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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Arko » Di 5. Okt 2021, 15:25

Alles gut ansonsten.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von hajo » Di 5. Okt 2021, 17:57

Klausi60 hat geschrieben:Wenn der Mensch ( das einzige Unwesen auf der Erde ) weiterhin glaubt sich über alles hinwegsetzen zu können IRRT er.
Ich will dich nicht kritisieren. Doch ich weiß nicht, was ein "Unwesen" ist. Ich kenne das Wort nur im Zusammenhang mit "Unwesen treiben".
Dennoch erkenne ich den Sinn deiner Aussage.

Dazu fiel mir ein Artikel ein, der vor Jahren mal die Runde machte (also in diversen Zeitungen/Zeitschriften auftauchte):

Pupsende Dinosaurier heizten Urzeit-Klima an

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mi 6. Okt 2021, 00:08

Naturpaar6568 hat geschrieben:Aber auch damals schon waren die Braunen da in Form der DSU, die ihre hetzerischen Flyer unter`s Volk brachten. Ihre Anführer kamen, wie längst nachgewiesen aus dem Westen, wo sie keinen Fuß auf den Boden bekommen konnten. Auch die Anführer der Schlägertruppen der Hooligans stammten überwiegend aus Hessen und Bayern. Seitdem haben sie sich in Sachsen etabliert, wo ein größerer Anteil der Bevölkerung diesen Rattenfängern naiv auf den Leim gegangen ist.
Schon klar, aber die Frage ist, warum diese Anführer gerade in Sachsen und Thüringen fußfassen konnten und nicht im Westen.

Bummler hat geschrieben:Naja und die Kapitalismuskritik, die ich schon seit Jahrzehnten betreibe, bleibt offensichtlich auch aktuell.
Kapitalismuskritik, okay, aber was sollte stattdessen her? Darauf hast du seit Jahren keine Antwort, denn China, das du anscheinend bewunderst, kann für uns kein Vorbild sein – ich zitieren Fukuyama aus deinem Link:

Kann eine Gesellschaft, die weder freiheitlich-demokratisch ist noch an eine Marktwirtschaft gebunden, zu einer erfolgreicheren Form der Zivilisation führen? Ich kann das nicht erkennen … Ich sehe das in China nicht, nicht im Iran, und auch nicht im Ungarn eines Victor Orbán. Ich sehe keine dieser Varianten als höhere Form der Kultur oder Zivilisation.

 

Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Naturpaar6568 » Mi 6. Okt 2021, 06:50

[quote="Aria"Schon klar, aber die Frage ist, warum diese Anführer gerade in Sachsen und Thüringen fußfassen konnten und nicht im Westen.

Die freie Wahl zwischen verschiedenen Parteien war für uns Ostdeutsche zur Zeit des politischen Neubeginns ein völlig unbekanntes Terrain. Das haben die Rechten sofort begriffen und ausgenutzt. Keine andere Partei hat sofort so präsent reagiert wie die DSU. Die standen sofort mit ihren Flyern bei den Demos am Straßenrand. Ich habe einem solchen Knaben sein Bündel aus der Hand genommen und in die Büsche geworfen. Er hat mich angesehen wie ein Eichhörnchen, dem soeben die Nuss geklaut wurde. Viel war also damals mit den nicht los...
Im Westen ging das nicht. Da wusste ein übergroßer Anteil der Bevölkerung längst, was sie von der NPD und Konsorten zu halten hatte. Deshalb kamen diese Möchtegerne ja gerade in den unerfahrenen Osten.
Es dauerte aber auch nur wenige Monate, bis die Rechten gewaltigen Auftrieb durch Massenarbeitslosigkeit und damit soziale Unsicherheit erhielten.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Mi 6. Okt 2021, 11:41

Ein Problem ist in den neuen BL auch oft weit verbreitet, was damit zusammenhängt, daß man oft das haben will, was man nicht hat.
Zur Zeit der DDR gab es keine Reisefreiheit, keine Meinungsfreiheit und keine freie Marktwirtschaft. Ebenso keine Wahlfreiheit. Aber der "liebe Arbeiterstaat" nahm die Leute an die Hand und sie mußten sich um vieles nicht kümmern. Wer eine Familie gründen wollte, bekam Geld und Wohnung, für KInder noch eine große Portion obendrauf. Vieles war kostenlos oder total billig. Und Arbeit gab es auch immer.

