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Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

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Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von Butterfly » Di 1. Aug 2023, 18:57

Konrad R. hat geschrieben:Er sieht dabei das Problem, dass man Textiler an FKK-Stränden letztlich nicht verbieten kann.


Genausowenig wie Nackte an Textilstränden. Und doch sieht man die da nicht, genausowenig wie in früheren Zeiten Textiler an FKK-Stränden. Und warum ging das damals ? Weil es offenbar an FKK-Stränden einen gewissen gesellschaftlichen Druck gegeben hat, sich auch auszuziehen, genau wie an Textilstränden es eben nicht zu tun. Ich bin da sehr dafür, das wieder so zu handhaben und zusätzlich eben Mixed Zones einzurichten, weil es auch dafür gute Argumente gibt. Ich habe dieses Jahr einmal eine solche Badestelle besucht und das ist natürlich nicht repräsentativ. Aber da waren Null Textiler im FKK-Bereich.

 
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Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von CHICO » Di 1. Aug 2023, 19:03

Es geht bei solchen Überlegungen vornehmlich um Rechtsfragen und nicht um individuelle Wünsche. Auch Kommunen sind durch Rechtsvorschriften beim Auszeichnen von Strandbereichen die Hände gebunden.

 
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Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von riedfritz » Di 1. Aug 2023, 19:14

Butterfly hat geschrieben: Genausowenig wie Nackte an Textilstränden.
Das dürfte ein Irrtum sein. Schließlich bestimmen Mehrheiten, was erlaubt und was nicht erlaubt ist und in der jetzigen Situation dürfte es für Kommunen ein Leichtes sein, Textilstrände festzulegen und Nacktheit dort zu verbieten.

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Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von regenmacher » Di 1. Aug 2023, 19:17

CHICO hat geschrieben: ... Es geht bei solchen Überlegungen vornehmlich um Rechtsfragen ,
die sicherlich auch interessant sein können, aber - wir sind uns einig - eher in das Unterforum FKK&REcht gehören, wo sie viel ausführlicher behandelt werden können.

Zurück zu den Bestregungen als "imaterielles Weltkulturerbe" anerkannt zu werden :

CHICO hat geschrieben:Aus meiner Erfahrung ist der Anteil derjenigen, die neben der reinen Lust am Nacktsein noch irgendein Verhalten pflegen, das den Namen Kultur verdient, verschwindend gering. Und ein solches – in meinem Sinn „kulturlose Verhalten“ – verdient sich nicht das Etikett „Weltkulturerbe“. Mit einer solchen Auszeichnung sollte man sehr sorgfältig umgehen.
Ein sorgfältiger Umgang mit den Begriffen ist immer anzuraten

Schauen wir also etwas genauer auf die verschiedenen, gebräuchlichen Definitionen von "Kultur" :

(1) Kultur als "Formende Umgestaltung des Gegebenen durch die Verwirklichung von Ideen":

Andere bezeichnen das als „Sozialkultur“ (siehe den von mir im vorstehenden Post angegebene Link). Das geht dann also in die Richtung: Sitten und Gebräuche.Wenn ich mich für den Moment auf mein Standardbeispiel "Nacktwandern" (für geschlossene FKK-Gelände, freie Strände etc. kann man aber ähnlich argumentieren) beziehe, dann ist das tatsächlich "formende Umgestaltung des Gegebenen (Wandern mit Bekleidung) durch die Verwirklichung der Idee vom nackten Wandern = Nacktwandern. Damit fällt ... zumindest wenn man sich auf die Wikipedia-Definition bezieht (siehe auch die dort angegebenen Quellen) ... das bewusste Nacktsein bereits ohne weitere Zugaben zur Kultur.


(2) Kultur ist die „Ordnung menschlicher Gesellschaften und Lebensformen unter einem System von Richtlinien“

Es geht also um nach Wertvorstellungen (Ideologien) gestaltete Gesellschaftsstrukturen. In diesem Zusammenhang hat das einfache Nacktsein sogar einen eigenen Namen: Nudismus

sowohl (1) als auch (2) sind im Grunde geeignet, für die heute gelebte FKK, einen Anspruch auf "Kulturerbe" oder wegen mir auch "Weltkulturerbe" zu begründen. Du kannst dir also sogar eine von den beiden aussuchen. Das Ergebnis hängt nicht von deiner Wahl ab. Mir wäre die Definition (1) etwas lieber, weil darin Kultur als "formende Umgestaltung" definiert wird.

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Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von Campingliesel » Di 1. Aug 2023, 19:27

Trixi hat geschrieben:@Kartunger:

Es ist leider so, dass in vielen Vereinen die Regeln/Richtlinien/Bestimmungen schlichtweg veraltet sind und sich die Führungsriege weigert das zu ändern. Junge Leute/Familien haben keine Lust auf solche starren Vorschriften und dieses "geradlinige" Vereinsleben.
Sicher gibt es Ausnahmen, aber die Überalterung ist doch allgegenwärtig.

