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Gesundheitswahn

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von riedfritz » Di 11. Jan 2022, 18:36

Bummler hat geschrieben:Ja ein Wesensmerkmal des Kapitalismus. Nicht der Kunde ist der König, sondern der Profit ist ein Gott. Da hilft keine Kontrolle.
Deswegen hat man bis zur Wende auch Butter und Bananen rationiert, um den Profit nicht zu fördern! :oops:

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Konrad R. » Di 11. Jan 2022, 21:42

Bummler hat geschrieben:[ Und richtig ist natürlich auch, das nicht nur der Profit, sondern auch der Konkurrenzkampf da seine Blüten treibt.

Und der existiert auch unter den Lebensmittelhändlern, die mit ihren Wettkämpfen um niedrigeste Preise für die Endverbraucher die Produzenten bei steigenden Produktionskosten zu Einsparmöglichkeiten zwingen. Dann eben Aromen statt Kräuter, billigste Fette u.a.
Das Preisniveau in Deutschland ist im europäischen Vergleich (z. B. Italien, Frankreich, Dänemark) sehr niedrig. Die deutschen Konsumenten, das ist bekannt, sind sehr Preis- aber nicht Qualitätsbewust.

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Blood Moors » Mi 12. Jan 2022, 15:10

Konrad R. hat geschrieben: Die deutschen Konsumenten, das ist bekannt, sind sehr Preis- aber nicht Qualitätsbewust.

Kommt darauf an, um was es geht. Ich kenne Leute, bei denen steht ein Weber-Grill für 3.000 € auf der Terrasse, auf dem dann Fleisch vom Discounter für 2,99 das Kilo gegrillt wird. :?

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von ynda » Mi 12. Jan 2022, 15:20

Ich hoffe die nehmen wenigstens die richtige Grillkohle :shock:
Denn auf so einem 3.000 Öcken Fleichverbrenner darf nur die von zarten Kinderhänden Hand verlesene Edelkohle
aus Zentral Paraguay verwendet werden, sonst wird das nix :idea:
;) :lol: :lol: :lol:

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Blood Moors » Mi 12. Jan 2022, 16:35

Ist glaub ich 'n Gasgrill.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von ynda » Mi 12. Jan 2022, 22:00

Gasgrill !? Ein richtiger Mann brutzelt am offenen Feuer, sonst nix!
;)

 
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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Konrad R. » Mi 12. Jan 2022, 22:30

Blood Moors hat geschrieben:
Konrad R. hat geschrieben: Die deutschen Konsumenten, das ist bekannt, sind sehr Preis- aber nicht Qualitätsbewust.

Kommt darauf an, um was es geht. Ich kenne Leute, bei denen steht ein Weber-Grill für 3.000 € auf der Terrasse, auf dem dann Fleisch vom Discounter für 2,99 das Kilo gegrillt wird. :?

Da hast Du Recht, ich schrieb das ja auch im Zusammenhang mit Preisen für Lebensmittel.
Der Grill schindet bei den Partygästen Eindruck, aber die minderwertige Qualität von dem was darauf liegt merkt ja keiner.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Hans H. » Mi 12. Jan 2022, 22:31

Aria hat geschrieben:Es gibt auf diesem Gebiet nicht zu viel Kontrollen, sondern zu wenig.
Und es gibt viele Dinge, die geregelt werden müssten, damit man sie überhaupt kontrollieren kann.
Beispiele:
Über die chemisch gehärteten Fette wird seit vielen Jahren diskutiert. In den USA sind sie seit vielen Jahren als Lebensmittelzusatz verboten wegen der nachgewiesenen Erhöhung des Herzinfarktrisikos (u.a. arterielle Krankheiten). In Dänemark hat man vor einigen Jahren eine recht niedrige Obergrenze eingeführt und gleich eine Klage der EU wegen Handelshindernis bekommen. Die Klage wurde schließlich abgewehrt wegen des vorgelegten eindeutigen Nachweises der Gesundheitsschädlichkeit. Und was macht der Rest von Europa? Diskutieren-diskutieren-diskutieren und nicht zu Potte kommen mit der geplanten Begrenzung.

Palmfett ist inzwischen weltweit das mengenmäßig am meisten produzierte Pflanzenfett. Wo es eingesetzt wird ist es ungesünder, als die Pflanzenfette, die vorher verwendet wurden (Gesättigte Fettsäuren 50% im Palmfett und 80% im Palmkernfett). Es gibt zwar die Deklarationspflicht und in winzig kleiner Schrift findet man es dann, aber die zulässigen Mengen müssten deutlich begrenzt werden. Da hilft es auch nicht, dass es Palmfett im Bio-Anbau gibt, der ja nur dafür gut ist, dass manche Produkte im billig-Biosortiment dann Bio-Palmfett enthalten (viele Produkte mit der Alnatura-Marke!)
Wenigstens für die sehr kritischen Inhaltsstoffe Glycidyl-Fettsäureester und 3-Monochlorpropandiol (3-MCPD), die im Palmöl in deutlichen Mengen vorhanden sind, überlegt die EU Grenzwerte einzuführen. Aber Überlegen kann in der EU sehr lange dauern.

Es gibt Lebensmittel-Farbstoffe, die in Deutschland zugelassen sind, mit denen manche Familien bei der Kuchenbäckerei mit ihren Kindern herumpanschen, besonders so ein blauer Farbstoff, dessen Schädlichkeit in vielen Ländern unumstritten ist. Der war schon mal in Deutschland verboten und wurde auf Druck der EU wieder erlaubt.

