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Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Do 2. Sep 2021, 15:39

Kartunger hat geschrieben:
Ha-Be hat geschrieben:Merkels Politik bis 2017 schon katastrophal.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 76075.html


Ich zitiere hier mal die Boardregeln:

Themenwahl
Diskussionen über Politik, Religion und Wirtschaft sind zu unterlassen. Hierfür gibt es geeignetere Foren.

Es wundert mich schon das Horst dich einfach so gewähren lässt.


Über Politik, Religion und Wirtschaft wurde hier schon in 1000en Beiträgen diskutiert. DAs zeigt, daß man das nicht aus unserem Leben ausklammern kann. Ist gibt da auch noch ein paar andere Themen, die sogar enger mit der FKK verbunden sind, aber trotzdem tabuisiert werden sollen.

Man kann eben nicht bestimmte Bereiche einfach abtrennen. Es hängt alles irgendwie zusammen. Dieses typische deutsche Schubladendenken führt zu nichts!
Religion verhindert in vielen Ländern, daß FKK gemacht werden darf. Die kath. Religion tat das auch in Europa.
Durch die Politik wird beschlossen, wo was erlaubt ist und wo nicht.
Auch die Wirtschaft spielt eine gewisse Rolle.

Es wird ja nicht einfach nur über die Religion oder die Politik oder die Wirtschaft als solches diskutiert, sondern in welchem Zusammenhang das alles mit der FKK steht.
Und ebenso ist es mit den anderen Themen, über die man anscheinend auch nicht mehr schreiben darf. Obwohl sie ja angeblich bei der FKK "modern" und wichtig sind. Auch wenn das grundfalsch ist.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Ha-Be » Do 2. Sep 2021, 16:02

Die allergrößte Dummschwätzerin hier im Forum, das Dorfwaschweib CL und Merkelverehrerin nennt mich Schwätzer. :D
Ich kann nicht mehr vor lachen. :D :D
Ausgerechnet die.... lol

Oder hat die nur ihre Baltriantabletten nicht genommen? :mrgreen:

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von FNW ♫ » Fr 3. Sep 2021, 14:49

Ha-Be hat geschrieben:Oder hat die nur ihre Baltriantabletten nicht genommen? :mrgreen:


Baldrian: Das echte Geißblatt.
Eine sehr nette Pflanze, um runterzukommen, gibt's in Pillenform in zwei Stärken. Empfehlenswert die violette :P
https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Baldrian

Herzlich aus Wien!

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » So 5. Sep 2021, 12:44

ynda hat geschrieben:Jeder versuch in Ländern wie Afghanistan, Irak, Saudi Arabien, Iran u.a. westliche Demokratie, westliche
Lebensweise von außen einzuführen, gar mit irgendeiner Art von Gewalt, ist generell zum scheitern
verurteilt!
Das ist wahr. Und warum? Weil in diesen Ländern die religiösen Führer das Sagen haben, nicht die weltlichen Politiker. Das war auch bei uns bis zu der Aufklärung nicht anders: Frauen hatten nichts zu sagen und gute Bildung gab es nur für Kleriker und für die Angehörigen der Herrscherfamilien, die natürlich im Sinne der Religion indoktriniert wurden. Das gehört bei uns größtenteils der Vergangenheit an, aber in den o.g. islamischen Ländern ist dies die Gegenwart.

Und obwohl die Aufklärung und die Reformen der französischen Revolution – Zitat aus Wikipedia: Die Abschaffung des feudal-absolutistischen Ständestaats sowie die Propagierung und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der Aufklärung als Ziele der Französischen Revolution – das betrifft insbesondere die Menschenrechte – waren mitursächlich für tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen in ganz Europa und haben das moderne Demokratieverständnis entscheidend beeinflusst. – einiges bewegt hatten, hat es noch 100 Jahre gedauert, bis zum Beispiel Frauen studieren durften, und noch einmal 100 Jahre, bis die Gleichberechtigung von Mann und Frau auch praktisch erreicht worden ist, wenn auch es auf diesem Gebiet noch einiges getan werden muss.

Das war also ein langer Prozess, deshalb ist es illusorisch zu glauben, man könnte gesellschaftliche Strukturen in diesen islamisch geprägten Ländern innerhalb weniger Jahrzehnte verändern.

ynda hat geschrieben:Veränderungen in einem Land können nur von innen heraus funktionieren, Einmischung von außen nicht!
Auch das ist eine richtige Feststellung. Einmischung von außen wird als Bevormundung empfunden und schwächt die Reformkräfte innerhalb eines Landes: Sie werden als Agenten des Westens gesehen und damit diskreditiert. Nicht selten werden sie deswegen gerichtlich verfolgt und weggesperrt.

