@ostfriesenpaar:
Zu dieser Problematik und der damit verbundenen Ungenauigkeit hatte ich übrigens bereits vor einigen Monaten hier etwas geschrieben. Diese Ergebnisse hatten schon andere vorher. Auch zu den Schlussfolgerungen von hierauf spezialisierten Statistikern hatte ich geschrieben und der damals von einem der Statistiker kritisierten nicht vorhandenen Bereitschaft der Politik, Geld auszugeben für eine Arbeitsgruppe, die auf Basis der den Spezialisten bekannten Fakten eine zwar sehr viel kompliziertere aber dafür viel aussagekräftigere Risiko- und Ausbreitungsberechnung erbracht hätte.
Wettergeschehen berechnet man ja auch nicht, indem man alle Zahlen von allen Messstellen in einen Topf wirft und einen einzigen Mittelwert bildet, sondern indem man tausende von Einzelbewertungen durchführt. Das wäre notwendig mit tausenden von Daten verschiedener Art (eben nicht nur PCR-Tests) aus allen Krankenhäusern, Altenheimen, Arztpraxen, Gesundheitsämtern, aber dann ohne die für jeweils einen Landkreis zu einem einzigen Wert zu mitteln. Da gibt es viel bessere Methoden, die dann zu graphischen Auswertungen führen, bei denen Zahlen nur noch grobe Anhaltspunkte sind, aber keine alleinigen Entscheidungswerte.
Das Know-How ist im Land vorhanden. Die Fachleute, die es könnten, haben wir auch. Aber leben müssen die auch von irgend etwas, also tun die nur, wofür sie bezahlt werden.
Dennoch sagt das Ganze nicht, dass es total falsch war, was mit den bisherigen Werten getan wurde, sondern nur, dass es zu ungenau war. Insgesamt hätte man nicht weniger Einschränkungen gehabt, aber die wären über die Zeit zum Teil anders verteilt gewesen und die Wirksamkeit hätte möglicherweise (nichts ist bewiesen!) ohne insgesamt härtere Maßnahmen im Gesamtverlauf besser sein können. Da bewegt man sich auf einem hohen Level der Verbesserung der Genauigkeit, wieder vergleichbar mit dem Wetter: Die Vorhersagen waren auch vor 20 Jahren nicht schlecht, aber eher für Größere Regionen zutreffend. Jetzt sind sie mit den viel mehr Messstellen auch für kleine Regionen im Detaillierungsgrad genauer geworden. In diesem Rahmen und dieser Frage der Genauigkeit auf bereits hohem Level bewegt sich diese Sache auch mit den Corona-Auswertungen.
Kartunger hat geschrieben:soweit ich gelesen habe bezog sich seine Sorge ausdrücklich auf Ungeimpfte und auf die ungeimpften Kinder und Jugendlichen.
(Das bezog sich auf K. Lauterbach). Danke für den Hinweis. So ist seine Aussage dann auch in Bezug auf die Ungeimpften korrekt. Bei den ungeimpften Kindern besteht aber nach den bisherigen Erfahrungen nur ein extrem geringes Risiko, dass mal eine Erkrankung mehr wird, als ein Husten mit ein paar Tagen erhöhter Temperatur. Ein Risiko ist die Ausbreitung durch Schul- und Kindergartenkinder, wenn die Eltern nicht geimpft sind. Deshalb müssen meiner Meinung nach die Lehrer, Betreuer in Kindergärten und dann Eltern von Schul- und Kindergartenkindern bevorzugt geimpft werden, nicht die Kinder selbst.