Junge Leute/junge Familien sind spontan in ihren Entscheidungen. Sie wollen das machen, woverrauf sie im Moment Lust haben. Angestaubtes Vereinsleben ist nicht angesagt.


Es ist aber so, daß es diese angestaubten und starren Regeln und Richtlinien längst nicht mehr gibt, auch wenn in einem Verein eher Ältere als junge Leute sind. Welche angestaubten und starren Regeln sollen das denn sein? Das sind doch alles nur Vorurteile von Leuten, die keine Vereine kennen.

Heute hat ein Verein kaum noch die Funktion, sich zu verstecken, wie das zur Gründungszeit nötig war, vor allem, weil die meisten Vereine sich längst auch für Tagesgäste und Urlaubsgäste geöffnet haben und einen Campingplatz für alle anbieten.
Ein Verein hat heute eher die Funktion, die Mitglieder vor Leuten zu schützen, die eben andere Dinge im Sinn haben als die FKK. Und dazu ist ein Verein einfach überschaubarer als irgendein öffentlicher Platz. Außerdem hat ein Verein noch andere Vorteile gegenübrer öffentlichen Stränden. Und das alles wissen heute besonders Familien mit Kindern zu schätzen. WEr einen Verein in seiner Nähe hat, und das auch verstanden hat, worum es geht, weiß das sehr gut.
Wenn ich in der Nähe eines Vereins wohnen würde, dann wäre ich da auch dort. Und dann würde ich mir auch irgendeinen alten gebrachten Wohnwagen dort hinstellen, um es als ein WE-Domizil zu nutzen. Das ist nämlich sehr praktisch.

 
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Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von CHICO » Di 1. Aug 2023, 19:35

Wenn so Kultur definiert werden kann: "das bewusste Nacktsein bereits ohne weitere Zugaben zur Kultur." Dann würde ich als Kultur auch "das bewusste Baden in Bikinis bereits ohne weitere Zugaben zur Kultur" zählen wollen. So schlicht sollte der Kulturbegriff in diesem Zusammenhang nicht definiert werden. Mache bezeichnen ja sogar den Fußball der Bundesliga als eine Kultur! Es geht um eine Kultur, die die Auszeichnung "Welterbe" vielleicht erhalten soll! Da sehe ich das Anspruchsniveau doch eher sehr hoch!

 
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Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von CHICO » Di 1. Aug 2023, 19:39

Das war an @Regenmacher gerichtet.

 

Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von Butterfly » Di 1. Aug 2023, 19:48

riedfritz hat geschrieben:
Butterfly hat geschrieben: Genausowenig wie Nackte an Textilstränden.
Das dürfte ein Irrtum sein. Schließlich bestimmen Mehrheiten, was erlaubt und was nicht erlaubt ist und in der jetzigen Situation dürfte es für Kommunen ein Leichtes sein, Textilstrände festzulegen und Nacktheit dort zu verbieten.


Jedenfalls klappt die Dreiteilung z.B. in KA am Epplesee anscheinend hervorragend, und warum sollte das nicht auch anderswo so klappen ?

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Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von regenmacher » Di 1. Aug 2023, 20:11

CHICO hat geschrieben:Wenn so Kultur definiert werden kann: "das bewusste Nacktsein bereits ohne weitere Zugaben zur Kultur." Dann würde ich als Kultur auch "das bewusste Baden in Bikinis bereits ohne weitere Zugaben zur Kultur" zählen wollen.
Wenn wir etwas genauer auf die Definition (1) schauen, dann zählt "das bewusste Baden in Bikinis" nicht zur Kultur, denn es fehlt die "Formende Umgestaltung des Gegeben". Nach (1) ist nicht das "Nacktsein" oder das "Bikinis tragen" Kultur, sondern die "Formende Umgestaltung des Gegebenen"

Die "Formende Umgestaltung des Gegeben" ist übrigens wohl auch das Ziel des FKK-Vereins, in dem du - wie geschrieben - Mitglied bist. Damit ... bist du sagar "Kulturschaffender"

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Re: Die Basis für Nacktheit im öffentlichen Raum

Beitrag von riedfritz » Di 1. Aug 2023, 20:19

CL hat geschrieben:Wenn ich in der Nähe eines Vereins wohnen würde, dann wäre ich da auch dort. Und dann würde ich mir auch irgendeinen alten gebrachten Wohnwagen dort hinstellen, um es als ein WE-Domizil zu nutzen. Das ist nämlich sehr praktisch.
Das Gefühl habe ich auch, dass es dort nicht mehr um FKK geht, sondern dass man einen günstigen Platz hat, wo man seinen "alten gebrachten Wohnwagen" dauerhaft abstellen kann, weil es auf nicht-vereinsgeführten Plätzen einfach zu teuer ist.

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