Bummler hat geschrieben:Allerdings, wenn man jetzt nur ein Kriterium zur Grundlage nimmt, nämlich die Todeszahlen, dann hat die Politik nicht nur Fehler gemacht, sondern versagt, weil es nun mal Länder gibt, wo es viel weniger Corona-Opfer gibt als in Deutschland. Das ist unstrittig und Ursache ist das Versagen bei der Kontaktnachverfolgung. Das das mit den Masken und den Tests holprig war, das kann man verstehen, aber wir hätten die Technologie der Kontaktnachverfolgung gehabt und haben sie nicht genutzt. Das hat Menschenleben gekostet und zwar viele Tausend, wenn man zum Vergleich Länder nimmt die das rigoros durchgezogen haben.
Das rigorose Handeln gegen den Willen der Bevölkerung ist bei uns nicht möglich: Schon die durch Datenschutz entschärfte Corona-Warn-App wurde nur durch ein Drittel der Bevölkerung heruntergeladen und von diesen nur von einem Zehntel benutzt. Wegen imaginärer Ängste geben Leute nicht bekannt, wenn sie positiv getestet worden sind, obwohl sie damit weder sich noch andere „verraten“ würden.
Bummler hat geschrieben:Das dann viele andere Sachen auch problematisch sind, z.B. bei den Öffnungen wer da darf und wer nicht, das ist dann nur noch hilflos bzw. Versuch und Irrtum, also ausprobieren was geht und was nicht geht. Wissenschaftlich ist daran gar nichts.
Doch, alle Handlungen der Politik orientierten sich an dem jeweiligen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse, die von den meisten Wissenschaftler geteilt wurden. Es gab aber Länder, deren Politiker auch exotischen wissenschaftlichen Aussagen folgten – und inzwischen reumütig zurückgekehrt sind zu dem, was z.B. in Deutschland von Anfang an wissenschaftlicher Konsens war.
In diesem Zusammenhang sollte Großbritannien erwähnt werden, die anfangs einen Sonderweg beschritt und dafür mit hohen Todeszahlen bezahlt hat. Dort haben nicht die Impfungen, sondern ein 5 Monate dauernder harter (härter als bei uns!) Lockdown (von November bis März) hat die Infektions- und Todeszahlen auf den heutigen niedrigen Stand gebracht. Trotzdem wird GB weiter als das Land in Europa bleiben, dass mit die meisten Covid-19-Opfer zu beklagen hat (188 Tote auf 100.000 Einwohner).
Und was wurde hier im Forum von bestimmten Usern Schweden als Vorbild hingestellt, weil es einen Sonderweg beschritt – Ergebnis: 139 Tote/100.000 Einwohner. Zum Vergleich Deutschland: 100.
Auch über den wirtschaftlichen Schaden wurde und wird hier viel geschrieben. Die Tatsache ist, dass Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Staaten sehr gut dasteht. Auf jeden Fall war/ist der wirtschaftliche Einbruch durch die Pandemie niedriger als z.B. in Frankreich, um von GB gar nicht zu reden: Dort lag 2020 der Einbruch bei ca. 9 %, bei uns bei ca. 5 %.
Bummler hat geschrieben:Was aber bei den ganzen Diskussionen tatsächlich auffällt, obwohl es ja schon früher immer mal heftig geknallt hat, das ist dieses Lagerdenken. Hier gibt es nur noch schwarz/weiß.
Das sagt der Richtige: Du hast in diesem Forum bisher nur von negativen Seiten Deutschlands berichtet, die selbstverständlich nur Merkels Schuld seien. Ein Bemühen um Sachlichkeit sähe anders aus.
Bummler hat geschrieben:Erinnern wir uns doch mal an die Vergangenheit, als der Verfassungsschutz die NPD beobachtet hat. Hat es was genützt? Da hat der Schlapphüte-Verein jahrelang die Truppe beobachtet, dann die Großmaul-Politik ein Verfahren hochwichtig angestrengt, dann das oberrechststaatliche Verfassungsgericht die Verfassungsuntreue amtlich festgestellt und den Verein gibt es immer noch.
Willst du Meinungsfreiheit oder Maulkorb wie aus DDR erinnerlich?
Hier gibt es Meinungsfreiheit, deswegen kann auch der ehemalig NPD-Mitglied Carsten Jahn seine Meinung sagen, egal wie verquer sie ist. Wichtig ist nur, ob ihm jemand ernst nimmt oder nicht. Und so wie ich das sehe, sind in diesem Forum vielleicht 3 oder 4 User, die mit ihm sympathisieren oder genauso quer „denken“ wie er – das kann das Forum verkraften und auch die Gesellschaft.