Mit dem Mauerfall fiel auch das alles weg. Aber daran dachten die Leute erst hinterher. Jetzt hatten sie zwar Reisefreiheit, usw, aber dafür war eben vieles andere schwieriger geworden, weil man sich um alles selber kümmern mußte. Die führende Hand des Staates war weg. Die Umstellung auf die westlichen Regeln und Bürokratie war natürlich auch sehr schwierig. Keiner wußte mehr, wer zuständig ist und wo man was tun mußte. Und natürlich ist auch im Westen nicht alles Gold, was glänzt. Da ist es fast logisch, daß an allem herumgemeckert wird und manche sich die "alte Ordnung" wieder zurückwünschen. Und dafür sind Parteien wie die AFD genau richtig.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von HTJ » Mi 6. Okt 2021, 13:24

Naturpaar6568 hat geschrieben:
Aria, es tut weh, was Du schreibst, aber die Zahlen dieser Wahl geben Dir leider zu einem großen Teil Recht.

@ Naturpaar6568
Ein sehr guter Beitrag. Auch ich sehe das so. Ich versuche das aber psychologisch zu erklären. Es gab früher einen Witz: Was heißt DDR?: Der Dumme Rest. Die Menschen in der DDR haben sich schon immer als Menschen zweiter Klasse gefühlt. Dann kam die Einheit und die D-Mark. Aber sehr schnell kam der wirtschaftliche Zusammenbruch. Die Ostdeutschen waren schon wieder der dumme Rest. Bei den Progromen in Rostock und Hoyerswerda waren die Ausländer eindeutig die Sündenböcke. Dann muss man sehen: In der DDR war man es nicht gewohnt, mit Ausländern zu leben. Für die DDR-Bürger war ein größerer Anteil von Ausländern wie ein Kulturschock. In den alten Bundesländern in das Leben mit Ausländern jahrelang gewachsen.
Vielleicht haben die Ostdeutschen ja weniger Empathie gegenüber anderen Menschen und den Problemen dieser Welt. Es gibt aber eine Regel: Wem keine Empathie gezeigt wird, der ist dann auch nicht zu Empathie fähig.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von norbert » Mi 6. Okt 2021, 14:09

Campingliesel hat geschrieben:...Wer eine Familie gründen wollte, bekam Geld und Wohnung, für KInder noch eine große Portion obendrauf. ..

Totaler Blödsinn.
Was denkst du, was es für Wohnungsprobleme in der DDR gab.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Mi 6. Okt 2021, 14:29

norbert hat geschrieben:
Campingliesel hat geschrieben:...Wer eine Familie gründen wollte, bekam Geld und Wohnung, für KInder noch eine große Portion obendrauf. ..

Totaler Blödsinn.
Was denkst du, was es für Wohnungsprobleme in der DDR gab.


Sicher gab es Wohnungsprobleme, aber trotzdem hatten Leute, die eine Familie gegründet haben, Vorrang vor den Singles. Man wollte ja damit Nachwuchs fördern. vielleicht hattest du ja mehr Glück oder bessere Beziehungen, eine Wohnung zu bekommen.

Also erzähle mir nicht, daß das totaler Blödsinn ist. Ich bin 8 Jahre mit einem Thüringer (Meiningen) zusammen gewesen und seit 10 Jahren mit einem Leipziger zusammen, um genug darüber zu wissen.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Mi 6. Okt 2021, 14:41

HTJ hat geschrieben:Die Menschen in der DDR haben sich schon immer als Menschen zweiter Klasse gefühlt. Dann kam die Einheit und die D-Mark. Aber sehr schnell kam der wirtschaftliche Zusammenbruch. Die Ostdeutschen waren schon wieder der dumme Rest. Bei den Progromen in Rostock und Hoyerswerda waren die Ausländer eindeutig die Sündenböcke.
Da ist sicher was dran. Aber Rostock und Hoyerswerda liegen 30 Jahre zurück, mittlerweile müssten auch die Ostdeutschen erkannt haben, dass die Ausländer nicht schuld sind, wenn es ihnen nicht gut geht. Und das haben sie auch erkannt, denn Ausländer waren diesmal kein Thema mehr, sondern Klimawandel, Corona und Impfen. Aber auch hier hören sie wieder auf jene, die beide Themen verharmlosen und/oder lächerlich machen. Das sind deutschlandweit betrachtet Minderheitenmeinungen, um nicht zu sagen: Außenseitermeinungen.

Das ist natürlich legitim, aber ebenso legitim ist es, sie deswegen als Außenseiter in diesem Land zu betrachten.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von norbert » Mi 6. Okt 2021, 14:54

Campingliesel hat geschrieben:...
Also erzähle mir nicht, daß das totaler Blödsinn ist. Ich bin 8 Jahre mit einem Thüringer (Meiningen) zusammen gewesen und seit 10 Jahren mit einem Leipziger zusammen, um genug darüber zu wissen.

Du hast völlig recht, was zählen 31 Jahre in der DDR gelebt gegenüber deine 18 Jahre, die du mit Thüringern und Sachsen verbracht hast. :evil:

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