@ Eule
Schaue dir mal den Chromosomen-Satz des Menschen an. Du wirst dann feststellen, dass alle, bis eben auf das eine Geschlechtschromosom, bei Mann und Frau gleich sind. Eben nur beim Geschlechtschromosom gibt es den Unterschied in der Form des X bzw. des Y.J ede Frau trägt das Chromosomenpaar „XX“ und jeder Mann das Chromosomenpaar „XY“. Dieses ist ein unbestreitbarer Fakt. Ebenso weißt du, dass die geschlechtliche Übertragung der jeweiligen halben Chromosomen-Sätze bei Mann und Frau eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen haben. In der Fassung der Frau mit ihren beiden „X“-Chromosomen wird diese Aufgabe zu 100% erfüllt, zumindest theoretisch. Beim Mann hingegen nur zu 75 %, weil ihm der Chromosomenteil fehlt, der aus dem Y ein X machen würde. Deine Beweisführung gegen diese Aussage zeigt mir, dass du hier die Wirkung mit der Ursache verwechselst.
Das Verhältnis von 104 männlichen Geburten auf 100 weibliche Geburten hat nichts mit dem Chromosomen-Satz zu tun. Der Grund hierfür ist ein anderer.
'Was soll diese ganze ERklärung mit dem Chromosomensatz? Meinst Du, daß ich das nicht weiß? Was soll das mit einer Wirkung oder der Ursache zu tun haben? Von was denn??
Das hat aber alles nichts damit zu tun, daß die Menschen früher glaubten, daß der Mann das stärkere Geschlecht sei.
Der Mann ging auf die Jagd, versorgte die Familie mit Nahrung, zumindest eben die fleischliche. Er baute die Häuser, er kümmerte sich um den Ackerbau usw. und alles, was eben viel Kraft kostete, wozu die Frau nicht in der Lage war. Sie war nur dafür da, die Kinder zu bekommen und sie aufzuziehen und den Haushalt zu machen. Deshalb brauchte sie auch keine Rechte, denn alles andere bestimmte der Mann. Bis zur Gleichberechtigung. Sogar noch bis in die 1980er Jahre, ob sie berufstätig sein durfte. (auch wenn das nur noch auf dem Papier stand, denn die Leute waren viel schneller als die Gesetze).
Das Verhältnis von 104 männlichen Geburten auf 100 weibliche Geburten hat sicher nichts mit dem Chromosomen-Satz zu tun, und das habe ich ja auch nie behauptet. Das liegt einfach daran, daß männliche Babies häufiger nicht lebensfähig sind und mit dieser kleinen Überzahl der Ausgleich geschaffen wurde. Die Natur regelt sich eben von selbst.
Warum sterben die meisten Männer früher als die Frauen? Weil ihre Kraft eben schneller verbraucht ist, sie anfälliger sind für Krankheiten und weil Frauen viel widerstandsfähiger sind und auch besser alleine zurecht kommen. Viele Männer tun sich viel schwerer, alleine zu leben. Heute haben sie zwar da viel dazu gelernt, weil viele auch ungewollt alleine bleiben und keine geeignete Frau finden, aber trotzdem wünschen sich die meisten das. Früher war es fast undenkbar, daß ein Mann alleine lebte und sich selbst mit allem versorgte, und wenn es mal vorkam, daß einer alleine zurückblieb, weil die Frau mal durch Krankheit gestorben war, dann holte er sich ne neue oder zumindest eine Haushälterin.
Früher war es auch fast undenkbar, daß eine Frau alleine blieb und lieber einem Beruf nachging, weil es auch kaum solche Berufe gab -außer Lehrerin oder Krankenschwester oder eben Haushälterin, Köchin, Dienstmagd etc. NIcht mal Ärztinnen wurden noch zur Jahrhundertwende um 1900 anerkannt oder hatten es sehr schwer. Das alles lag aber nicht daran, daß sie es nicht gekonnt hätten, sondern weil der Mann es ihnen nicht erlaubt und nicht zugetraut hatte.