Die unkontrolliert hohen Mengen an modifizierter Stärke wurden in dem zitierten Beitrag bereits angesprochen - muss man nichts ergänzen. Invertzucker ist in der Reihe auch zu nennen - sollte als Süßungsmittel verboten werden wegen der Gefährlichkeit für die Bauchspeicheldrüse und Leber.

Dann die Obergrenzen für Antibiotika in Fisch und Fleisch - sehr fragwürdig! Wie konnte es sein, dass vor ein paar Jahren der Lachs aus Chile in die EU importiert wurde, dem die USA ein Importverbot auferlegt hatte wegen des zu hohen Antibiotikagehaltes?

Die Grenze für Ethoxyquin von 0,01 mg/kg wird kaum kontrolliert, aber oft überschritten. Im Grunde ist aber dieser Grenzwert schon zu hoch. In den wenigen Kontrollen, die es gibt, wurde der Grenzwert bei Zuchtlachs bis zum Faktor 7 überschritten, bei Forellen um den Faktor 2,5 und bei der Lachsforelle um das 5-fache. In diesem Fall sind bisher die Bio-Fische und Wildfang unauffällig (also der Stoff nicht nachweisbar), aber eben auch deutlich teurer (>6 € für 100 g, das ist schon heftig!).

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von Hans H. » So 16. Jan 2022, 15:57

Das war noch eine interessante Aussage in dem Zitat:
In Übersichtsstudien konnte das MRI zeigen, dass es für das Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko keine Rolle spielt, ob jemand fettarme Milch oder Vollmilch zu sich nimmt. Ein Mechanismus dahinter: Milcheigenes Kalzium verhindert, dass zu viele Fette vom Darm ins Blut gelangen. "Rund 400 verschiedene Fettsäuren finden sich in der Milch, da kann man nicht pauschal sagen, die sind ungesund, und darum ist fettarme Milch besser", sagt Watzl.
In Österreich, wo der Anteil an Heumilch viel höher ist, als bei uns, hatte ich einen Artikel zu Vergleichs-Untersuchungen gelesen, die in den Regionen mit ausschließlicher Heumilchherstellung und den anderen Gegenden durchgeführt worden waren. Der Grund war: Das großflächige Silageverbot aus Umweltschutzgründen hatte dazu geführt, dass es ganze Regionen mit nur noch Heumilchherstellung gibt. Erst einmal gab es Beschwerden von landwirtschaftlichen Verbänden wegen wirtschaftlicher Benachteiligung. Dann hatte irgend ein Arzt über seine Beobachtungen den Verdacht, die Menschen in diesen Regionen hätten weniger Herz-Kreislauferkrankungen. Die groß angelegte Untersuchung wurde angestoßen und hat den Unterschied hochsignifikant bestätigt.

Daraufhin wird jetzt mit dem Gesundheitsargument geworben, die Heumilch aus diesen Regionen landesweit z.B. in den Billa-Märkten vertrieben und der zuvor befürchtete wirtschaftliche Nachteil hat sich zum Vorteil gewandelt, denn viele Verbraucher zahlen inzwischen gern einen Aufpreis für diese Milch. Inzwischen gibt es viele Höfe, die Heumilch herstellen, obwohl sie nicht in den Regionen liegen, wo sie es müssten.

Weitere Untersuchungen, und die waren der Kern des Berichtes, den ich dort gelesen hatte, betrafen die Fett-Zusammensetzung der Milch. In der Heumilch war der Anteil der ungesättigten Fettsäuren erheblich höher, als in der konventionellen Milch. Den Prozentsatz weiß ich nicht mehr, aber er war zweistellig in Bezug auf das Gesamtfett. Seitdem war mir klar, dass es nicht darauf ankommt, ob Bio drauf steht, sondern ob es Heumilch ist nach den Kriterien die für diese Bezeichnung in Österreich festgelegt sind. "Weidemilch" hat damit nichts zu tun, denn die besagt ja nur, dass die Rinder über einen bestimmten Anteil der Tage die Möglichkeit haben, auf die Weide zu gehen. Ob sie es tun, wenn es auch im Stall Futter gibt, ist eine andere Frage.

Jetzt habe ich mal wegen der oben zitierten Feststellung (fettarm / normal) die Kennzeichnungen auf verschiedenen hier erhältlichen Milchpackungen und Butter angesehen.
Der Anteil ungesättigter Fettsäuren bei 1,5%iger Milch (verschiedene Hersteller): 33%
(Summe 1,5g / gesättigt 1,0g / ungesättigt 0,5g jeweils in 100g)
In Vollmilch (versch. Herst.): 38-39% (3,9g / 2,4g / 1,5g in 100g)
In Butter aus dem Allgäu: 34% (82g / 54g / 28g in 100g)
Es kann sein, dass produktionsbedingt bei der Entrahmung mehr ungesättigte Fette weggenommen werden und dadurch der Anteil in der 1,5%igen geringer ist, als in der Vollmilch. Aber dann hätte der Anteil in der Butter auch höher sein müssen, theoretisch dann noch höher, als in der Vollmilch. Natürlich waren es verschiedene Ursprungsorte bei der Butter im Vergleich zur Milch (Hessen) und deshalb ist wohl eine Bewertung mit diesen Einzelwertungen nicht möglich.

Weitere Angaben aus verschiedenen Regionen wären mal interessant.

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Re: Gesundheitswahn

Beitrag von hajo » So 16. Jan 2022, 16:34

Hans H. hat geschrieben:...wird kaum kontrolliert, aber oft überschritten.

Spannend, was man alles raus kriegt wenn man es nicht überprüft... ;)

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