackt gegangen und es hat sich niemand daran gestört, denn alle Leute, die ich dann getroffen habe, waren entweder auch zu oder von diesem Strand unterwegs.
4.: Als im Nordosten der Schatten über den Playa de Gaviotas (oben die Nr. 2) kam, gingen wir noch für eine Stunde an den Playa de las Teresitas. Der ist zu 100% textil, aber den muss man mal besucht haben! Er ist künstlich mit Sahara-Sand angelegt. Nur dort kann man noch baden, wenn wegen gefährlich hoher Wellen an allen anderen Stränden Badeverbot ist. Dieser Strand ist nämlich durch einen vorgelagerten Steinwall geschützt. Es ist das Naherholungsgebiet der Einwohner von St. Cruz und es gibt dort Imbiss-Buden, Toiletten und Süßwasserduschen. Schnorcheln außen am Steinwall entlang lohnt sich.
Also, es gibt schon einige Gründe, für Teneriffa auch eine Badehose dabei zu haben. Dieser Strand ist einer davon.
5.: Wenn das Wetter im Süden und Osten zugezogen war (kam 2 x vor, einmal davon mit Regen an der Südost-Küste und sowieso an der Nordküste) fuhren wir an den 100%-textilen Strand „Playa de Arena“ in Puerto de Santiago. Ein weiterer Grund, auch eine Badehose dabei zu haben, denn an den zwei Tagen, als wir dort waren, war dies die einzige Ecke der gesamten Insel mit Sonne (nur von Alcalá oder Puerto de Santiago bis Masca - und das ist oft so aufgrund der aus 700 m Höhe sehr steil abfallenden Berge mit bis zu 400 m fast senkrechten Wänden am Nachbarort Los Gigantes.)
6.: Ein namenloser Miniaturstrand auf der Ostseite des Montaña roja. Ja, in dieser eindrucksvollen Lavawüste war tatsächlich ein ganz kleiner Strand von höchstens 5 m Breite mit Sand zu finden! Dort wird auch nackt gebadet, aber es ist, vorsichtig ausgedrückt, zeitweise eine nicht jugendfreie Szene dort anzutreffen. Im Gegensatz zum sonst immer beschriebenen Verhalten von FKK-Freunden wird man dort von manchen Nackten deutlich von oben bis unten gemustert, wenn man da nackt aufkreuzt. Das gilt ebenso für den eigentlich gesperrten Bereich unter den steilen Felsen an der Westseite des Montaña roja, den ich einmal für eine kleine Fototour bis zum begehbaren Ende gegangen bin (wenigstens 15 Leute haben sich in dem Steinschlag-gefährdeten Bereich den ganzen Nachmittag aufgehalten).
7.: An der Ostseite der Insel haben wir noch manche weitere Orte und Buchten zwischen El Médano und Las Eras abgeklappert. Da gibt es immer wieder kleine Strände, die zum Nacktbaden benutzt werden können, wenn sie nicht direkt neben Straßen und Orten sind (insbesondere die Buchten im Montaña pelada hinter El Médano, Buchten hinter dem dortigen La Caleta sowie San Miguel de Tajao, steinige Buchten bei La Jaca, vor dem Montaña de Abades und zu meiner Überraschung am Ortsstrand von Las Eras (wo ich mich nicht so direkt vor den Häusern ganz ausgezogen hätte). Das wurde dort offenbar toleriert.
8.: Ein weiterer Ort mit textilem Strand, den man u.a. wegen der sehr langen und 2-4 m breiten Lava-Rinnen gesehen haben muss, ist Garachico (
http://www.panoramio.com/photo/47724532). In einer ganz kleinen Bucht im Westen des Strandes habe ich übrigens beim Schnorcheln auch ein junges nacktes Paar entdeckt – also auch dort findet man geeignete Stellen, wenn man etwas von den normalen Wegen abweicht (steiler Zugang von der Straße westlich des Ortes aus, in Sicht vom Strand, aber wohl unauffällig wegen des ausreichenden Abstands).
Leider war in den Lava-Rinnen, in die ich gern mit dem Schnorchel gegangen wäre, an dem Tag wegen der Brandung Badeverbot. (Oberhalb davon sind kleine Cafés). Vom Strand aus an den Felsen der Westseite entlang war das Schnorcheln aber auch sehr lohnend.
Vom Süden der Insel fährt man nach Garachico über Santiago del Teide und sollte auf dem Hinweg die Route über Erjos und El Tanque mit eindrucksvoller Abfahrt auf der Serpentinenstraße am Steilabhang nach Las Cruces wählen und für die Rückfahrt dann die Strecke über Buenavista del Norte, El Palmar, Las Portelas, den Tabaiba-Pass (
http://www.panoramio.com/photo/107792457 ;
http://www.panoramio.com/photo/103036860), den Pass mit dem Mirador de la Cruz de Hilda (
http://www.panoramio.com/photo/39652492) und schließlich über Masca (
http://www.panoramio.com/photo/327807) nach Santiago del Teide. Auf beiden genannten Pässen sind Parkmöglichkeiten und beginnen Wanderwege für schöne, weitgehend FKK-taugliche Touren, auf dem erstgenannten Richtung Teno Alto und ggf. weiter zur Nordwest-Spitze der Insel.
Es ist eine eindrucksvolle Runde, die aber einiges fahrerisches Geschick in der engen und steilen Serpentinenstraße abverlangt. Für einen Bus musste ich auch mal 200 m rückwärtsfahren. Zum Glück war hinter mir gerade keiner, denn manche tun das einfach nicht und halten dann lange den Verkehr auf. Viele Engländer können in solchen Straßen einfach nicht rechts fahren und bleiben dann eher mal mitten auf der Straße stehen. Manche verwechseln die Ausweichbuchten in den Serpentinenkurven mit Parkplätzen um Fotos zu machen. Auch dann kommt man nicht weiter. Wenn man die eigene Fahrzeugbreite kennt und auch mal rechts den letzten Zentimeter ausnutzen kann und solange man keine Trottel vor sich hat, kommt man diese Straße (
http://www.panoramio.com/photo/100651261) aber gut durch.
Die neue Autobahn ist nach Santiago del Teide inzwischen ein erhebliches Teilstück befahrbar (spart viel Zeit!), ab 2016 heißt es, durchgehend von Adeje aus, aber dennoch lohnt es sich, auch einmal die alte Strecke über Arguayo durch die nur 200 Jahre alten Lavafelder zu wählen.