Das ist übrigens nicht nur in den islamisch geprägten Ländern so, sondern auch in Staaten, die formal als demokratisch gelten, in Praxis aber diktatorisch regiert werden – siehe Russland, Polen und Ungarn. Interessant in diesem Zusammenhang ist: Auch in diesen Staaten ist der Klerus sehr stark und wie immer an der Seite der Regierenden.

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von ynda » Mo 6. Sep 2021, 00:42

Im Juli diesen Jahres gab es doch in Berlin diesen Fall mit der barbusigen Frau auf einem Spielplatz und der
darauf folgenden Fahrrad Demo für "Nackte weibliche Brüste" (Seite ca 134).
Jetzt hat der Tagesspiegel noch mal bei den Bezirksämtern nachgehakt, wie es in anderen Bezirken Berlins
gehandhabt wird.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/oben ... 60656.html

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Bummler » Di 7. Sep 2021, 11:44

ynda hat geschrieben:Jetzt hat der Tagesspiegel noch mal bei den Bezirksämtern nachgehakt, wie es in anderen Bezirken Berlins
gehandhabt wird.


Ja, nur ohne Ergebnis. "Oben ohne" bleibt also in Berlin ein Problem. Schade.

Aria hat geschrieben:Und obwohl die Aufklärung
...
wenn auch es auf diesem Gebiet noch einiges getan werden muss.

Das war also ein langer Prozess, ...


Wieso "war"?
Das Problem ist, dass die Aufklärung auch bei uns noch nicht abgeschlossen ist, wenn man das mal so formulieren will.
Wir werden nicht nur seit 16 Jahren von einer christlichen Partei regiert, sondern haben auch die Trennung von Staat und Kirche irgendwie verschlafen.
Weltweit gar einzigartig ist die finanzielle Alimentierung der Kirchen durch den deutschen Staat: Seit dem Jahr 1919 sind Staatsleistungen in Höhe von umgerechnet rund 20 Milliarden Euro transferiert worden. Es handelt sich dabei um Entschädigungszahlungen für Territoriumsverluste infolge der Säkularisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

https://hpd.de/artikel/ungebrochene-mac ... ahme-19285

Und wenn man sich die Sache mit Atatürk mal durchliest, dann kann man auch erkennen, dass mit "langen Prozessen" nicht wirklich Veränderungen zu erreichen sind:
Atatürk hat geschrieben:Sollte ich eines Tages großen Einfluß oder Macht besitzen, halte ich es für das Beste, unsere Gesellschaft schlagartig – sofort und in kürzester Zeit – zu verändern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Mustafa_K ... at%C3%BCrk

Also weniger die Aufklärung, als mehr die Machtverhältnisse entscheiden über die politische Ausrichtung einer Nation.
Freilich, es gehört auch zum gesellschaftlichen Wandel, dass das westliche Modell nicht mehr so attraktiv ist wie früher.
Wenn ich Smartphones und Autos überall haben kann, dann muss ich nicht die Gesellschaft verändern. Dann kann ich Glauben und System beibehalten und habe trotzdem wirtschaftlichen Wohlstand erreicht. Das ist letztendlich der Grund für Veränderungen: Wohlstand.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Di 7. Sep 2021, 13:42

Aria hat geschrieben:Auch in diesen Staaten ist der Klerus sehr stark und wie immer an der Seite der Regierenden.


:D

Du kannst es nicht lassen.

Ohne auf diese einfach gestrickten Argumente eingehen zu wollen:

Wann ist jemals ein Kulturwandel militärisch erzwungen worden?
(Die weitestgehende Ausrottung der Urbevölkerung zählt nicht).

Ging es in Afghanistan überhaupt primär darum, die dortige Bevölkerung mit einer anderen Gesellschaftsform zu beglücken? Oder eher um das Erreichen strategischer Ziele samt Zugriff auf Bodenschätze?

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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Aria » Di 7. Sep 2021, 15:19

Bummler hat geschrieben:"Oben ohne" bleibt also in Berlin ein Problem.
Und das im einst sehr liberalen Berlin!

