Bummler hat geschrieben:Wobei ich mir die frage stelle, wieso die den Müll denn unbedingt verbuddeln wollen. Oberirdisch kann man doch den Zerfallsprozess viel besser kontrollieren.
Dann bekäme "Mit dem Winde verweht" bald eine neue Bedeutung!
Aber eigentlich wollte ich noch einmal zurück zu der Frage, wer denn die schnellere Verbreitung von E-Autos verhindert.
- Die Lade-Infrastruktur:
Wir können in der ganzen Siedlung von hunderten von Häusern aus den 1950er bis 1960er Jahren maximal eine Ladesäule mit ca. 5 KW aufstellen. Das ist zum Übernacht-Laden für die jetzigen Mittelklasse-E-Autos zu wenig.
Die nächste Ladestation ist bei uns 1 Km entfernt und die Nachmittags bis zum nächsten Morgen ist immer besetzt. Danach die nächste in 1,2 Km Entfernung ist ebenso immer besetzt.
In den letzten vier Urlauben hatte ich mich umgesehen nach Lademöglichkeiten. Die Entfernungen waren 2 Km, 6 Km, 10 Km und 4 Km. Das ist alles zu weit, um nach beendeter Ladung in der Nacht das Auto da noch wegfahren und zum Hotel zurückbringen zu können und außerdem waren diese Stationen (außer denen in 10 Km Entfernung in einem Parkhaus) auch zahlenmäßig sehr begrenzt.
Dann hatte ich mich immer, wenn sich eine Gelegenheit bot, mit E-Fahrern und PHEV-Fahrern über deren Erfahrungen unterhalten.
Ein PHEV-Fahrer sagte mir kürzlich, dass er Verbrauchskosten von >14 € / 100 Km hat, wenn er an Autobahnraststätten lädt und elektrisch fährt. Mit Sprit hat er je nach Fahrweise und Möglichkeit der Energierückgewinnung 4,50 - 6 € Verbrauchskosten / 100 Km und wenn er an der Steckdose zu Hause lädt, beträgt der rein elektrische Verbrauch 5,30 bis 5,80 € / 100 Km.
PHEV kann man also günstig fahren, wenn man auf Raststätten-Ladestationen verzichtet.
Allerdings ist die CO2-Bilanz nach den letzten veröffentlichten Berechnungen mit unserem derzeitigen Strom-Mix immer noch für Erdgas-Fahrzeuge am günstigsten (auch da ist der tatsächliche durchschnittliche Erdgas / Biogas - Mix eingerechnet). So kann ich also meinen Erdgas-Passat, der ziemlich in die Jahre gekommen ist, schon noch eine Zeitlang mit gutem Gewissen weiter fahren und die neue Batterieentwicklung abwarten.
Jetzt kommen die Kobald-freien Batterien und neue Techniken mit deutlich dickeren Einzelzellen, die möglich werden, weil der Kontakt zu den gewickelten Folien nicht nur Außen und in der Mitte ist, sondern an zahlreichen Punkten der Wicklungen. Damit können diese dickeren Zellen höhere Ströme verkraften, ohne heiß zu werden (deshalb ja bisher die vielen dünnen Zellen). Mit den dickeren Zellen wird das Verhältnis Inhalt/Oberfläche viel besser, wodurch gleich 30% mehr Ladung/Gewicht möglich werden. (520 Km statt 400 Km bei gleichem Akkugewicht - das ist doch mal ein Fortschritt!). Und die Herstellkosten sinken enorm, wenn die Gesamtzahl der einzelnen Zellen dadurch viel geringer wird.
Das Problem: Die neuen Maße sind mit den Batterien der bestehenden Autos nicht kompatibel. Ein Upgrade auf die neue Technik wird zumindest nicht einfach sein.
Damit ist schon in 1 - 2 Jahren total veraltet, was man heute kauft (das wird in wenigen Jahren auch Auswirkungen auf die Wiederverkaufswerte haben).
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