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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 12:45
von Horst
Campingliesel hat geschrieben:...Ebenso darf ein Gericht nicht mehr "ZIgeunerschnitzel" heißen. ...
Beim Italiener und Jugoslawen bei mir vor Ort wohl schon. In der aktuellen Speisekarte ist dort das Zigeunerschnitzel aufgeführt.

Gruß
Horst

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 12:52
von FNW ♫
Ich muss mich entschuldigen: In Begeisterung schrieb ich, der Mohr selbst hätte das mit den Vögeln gesagt: falsch! Es ist natürlich Papageno.

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 12:56
von riedfritz
von FNW ♫ hat geschrieben:Kein Mensch käme auf den Gedanken, die Gasse, den Platz, das Mahnmal umzutaufen, vor allem deswegen nicht, weil Juden selbst sich, zueinander und über sich selbst "Juden" sagen. Sie sind selbst ja nicht Isareli, sondern Wiener,
Das ist ein absolut unpassender Vergleich, denn nicht jeder Israeli ist ein Jude, da dies eine Glaubensrichtung bezeichnet. Er könnte genauso gut ein Christ sein. Und unter Israeli versteht niemand einen Wiener, der das "gelobte Land" noch nie betreten hat.

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 12:57
von FNW ♫
Horst hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:...Ebenso darf ein Gericht nicht mehr "ZIgeunerschnitzel" heißen. ...
Beim Italiener und Jugoslawen bei mir vor Ort wohl schon. In der aktuellen Speisekarte ist dort das Zigeunerschnitzel aufgeführt.

Gruß
Horst


Da bin ich aber erleichtert. Das Z-gn-r-schn-zl ist eines meiner liebsten, falls ich doch manchmal Vleisch esse.
Was mich auf den allseits bekannten Johannes Brahms bringt:
Seine Z-gn-r-lieder (Op 103, Op 112) waren auch bereits ernsthaft Thema, sie sollten umbenannt werden, was aber in Sänger- und Pianistenkreisen (m/w/i) zu Widerstand geführt hatte, was wiederum zu Folge haben könnte, dass man selbige nicht mehr live im Saal zu hören bekommt. Es lebe die VINYLPLATTE.

Schönes Wochenende.
(Oder gibt es etwa schon ein Problem mit "Woche" und "Ende"? - "Ende" sollte verboten werden, dann hätten wir endlich das "Ewige Leben".)

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 13:15
von Trixi
Wie ist das eigentlich mit Wiener Schnitzel und Wiener Würstchen? Fühlt Ihr Euch auch diskriminiert?
Wenn ja, dann aber schnell eine Klage einreichen und eine Namensänderung beantragen. ;)
FNW ♫ hat geschrieben:... falls ich doch manchmal Vleisch esse.

Bitte hier nicht die Vegansprache "salonfähig" machen.

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 13:17
von Frank79
Ich finde es generell problematisch, die Deutungshoheit allein dem Empfänger zu überlassen, ohne die Intention des Senders zu berücksichtigen.

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 13:47
von Aria
Blood Moors hat geschrieben:Es gibt doch auch kleinwüchsige Frauen. Oder nannte man die bisher "Zwergin"? Nie gehört. :?
Eine google-Recherche mit den Wörtern „Blechtrommel“ UND „Zwergin“ brachte es an den Tag: Der Spiegel schrieb am 25.01.1998 – Zitat:

Daß die Autorin ausgerechnet eine Zwergin zur Hauptperson ihrer Geschichte macht, ruft fast zwangsläufig Vergleiche zu jenem Roman aus dem Jahre 1959 wach, der als eines der wenigen deutschen Werke nach dem Zweiten Weltkrieg in die Weltliteratur einging:

In diesem Zusammenhang ist es vielleicht wichtig zu wissen, dass das Gendern bei der Jugend gar nicht so beliebt ist, wie man vielleicht denken könnte – Zitat aus dem SZ-Magazin vom 17.9.2021:

Wie finden Sie gendergerechte Sprache?

27 % sind dafür und benutzen sie
36 % sind dafür, aber benutzen sie nicht
30 % lehnen sie ab

Gefragt wurden 1006 zufällig ausgewählte Erstwählerinnen und Erstwähler, womit diese Umfrage repräsentativ ist.

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 13:54
von Campingliesel
@ FNW

Es gibt auch bei uns in der Stadt noch eine Judengasse und einen alten Judenfriedhof. Aber über dieses macht sich keiner mehr Gedanken, sie stammen halt noch aus der Vorkriegszeit und hier gibt es auch keine Juden mehr, soweit ich weiß.

Heute ist das natürlich kein Schimpfwort mehr.
Es ist ja heute so, daß in den Städten, wo es wieder Synagogen gibt, auch die jüdischen Gemeinden anerkannt werden und sich viele Leute dafür einsetzen, auch gegen evtl Gegner wie zur Nazizeit vorzugehen, damit sich solches nicht nochmal wiederholt.

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 14:00
von Campingliesel
Horst hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:...Ebenso darf ein Gericht nicht mehr "ZIgeunerschnitzel" heißen. ...
Beim Italiener und Jugoslawen bei mir vor Ort wohl schon. In der aktuellen Speisekarte ist dort das Zigeunerschnitzel aufgeführt.

Gruß
Horst


Ich weiß nicht, ob es generell verboten ist, aber gehört habe ich davon, daß das geändert werden sollte. vielleicht sehen das aber die Italiener oder Jugoslawen auch wieder anders. Oder es gilt nur für die deutschen Lokale? Keine Ahnung.
Oder es wurde teilweise geändert und andere taten es nicht.

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

BeitragVerfasst: Sa 18. Sep 2021, 14:52
von kuma
Es ist mal wieder ein Deutsches Ding, es allen zu zeigen wie wenig Nationalstolz wir haben.
Damit ja keiner Denkt, oh diese Nazis.
Und uns auch gerne Sprachlich zurücknehmen.
Wenn ich dann sehe und höre wie zum beispiel die Franzosen, sich einen Dreck darum scheren und Ausländische Begriffe, Namen, usw. in ihre Sprache integrieren.
Da wird es einfach Französisch ausgesprochen.
Da kann ich nur darüber lachen, wie doof es hier in Deutschland, gehandhabt wird.
Und in der Welt, wird noch immer die Deutsche Sprache hoch geachtet, nur hier wird sich wieder geduckt.

Unsere Sprache ist toll, und muss sich nicht verstecken.
Wir brauchen keine Menschen die uns Sagen "He das darf mann aber so nicht mehr sagen"
Genau wie das Unselige Gendern.

Das hat für mich wenig mit Nazitum zu tun. Das ist unsere Muttersprache, diese wurden schon genug durch Englische Begriffe verhunzt.