Ich nehme ein Zitat aus einem Beitrag von regenmacher, den er am Sonntag 5. Sep 2021, 23:05 in einem anderen Thread schrieb, zum Anlass, ein paar grundsätzliche Gedanken niederzuschreiben. Und um nicht wieder von Intim… zu reden, habe ich das inkriminierte Wort in dem Zitat durch X ersetzt:
regenmacher hat geschrieben:Es mag falsch sein, da einen Zusammenhang zu sehen, aber so lange jemand da einen Zusammenhang sieht, wird er oder sie verständlicherweise zu einer Ablehnung von X kommen.
Klar, aber warum ist dem so? Weil alles, was mit der Sexualität zusammenhängen kann oder auch nur so erscheint in dieser Gesellschaft – und nicht nur in dieser – als so heilig angesehen wird, dass jede Erwähnung oder Andeutung als Sakrileg erscheint. Gleichzeitig aber haftet der Sexualität etwas Anrüchiges an, was ich als Folge der Jahrhunderte währenden religiösen Indoktrination deute: Sex sei nur zur Zeugung von Kindern innerhalb der Ehe erlaubt, alles andere ist Sünde. Es wurde und wird nach wie vor gelehrt, dass selbst wer eine Frau nur ansieht, um sie zu begehren, hätte in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. (Mt 5,28)

Insofern war es nur konsequent, was noch vor 100 Jahren galt: Frauen – und eine Zeitlang auch Männer – mussten brustbedeckende Badesachen tragen, die dunkel sein mussten, damit auch im nassen Zustand nichts von darunter liegenden Körperteilen erkennbar war. Alles, um die Männer nicht auf die natürlichen, aber angeblich falschen Gedanken zu bringen. :D

Zu gleichen Zeit hat sich aber eine FKK-Szene etabliert, die nach anfänglicher Empörung der weiterhin Textiltragender toleriert wurde. Oder besser: Sie wurden von Gerichten dazu gezwungen, die Nackten zu tolerieren.

Die FFK-Bewegung entstand u.a. als Protestbewegung gegen die als zu rigid empfundenen moralischen Vorschriften der Gesellschaft. Das war im Kaiserreich, der Weimarer Republik und in der Bundesrepublik bis in die 1960er Jahre der Fall. Als diese in den 1970er gelockert wurden, etablierte sich nach und nach eine inoffizielle FKK-Szene: Nacktbaden konnte man praktisch überall dort, wo es wenig anderes Publikum gab.

Ab der Mitte der 1980er Jahren wurde die Gesellschaft konservativer, was aber zunächst keine Auswirkungen auf die FKK-Szene hatte. Doch bald ging man gerichtlich gegen FKK-Zeitschriften vor, die bis dahin offen in Kiosken auslagen. Das gerichtliche Vorgehen gegen FKK-Zeitschriften gab es auch am Anfang der FKK-Bewegung, d.h. in den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts.

Jedenfalls: Seit den 1990er Jahren gibt es keine FKK-Zeitschriften mehr oder nur noch in den Sex-Shops. Seitdem ist Nacktbaden wieder dort, wo es schon einmal war: Es wird wieder deutlich mit Sex in Verbindung gebracht. Warum? Weil sich moralischen Maßstäbe der Gesellschaft - u.a. erkenbar in Gerichtsurteilen - verändert haben. Deswegen sagen Jugendliche und junge Erwachsene: Nacktbaden? Igitt!

Und das nicht, weil sie keine perfekten Körper haben – wer hat sie schon je in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten gehabt? –, sondern weil die Gesellschaft die Nacktheit jetzt anders sieht als noch in den 1970er Jahren.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Tim007 » Di 7. Sep 2021, 18:07

Aria hat geschrieben:Gleichzeitig aber haftet der Sexualität etwas Anrüchiges an, was ich als Folge der Jahrhunderte währenden religiösen Indoktrination deute:


Deshalb haben die Menschen in atheistischen Staaten wie Albanien oder China in der Öffentlichkeit um die Wette gepoppt.

NS:
Nur ein Einwand: Mit der Bergpredigt solltest Du Dich ein wenig intensiver befassen.

 
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Re: Dokumente des Gesellschaftlichen Wandels II

Beitrag von Campingliesel » Di 7. Sep 2021, 20:02

@ Tim007

Deshalb haben die Menschen in atheistischen Staaten wie Albanien oder China in der Öffentlichkeit um die Wette gepoppt.


Woher weißt du das denn?

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